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Deutsche Unternehmen in China freuen sich über eine positive Geschäftsentwicklung und hegen hohe Erwartungen an das Investitionsabkommen zwischen China und der Europäischen Union. Dies geht aus dem am Dienstag von der Deutschen Handelskammer in China in Zusammenarbeit mit der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft veröffentlichten Ergebnis der jährlichen Geschäftsklima-Umfrage „Business Confidence Survey“ hervor.
Deutsche Unternehmen agieren in China demnach derzeit in einem Umfeld, das von Optimismus für das kommende Jahr und einem starken Bekenntnis zum Markt geprägt ist, obwohl komplexe regulatorische Herausforderungen bestehen bleiben und der Wettbewerb mit chinesischen Unternehmen zunimmt.
Trotz COVID-bedingten Umsatzeinbrüchen im ersten Halbjahr 2020 sei 39 Prozent der deutschen Unternehmen in China gelungen, im Jahr 2020 den Umsatz zu steigern und 42 Prozent hätten ihren Gewinn erhöht, so die Umfrage. Zudem habe es 2020 rund ein weiteres Viertel der befragten deutschen Unternehmen in China geschafft, Umsätze und Ergebnisse in etwa auf dem Niveau des Vorjahres zu erzielen. „China ist die einzige große Volkswirtschaft, die in 2020 – wenn auch nur mit etwa zwei Prozent – gewachsen ist. Davon haben auch deutsche Unternehmen profitiert, die Rückgänge in der EU und den USA durch das im zweiten Halbjahr wieder anziehende Geschäft in China teilweise kompensieren konnten“, kommentierte Andreas Glunz, Bereichsvorstand International Business der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Deutschland.
Für 2021 dominiert der Umfrage zufolge Optimismus: 77 Prozent der Befragten gehen demnach davon aus, dass sich ihre Branche in China besser entwickeln wird als in anderen Märkten. Daher erwarten 72 Prozent der Befragten für ihr Unternehmen in China steigende Umsätze und 56 Prozent höhere Gewinne für 2021. Dies spiegelt sich auch in einem starken Bekenntnis zum chinesischen Markt wider: Fast alle befragten Unternehmen (96 Prozent) gaben an, keinerlei Pläne zu haben, China zu verlassen und 72 Prozent planen weitere Investitionen.
Auch die Erwartungen an das noch zu verabschiedende EU-China-Investitionsabkommen (CAI) sind hoch: Die befragten Unternehmen hätten angegeben, dass Marktzugang (40 Prozent) sowie die Gleichbehandlung aller Marktteilnehmer in China (39 Prozent) Schlüsselthemen des Abkommens seien, hieß es in den Umfrageergebnissen weiter. Es gebe aber auch durchaus positive Bewertungen des formalen Marktzugangs. So hätten im Vergleich zum Vorjahr weniger Unternehmen angegeben, an dieser ersten Hürde zu scheitern (30 Prozent). „Durch das CAI werden die von China bereits eingeleiteten Marktöffnungsschritte für europäische Unternehmen unumkehrbar“, sagte Dr. Stephan Wöllenstein, Präsident der Deutschen Handelskammer in Nordchina.