Beijing
China hat am Dienstag in Beijing eine Preisverleihungszeremonie abgehalten, um die Vorbilder im Kampf des Landes gegen die COVID-19-Epidemie zu ehren, dem hinsichtlich Geschwindigkeit, Umfang und Schwere größten Notfall der öffentlichen Gesundheit seit der Gründung der Volksrepublik im Jahre 1949.
Der renommierte Experte für Atemwegserkrankungen Zhong Nanshan erhielt mit der Medaille der Republik die höchste staatliche Auszeichnung der Volksrepublik Chinas. Zhong Nanshan hatte bereits im Jahr 2003 das SARS-Virus identifiziert und leitet derzeit die Bemühungen der chinesischen Regierung im Kampf gegen COVID-19.
Drei weitere Fachärzte erhielten den nationalen Ehrentitel „Held des Volkes“. Bei den Empfängern handelt es sich um Zhang Boli, seines Zeichens Experte für Traditionelle Chinesische Medizin, dem Leiter des Wuhaner Jinyintan-Krankenhauses Zhang Dingyu sowie die Militärmedizinwissenschaftlerin Chen Wei.
„Medizinische Mitarbeiter sind die schönsten Engel und die liebenswertesten Menschen in der neuen Ära“, sagte der chinesische Staatspräsident Xi Jinping im Anschluss an die Medaillenübergabe. Wie er weiterhin verkündete, hätten Millionen von Medizinern landesweit an vorderster Front gegen COVID-19 gekämpft, darunter 540.000 allein in der zentralchinesischen Provinz Hubei und der Hauptstadt Wuhan.
Xi Jinping versprach, dass China sich mit der internationalen Gemeinschaft zusammenschließen werde, um den globalen Herausforderungen der Pandemie zu begegnen, und unterstrich Chinas Beiträge im globalen Kampf gegen COVID-19. China habe mit „Offenheit, Transparenz und Verantwortung“ gehandelt und seine internationalen Verpflichtungen seit Beginn des Ausbruchs der Pandemie aktiv erfüllt, betonte Xi.
China habe der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sowie den betroffenen Ländern und regionalen Organisationen freiwillig und rechtzeitig Informationen über die Epidemie geliefert und die Genomsequenz des neuartigen Coronavirus zum frühestmöglichen Zeitpunkt veröffentlicht. Zudem hätten mehr als 70 Gespräche mit verschiedenen Ländern sowie internationalen und regionalen Organisationen zur Epidemie-Bekämpfung stattgefunden, um die gesammelten Erfahrungen auszutauschen, so Staatspräsident Xi weiter.
Darüber hinaus habe China bekanntgegeben, der WHO Mittel in Höhe von insgesamt 50 Millionen US-Dollar zur Verfügung zu stellen. Die Volksrepublik habe zudem 34 medizinische Expertenteams in 32 Länder entsandt sowie 150 Ländern und vier internationalen Organisationen Unterstützung angeboten. Wie Staatspräsident Xi erklärte, habe China zwischen dem 15. März und dem 6. September 151,5 Milliarden Masken, 1,4 Milliarden Schutzanzüge, 230 Millionen Schutzbrillen, 209.000 Beatmungsgeräte und 470 Millionen Testkits exportiert.
Die Bewältigung der aktuellen Krise erfordere Solidarität und Zusammenarbeit auf der ganzen Welt. China werde daher weiterhin die internationale Zusammenarbeit im Bereich der Epidemie-Bekämpfung fördern, die WHO unterstützen, eine führende Rolle im Kampf gegen COVID-19 spielen und zum Aufbau einer Gesundheitsgemeinschaft für die gesamte Menschheit beitragen, so Xi Jinping.
Der Staatspräsident forderte zudem auf Landesebene Einheit und Entschlossenheit, um Herausforderungen anzugehen und Entwicklungsziele zu erreichen.
In den letzten sieben Monaten seien mehr als 80.000 Chinesen mit dem neuartigen Virus infiziert worden, etwa 4.700 Menschen hätten ihr Leben verloren. Diese Zahlen hätten deutlich größer ausfallen können, wenn nicht auf verschiedenen Ebenen entschlossen Maßnahmen umgesetzt und Opfer von Medizinern, Gemeindemitarbeitern sowie Bewohnern gebracht worden wären. Die Bevölkerung habe mit der strikten Befolgung der Einschränkungen zur Epidemie-Bekämpfung ebenfalls einen Beitrag geleistet, wie Xi Jinping weiter erklärte.
„In etwas mehr als einem Monat war die Ausbreitung des Virus eingedämmt; innerhalb von zwei Monaten war die Zahl der täglichen Neuinfektionen im Inland im einstelligen Bereich; und nach etwa drei Monaten war ein entscheidender Sieg im Kampf um die Verteidigung der Provinz Hubei und ihre Hauptstadt Wuhan gesichert worden“, sagte Xi.
Mit der Abschwächung der Epidemie habe China eine Reihe von Maßnahmen angekündigt, um Unternehmen zu helfen, Arbeitsplätze zu schaffen, Investitionen und Konsum anzukurbeln und die Armutsbekämpfung voranzutreiben.
Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt sei im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um 3,2 Prozent gewachsen. „China ist die erste große Volkswirtschaft, die seit Ausbruch der Pandemie wieder zum Wachstum zurückgekehrt ist“, verkündete Xi Jinping.
Mit Blick auf die Zukunft erklärte Chinas Staatspräsident, dass China auch weiterhin regelmäßige Maßnahmen zur Epidemie-Bekämpfung umsetzen werde und einen umfassenden Sieg im Kampf gegen COVID-19 anstrebe.
Er betonte außerdem die Stärkung der institutionellen Garantien für den Schutz von Leben und Gesundheit der Menschen, die Entwicklung eines starken öffentlichen Gesundheitssystems und die Verbesserung des Systems zur Prävention, Kontrolle und Behandlung schwerer Epidemien.
Xi Jinping forderte zudem verstärkte Anstrengungen zur Sicherstellung des Wirtschaftswachstums sowie zur Verbesserung des Lebensunterhalts der Menschen und betonte, dass die Entwicklungsziele und -aufgaben des Landes erfüllt werden müssten.
Xi zeigte sich mit Blick auf die Zukunft Chinas in der neuen Ära zuversichtlich und verkündete: „Kein Mensch und keine Kraft kann das chinesische Volk davon abhalten, ein besseres Leben zu führen!“