Eine Reihe von US-Medien, darunter die „ New York Times“, haben in kürzlich veröffentlichten Artikeln Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit der Aussage zitiert, dass gewisse Aktionen Chinas den Untersuchungsprozess der WHO-Expertengruppe zur Rückverfolgung des neuartigen Coronavirus ernsthaft behindert hätten. Nach Veröffentlichung der entsprechenden Berichte traten die zitierten Experten jedoch ihrerseits an die Öffentlichkeit, um diese Angaben richtigzustellen und Gerüchte zu zerstreuen. Sie betonten hierbei, dass ihre Ansichten verzerrt worden seien und dass die „New York Times“„schamlos“ gehandelt habe.
Peter Daszak, ein Berater der WHO für Krankheitserreger und Präsident der US-amerikanischen Non-Profit-Organisation EcoHealth Alliance, twitterte: „Das ist nicht die Erfahrung, die ich während meiner Tätigkeit bei der WHO-Mission gemacht habe. Als Leiter der Arbeitsgruppe für Tier- und Umweltfragen habe ich das Gefühl, dass meine chinesischen Kollegen offen und vertrauenswürdig sind. Wir haben wichtige neue Daten (in unserer Untersuchung) erhalten und mehr darüber erfahren, wie das Virus übertragen wurde.“
Auch eine WHO-Expertin für öffentliche Gesundheit, Professor Thea Kølsen Fischer, twitterte, dass der Bericht der New York Times ihre Aussagen grob verzerrt habe: „Das ist auch nicht die Erfahrung, die ich mit dem Epidemiologie-Team gemacht habe. Die chinesische Seite hat eine gute Beziehung zum internationalen Epidemiologie-Team und die lebhaften Diskussionen zwischen uns spiegelten das hohe Engagement (der chinesischen Seite) wider. Was wir gesagt haben, wurde stark verzerrt. Das hat ein schlechtes Licht auf eine wichtige wissenschaftliche Arbeit geworfen.“
Nach Veröffentlichung der Stellungnahme Fischers postete Daszak erneut einen Tweet, in dem er das Verhalten der US-Medien als „enttäuschend“ und „schamlos“ bezeichnete.