(Archivfoto: Visual People)

Genf

Die bislang bestätigten COVID-19-Infektionen weltweit werden in dieser Woche 100 Millionen erreichen. Dies sagte der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag. Er fügte hinzu, die COVID-19-Pandemie habe bereits in der ganzen Welt Verluste von Billionen US-Dollar ausgelöst. Ohne eine Überwindung des „Impfstoff-Nationalismus“ und ohne faire Teilung der Impfstoffe werde die Welt von einer moralischen und wirtschaftlichen Katastrophe beeinträchtigt.

Dem jüngsten Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zufolge sind die globalen Arbeitszeiten 2020 um 8,8 Prozent gesunken, was eine Reduzierung der globalen Arbeitseinnahmen von 3,7 Billionen US-Dollar bedeutet. Der Bericht prognostizierte, dass die meisten Länder in der zweiten Hälfte 2021 eine Wiedererholung erleben würden. Die jeweilige konkrete Situation sei von COVID-19-Impfungen abhängig. Die internationale Gemeinschaft sollte einkommensschwache Länder unterstützen, um ihnen bei der Impfung und Wiederbelebung der Wirtschaft und Beschäftigung zu helfen.

Einem von der Forschungsstiftung der Internationalen Handelskammer verfassten Bericht zufolge könnte der „Impfstoff-Nationalismus“ zu globalen ökonomischen Einbußen von 9,2 Billionen US-Dollar führen. Zirka die Hälfte davon könnte auf die reichsten Volkswirtschaften entfallen.