Ermordung des iranischen Atomwissenschaftlers: UN ruft zu Deeskalation im Nahen Osten auf

2020-11-29 19:30:11

(Foto: VCG)

New York

Ein Sprecher der Vereinten Nationen hat am Freitag in Reaktion auf die Ermordung des iranischen Atomwissenschaftlers Mohsen Fachrisadeh zu Zurückhaltung und Deeskalation im Nahen Osten aufgerufen.

„Wir haben zur Kenntnis genommen, dass heute in der Nähe Teherans ein iranischer Atomwissenschaftler ermordet worden ist. Wir drängen auf Zurückhaltung und die Notwendigkeit, alle Handlungen zu vermeiden, die zu einer Eskalation der Spannungen in der Region führen könnten“, wie der stellvertretende Sprecher des UN-Generalsekretärs Antonio Guterres, Farhan Haq, erklärte.

In einem Brief an Generalsekretär Guterres und die turnusmäßige Vorsitzende des UN-Sicherheitsrates Inga Rhonda King verurteilte der ständige Vertreter des Iran bei den Vereinten Nationen Majid Takht- Ravanchi die „verbrecherische Ermordung“ des Atomwissenschaftlers aufs Schärfste.

Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ajatollah Ali Chamenei, rief dazu auf, „die Täter und Verantwortlichen zu bestrafen“. Chamenei erklärte auf seiner Webseite, dass die wissenschaftlichen Bemühungen des „Märtyrers“ Fachrisadeh in allen Bereichen fortgesetzt würden.

Die Europäische Union bezeichnete den gewaltsamen Angriff am Freitag als „Straftat“. „In einer unklaren Situation ist es für alle Seiten wichtig, ruhig zu bleiben und maximale Zurückhaltung zu üben, um eine Eskalation zu vermeiden, die für alle Seiten nachteilhaft ist.“

Wie ein Sprecher des deutschen Außenministeriums erklärte, sei die Bundesregierung besorgt, dass der Vorfall eine Eskalation in der Region nach sich ziehen könnte.

Der hochrangige iranische Atomphysiker Fachrisadeh war am Freitag in der Nähe Teherans von „bewaffneten Terroristen“ ermordet worden, wie das iranische Verteidigungsministerium mitteilte.

Die iranische Regierung vermutet, dass das Attentat vom israelischen Geheimdienst Mossad verübt wurde, obwohl Tel Aviv diese Behauptung laut Medienberichten bisher weder bestätigt noch dementiert hat.

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