Deutsches Magazin: Westliche Länder kopieren China-Modell

2021-05-17 17:03:28


Die deutsche Zeitschrift „Focus“ hat vor kurzem einen Beitrag mit dem Titel „Lautloser Systemwechsel: Wir kopieren den China-Kapitalismus – und kaum einer merkt es“ veröffentlicht. Darin hieß es, westliche Länder erlebten einen lautlosen Systemwechsel, nämlich mit einer Erhöhung der Beteiligung der Regierung an den Markttätigkeiten. Dahinter verberge sich eine Tatsache, die den Westen beunruhige: China sei der Taktgeber der Zeit. Westliche Länder verfolgten China in einer neuen staatskapitalistischen Form.

Der Artikel schrieb, dass im Wettbewerb der Systeme der chinesische Staatskapitalismus nicht zurückgewiesen, sondern mit einem westlichen Staatskapitalismus beantwortet werde. Dieser zeichne sich durch fünf Charakteristika aus.

Erstens versorge das Geldsystem der Notenbanken in China nicht nur die Realwirtschaft, sondern drücke mit einer nie dagewesenen Wucht zusätzliches Kapital in den Kreislauf. „Es will die Wirtschaft nicht nur stimulieren, sondern expandieren.“ Zweitens ändere der bisherige Sozialstaat, bei dem Rente, Pflege, Kranken- und Arbeitslosenversicherung bewusst nicht als alimentierende Staatsfürsorge, sondern als Versicherungen auf Gegenseitigkeit gegründet waren, sein Gesicht. Drittens übernehme bei Klimaschutz, Elektromobilität und zunehmend auch bei der Digitalisierung der Staat durch Anreizprogramme, gesetzliche Vorgaben und seine eigenen Investitionen die Rolle des Impulsgebers. Viertens mache der Staat nicht nur Vorschriften für die Unternehmen, sondern er trete zunehmend selbst als Spieler auf. Fünftens liefere das heimliche Vorbild für diesen stillen Systemwechsel der autoritäre Staatskapitalismus der Chinesen, der durch hohe Wachstumsraten und ein beschleunigtes Innovationstempo beeindrucke, hieß es im Beitrag von „Focus“ weiter.

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