Reykjavík
Der isländische Botschafter in den USA, Jeffrey Ross Gunther, ist von isländischen Persönlichkeiten kritisiert worden, nachdem er vor kurzem einen Beitrag von US-Präsident Donald Trump in den sozialen Medien geteilt hat, der China verunglimpft und das neuartige Coronavirus als „China-Virus“ bezeichnet.
Der Abgeordnete des isländischen Parlaments Smári McCarthy sagte, das Virus besitze keine Staatsangehörigkeit. Es sei ein Mikroorganismus und nicht unsichtbar. Alle Menschen seien von der Pandemie betroffen. Die Verbreitung rassistischer Aussagen helfe niemandem.
Pétur Maack, Forscher des isländischen Forschungsinstituts für Medizin und Gesundheitspflege, sagte, die USA hätten bei jedem Schritt im Umgang mit COVID-19 Fehler gemacht. Dies sei auch der Grund, dass US-Bürgern die Einreise in die Schengen-Staaten derzeit verboten sei.
Die isländische Aktivistin Elva Hjartardóttir forderte Jeffrey Ross Gunther dazu auf, den unangemessenen Beitrag mit rassistischer Prägung zu löschen und sich zu entschuldigen. In Island spreche man wie in anderen Ländern der Welt über das neuartige Coronavirus, so Hjartardóttir. Die Worte und Taten Gunthers verträten Island und er solle sein Land und seine Nationalflagge respektieren.