​Indische Medien konstatieren gesteigerte Bedeutung Chinas für weltweite Impfstofflieferungen

2021-05-09 09:00:00

Wie die indische Nachrichten-Webseite „The Print“ in einem kürzlich erschienen Artikel schrieb, werde die Welt in Bezug auf Impfstoffe immer abhängiger von China. Der ungebändigte aktuelle Ausbruch des Coronavirus in Indien ersticke die Fähigkeiten des Landes, Lieferverträge einzuhalten, während die USA versuchten, sich als Verfechter eines breiteren Zugangs zu positionieren, so der Artikel weiter.

In den letzten Wochen hätten führende Politiker einiger der bevölkerungsreichsten Nationen der Welt mehr Impfstoffe aus China angefordert. Es sei davon auszugehen, dass die Nachfrage noch weiter steigen werde, wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) wie erwartet die Impfstoffe der chinesischen Unternehmen Sinovac und Sinopharm zulasse und damit Entwicklungsländern in Asien, Afrika und Lateinamerika den Zugang zu diesen Impfstoffen über die globale Impfaktion COVAX ermögliche, wie es im Artikel weiter hieß.

Chinas Verlässlichkeit als Impfstofflieferant steige, während die USA und die EU der globalen Pandemie nur langsam entgegengetreten seien. Gleichzeitig gerate die COVID-19-Pandemie in Indien, Brasilien und anderswo außer Kontrolle. Erschwerend komme hinzu, dass die Krise in Indien die Impfstofflieferungen ins Stocken bringe, was viele Länder dazu veranlasse, sich an China zu wenden. Vor diesem Hintergrund seien die USA, die sich monatelang mit ihrer eigenen Impfkampagne beschäftigt hatten, heftig kritisiert worden, weil sie Impfstoffe auf Kosten einer global einheitlichen Vorgehensweise horteten.

„China ist nicht nur der größte Exporteur geworden“, wie Huang Yanzhong, ein China-Spezialist und hochrangiger Forscher für globale Gesundheit beim US-Komitee für auswärtige Beziehungen, sagte. „Für viele Länder ist es die einzige Option geworden.“

Ferner schrieb „The Print“, dass die Volksrepublik laut Airfinity, einem Unternehmen für wissenschaftliche Informationen und Analysen, bereits um die 240 Millionen Dosen verschickt habe, mehr als alle anderen Nationen zusammen. Darüber hinaus habe sich die Volksrepublik zur Bereitstellung von weiteren 500 Millionen Dosen verpflichtet. Indien, der drittgrößte Impfstofflieferant der Welt nach China und der Europäischen Union, hatte 67 Millionen Dosen in fast 100 Länder exportiert, bis der verheerende COVID-19-Ausbruch es in den letzten Wochen dazu veranlasste, die meisten Lieferungen einzustellen.

Foto von VCG

Foto von VCG

Die WHO hat am 7. Mai bekanntgegeben, dass der vom Beijing Institut of Biological Products des chinesischen Pharmaunternehmens Sinopharm entwickelte inaktivierte COVID-19-Impfstoff offiziell die WHO-Zertifizierung für den Einsatz im Notfall durchlaufen habe. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, dass es sich um den sechsten COVID-19-Impfstoff handele, der von der WHO auf Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität geprüft worden sei. Dies habe die COVAX-Liste erweitert und helfe Ländern dabei, die Zulassung von COVID-19-Impfstoffen zu beschleunigen.

Auch das Magazin „Nature“ schrieb auf seiner Webseite, dass von den zwei Milliarden Dosen, die COVAX bis 2021 weltweit ausliefern wolle, bisher nur etwa 50 Millionen verschickt worden seien. Insofern würden die chinesischen Impfstoffe dringend benötigt.

Zur Startseite

Das könnte Sie auch interessieren