Chinesischer UN-Vertreter fordert von Japan Widerruf seiner Entscheidung zur Einleitung nuklear verseuchten Abwassers ins Meer

2021-06-26 19:47:43

Geng Shuang, der stellvertretende ständige Vertreter Chinas bei den Vereinten Nationen, forderte Japan am Freitag dazu auf, seine Entscheidung über die Einleitung nuklear verseuchten Wassers aus dem Atomkraftwerk Fukushima ins Meer zu widerrufen.

Die Entsorgung von nuklear verseuchtem Wasser aus dem Fukushima-Atomunfall sei nicht nur eine innenpolitische Angelegenheit Japans. Die geplante Einleitung werde der internationalen öffentlichen Gesundheit, der Sicherheit und den unmittelbaren Interessen der Nachbarländer und ihrer Bevölkerung schwer schaden, sagte Geng Shuang.

"Wenn das nuklear verseuchte Wasser aus Fukushima harmlos ist, wie Japan behauptet, warum behält Japan es dann nicht für den heimischen Gebrauch? Warum besteht Japan darauf, es ins Meer zu leiten?", fragte er.

Japan habe sich nicht so transparent und offen verhalten, wie es verkündet habe. Vor der Bekanntgabe seiner Entscheidung, nuklear verseuchtes Wasser ins Meer zu leiten, habe Japan die Nachbarländer und andere Beteiligte nicht vollständig konsultiert. Nach der Ankündigung äußerten viele Pazifik-Anrainerstaaten, darunter auch China, sowie Organisationen wie das Pacific Islands Forum, Bedenken über Japans Entscheidung. Aber bis jetzt habe Japan nicht ernsthaft auf diese Bedenken reagiert und sei nicht darauf eingegangen, sagte Geng.

Japan solle mit gutem Willen und in einer höchst verantwortungsvollen Haltung gegenüber den Interessen der internationalen Öffentlichkeit handeln und relevante Fragen umsichtig, offen, transparent und wissenschaftlich angehen, sagte der stellvertretende ständige UN-Vertreter Chinas. Ebenfalls am Freitag rief Geng zu einer politischen Lösung der Syrien-Frage auf. In seiner Rede auf einer Konferenz des UN-Sicherheitsrats über die Syrien-Frage sagte er, letztlich müsse die syrische Frage durch einen politischen Ansatz gelöst werden. Gerade wegen des fehlenden Fortschritts auf der politischen Schiene habe sich die internationale Gemeinschaft auf der humanitären Schiene erschöpft. China unterstütze einen von Syrien geführten und in syrischer Hand befindlichen politischen Prozess und hoffe, dass die sechste Runde der Arbeit der Verfassungskommission so bald wie möglich eingeleitet werde, wobei sie unabhängig und frei von ausländischer Einmischung bleiben müsse.

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