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Meldungen der britischen Presseagentur Reuters zufolge haben Spitzenpolitiker verschiedener Länder in der „Rom-Deklaration“ nach dem Weltgesundheitsgipfel dazu aufgerufen, eine freiwillige Patentermächtigung und einen freiwilligen Technologietransfer durchzuführen. Damit könnte die Produktion der Impfstoffe gegen die COVID-19-Pandemie vorangetrieben werden. Allerdings ist keine Übereinstimmung über die von den USA und anderen Ländern befürwortete umstrittene Initiative zur Aussetzung des Schutzes wichtiger Patente von Pharmaunternehmen erreicht worden.
Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte, laut gegenwärtigen globalen Abkommen werde es bereits erlaubt, dass verschiedene Länder unter dringenden Umständen Pharmafirmen zwingen könnten, Patente zu teilen.
Brüssel ist der Ansicht, dass bevorzugt Hindernisse bei Impfstoffproduktion und Impfstoffhandel sowie bei kommerzieller Nutzung der betreffenden Medikamente beseitigt werden müssten. Dies richtet sich direkt gegen die USA und Großbritannien. Diese beiden Länder haben für eigenen Konsum auf ihrem eigenen Territorium Impfstoffe produziert, die beinahe alle in den beiden Ländern geblieben sind. Das französische Präsidialamt kommentierte, die EU erwarte von Washington, dass Äußerungen und Taten übereinstimmten.
Angaben zufolge hat die EU die Hälfte der von ihr hergestellten Impfstoffe, also zirka mehr als 200 Millionen Dosen, in 45 Länder transportiert. Geoffroy Didier, ein Mitglied des Europäischen Parlaments, sagte, dass die Initiative der USA „heuchlerisch, illusionär ist und nur Gegenwirkungen hat“. Didier: „Nichts ist egoistischer als das, dass einer den ersten Biss genießt und gleichzeitig eine scheinbare Freigebigkeit darstellt.“