Frankfurt
Die Europäische Zentralbank (EZB) ist bereit, die geldpolitischen Maßnahmen weiter anzupassen, wenn der derzeitige Stimulus nicht so umfangreich ist, wie ihn die Eurozone benötigt. Dies sagte Luis de Guindos, Vizepräsident der Europäischen Zentralbank, am Donnerstag.
Am selben Tag erläuterte Guindos dem Europäischen Parlament den Jahresbericht 2019 der EZB. Dem Bericht zufolge habe sich das Wirtschaftswachstum der Eurozone im Jahr 2019 auf 1,2 Prozent verlangsamt. Die durchschnittliche jährliche Inflationsrate sei mit 1,2 Prozent um 0,6 Prozentpunkte niedriger als im Jahr 2018 gelegen und die Arbeitslosenquote auf 7,6 Prozent gefallen.
Luis de Guindos wies darauf hin, dass die COVID-19-Pandemie und die Ungewissheit ihrer wirtschaftlichen Auswirkungen eine makroökonomische Prognose erschwerten. Die EZB erwarte, dass die Wirtschaft der Eurozone im Jahr 2020 um 5 bis 12 Prozent schrumpfen werde. Das Endergebnis werde von der Dauer der Isolationsmaßnahmen verschiedener Länder und der Art und Weise abhängen, wie die Regierungen mit Unterstützungsmaßnahmen den Unternehmen und Arbeitnehmern helfen würden, so der EZB-Vizepräsident.