London
Die Gruppe der Sieben (G7) hat am Sonntag ihr erstes persönliches Gipfeltreffen seit fast zwei Jahren in Großbritanniens südwestlichem Ferienort Carbis Bay in Cornwall beendet.
In einem gemeinsamen Kommuniqué, das nach dem Gipfel veröffentlicht wurde, versprachen die G7-Staats- und Regierungschefs, den weniger entwickelten Ländern im Laufe des nächsten Jahres 1 Milliarde Dosen Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung zu stellen.
Nach Schätzung der Weltgesundheitsorganisation werden mindestens 11 Milliarden Dosen benötigt, um eine Chance zu haben, das COVID-19 zu besiegen. Länder wie Großbritannien, Kanada und die Vereinigten Staaten haben genug Impfdosen bestellt, um ihre gesamte Bevölkerung mehrfach zu immunisieren.
Der ehemalige britische Premierminister Gordon Brown erklärte, dass der Gipfel als verpasste Gelegenheit und unverzeihliches moralisches Versagen in die Geschichte eingehen werde, wenn die reichsten Länder der Welt nicht bis Mitte nächsten Jahres einen umfassenden Plan zur Bereitstellung von Impfstoffen vorlegten.
Die Staats- und Regierungschefs einigten sich auch darauf, Maßnahmen zu ergreifen, um die wirtschaftliche Erholung nach der Pandemie zu beschleunigen.
Beim Thema Klimawandel einigten sich die Staats- und Regierungschefs der G7 darauf, strenge Maßnahmen für Kohlekraftwerke zu ergreifen und bekräftigten, jährlich 100 Milliarden US-Dollar aufzubringen, um den weniger entwickelten Ländern bei der Reduzierung von Emissionen zu helfen.
In Bezug auf China wurden im gemeinsamen Kommuniqué der G7 Themen wie Xinjiang, Hongkong, Taiwan und das Ost- und Südchinesische Meer im Namen der „Aufrechterhaltung des regelbasierten internationalen Systems und des Völkerrechts“ erwähnt.
In einer früheren Erklärung sagte ein Sprecher der chinesischen Botschaft in Großbritannien: „Die Zeiten, in denen globale Entscheidungen von einer kleinen Gruppe von Ländern diktiert wurden, sind längst vorbei. Es gibt nur ein System und eine Ordnung in der Welt, nämlich das internationale System mit den Vereinten Nationen im Zentrum und die internationale Ordnung, die auf dem Völkerrecht basiert, nicht das sogenannte System und die Ordnung, die von einer Handvoll Länder befürwortet werden.“
„Es gibt nur eine Art von Multilateralismus, nämlich den echten Multilateralismus, der auf den Zielen und Prinzipien der UN-Charta und des Völkerrechts basiert und sich durch Gleichbehandlung, Zusammenarbeit und gegenseitigen Nutzen auszeichnet, und nicht den Pseudo-Multilateralismus, der den Interessen einer kleinen Clique oder eines politischen Blocks dient“, so der Sprecher der chinesischen Botschaft in Großbritannien.