Joseph Nye, Professor an der Harvard University, hat vor kurzem einen Artikel auf der Webseite von Project Syndicate veröffentlicht, in dem er eine potentielle Entwicklungstendenz für die amerikanisch-chinesischen Beziehungen aufgrund einer Veränderung der Machtverhältnisse zwischen beiden Ländern analysierte. Der Autor des Artikels ermahnte dabei die Vereinigten Staaten, das wirtschaftliche Wachstum Chinas nicht misszuverstehen und die langfristigen Vorteile für die USA in vielen Bereichen nicht zu vernachlässigen. Beides würde zu einer übertriebenen Angst vor China und zu einer Überreaktion führen.
Darüber hinaus vertrat Joseph Nye in seinem Text die Ansicht, dass die wirtschaftlichen und ökologischen Abhängigkeiten die Wahrscheinlichkeit eines „echten“ Kalten Krieges zwischen den USA und China reduziere, da beide Länder in vielen Bereichen eine Motivation für eine Zusammenarbeit hätten.
Demnach seien sowohl die US-amerikanische Arroganz als auch eine übertriebene Angst vor der Volksrepublik eine Gefahr, die unangemessenes Verhalten seitens der USA verursachen könne. „Die USA und China müssen sich vor Fehlkalkulationen in Acht nehmen. Schließlich sind die größten Gefahren, denen wir ausgesetzt sind, oft die Fehler, die wir selbst machen“, wie der Professor der Harvard University weiter ausführte.