Die USA haben unerwartet angekündigt, eine Aussetzung der Rechte am geistigen Eigentum von COVID-19-Impfstoffen zu unterstützen. Dies hat ihre EU-Alliierten in eine Verlegenheit versetzt. Meldungen der Zeitungen „Financial Times“ und „The Guardian“ zufolge hat der französische Präsident Emanuel Macron den „Angelsachsenstaaten“ direkt mangelnde Aktionen beim Export von COVID-19-Impfstoffen vorgeworfen. Zudem kritisierte er die USA, gegenüber den Exportbeschränkungen der Impfstoffe und Rohstoffe sowie der Notwendigkeit der Teilung der Impfstoffe mit armen Ländern seien die von den Vereinigten Staaten gestarteten Debatten über das geistige Eigentum nur eine zweitrangige Frage.
Macron fügte hinzu, heutzutage hätten die Angelsachsen den Export von vielen Rohstoffen und Impfstoffen beschränkt. Zurzeit seien die in den USA produzierten Impfstoffe zu 100 Prozent auf den amerikanischen Markt gebracht worden.
Die Webseite von „Forbes“ hatte am 31. März unter Berufung auf Statistiken der Analysefirma „Airfinity“ berichtet, China sei weltweit der größte COVID-19-Impfstoffproduzent. Bis März des laufenden Jahres habe China bereits 109 Millionen Impfstoffdosen exportiert, was 48 Prozent der Gesamtproduktion entspreche. Als der weltweit zweitgrößte Vakzine-Produzent hätten die USA alle 164 Millionen produzierten Impfstoffdosen für sich selbst eingesetzt. Ähnlich verhalte es sich auch bei den von Großbritannien bis März 2021 hergestellten 16 Millionen Impfstoffdosen.