Archiv: Die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen
Brüssel
Die Regierungschefs Bulgariens, Österreichs, Tschechiens, Sloweniens, Lettlands und Kroatiens haben am Samstag Diskussionen um eine gerechte Verteilung von COVID-19-Impfstoffen gefordert.
In einem gemeinsamen Schreiben an die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und den EU-Ratspräsidenten Charles Michel bezogen sich die Regierungschefs der genannten Länder auf die Vereinbarung des EU-Gipfels vom 21. Januar, der zufolge COVID-19-Impfstoffe gleichzeitig allen EU-Mitgliedstaaten gemäß ihrer Bevölkerungszahl zur Verfügung gestellt werden sollten.
Am Tag zuvor hatte der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz der EU eine ungerechte Verteilung von Impfstoffen vorgeworfen. Dies laufe der Vereinbarung des EU-Gipfels zuwider und würde zu einem schwerwiegenden Ungleichgewicht bei der Impfkampagne in Europa führen, so Kurz.
Derweil sprach sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag gegen Exportbeschränkungen für COVID-19-Impfstoffe und erneut für eine gerechte weltweite Verteilung von Impfstoffen aus. Ein ungerechter Zugang zu Impfstoffen stelle noch immer die größte Bedrohung für ein Ende der Pandemie und die Normalisierung des Lebens in aller Welt dar, wie WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte.