Als letzter Staatschef der DDR und ehemaliger Generalsekretär der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) verfolgt Egon Krenz die Entwicklung Chinas seit langem aufmerksam. Er hat China auch persönlich bereits mehrfach besucht. In einem Interview mit CRI erklärte Krenz, die Errungenschaften Chinas in den vergangenen 70 Jahren seit der Gründung der Volksrepublik hätten dem Sozialismus neue Hoffnung gebracht. Die Entwicklungsländer könnten von den Erfahrungen Chinas lernen.
Im Jahr 1989 nahm Krenz mit einer Delegation der DDR an der Feier zum 40-jährigen Gründungsjubiläum der Volksrepublik China teil. Es war damals sein erster Besuch in China. Seit 2011 fliegt er jedes Jahr mindestens einmal in die Volksrepublik und hat schon zahlreiche chinesische Städte besucht:
„Ja, der Unterschied war gewaltig. Wenn ich mich erinnere an 1989, da gab es noch eine gewisse Einheitskleidung und dann gab es auf den Straßen statt der vielen Autos viele Fahrräder. Und als ich dann, wie gesagt, 2011 wieder in China war, habe ich natürlich den Riesen-Unterschied gesehen, der durch die Politik der Öffnung und die Politik der Reformen zustande kam. Nicht nur hübsch gekleidete, junge Chinesinnen, sondern überhaupt doch ein Lebensstandard, der sich in den Jahren entwickelt hatte. Und für mich beeindruckend ist immer gewesen, die große Anstrengung der Volksrepublik, über eine Milliarde Menschen aus der Armut zu holen. Das spricht sich leicht aus. Aber wenn man bedenkt, in wie vielen Ländern der Welt noch Armut existiert und in wie vielen Ländern der Welt die Frage der Ernährung und die Frage der Kleidung nicht gelöst ist, dann kann man erst so richtig ermessen, welche großen Fortschritte die Volksrepublik China erreicht hat.“
Krenz erklärte weiter, er habe jedes Mal, wenn er in China gewesen sei, die schnelle Entwicklung des Landes gespürt und neue Fortschritte entdeckt. Er freue sich jedes Mal, wenn er auf chinesischem Grund lande. Die Errungenschaften Chinas seien darauf zurückzuführen, dass die KP Chinas auf der Massenlinie und den Aufbau des Sozialismus chinesischer Prägung bestanden habe:
„Für mich ist China eine große Hoffnung. 1989, als die DDR unterging, haben viele Ideologen gerufen: ‚Der Sozialismus ist tot. Der Kapitalismus ist die letzte Hoffnung der Gesellschaft.‘ Und China gibt uns die Hoffnung, dass es nicht so ist. China gibt uns die Hoffnung, dass Sozialismus auch anders, auf chinesische Art, möglich ist und der Kapitalismus nicht das letzte Wort der Geschichte ist. Das begeistert mich so an dem, was in der Volksrepublik China geschieht.“
Krenz fügte noch hinzu, der Bericht des 19. Parteitags der KP Chinas habe ihn sehr beeindruckt. Das Ziel „Zweimal 100 Jahre“ habe den Zeitplan für den umfassenden Aufbau eines starken und modernen sozialistischen Landes klar dargestellt:
„In der heute durcheinandergeratenen Welt ist China ein Beispiel dafür, wie man planmäßig gesellschaftliche Probleme lösen kann. Ich bewundere jetzt an der Volksrepublik China, dass mit einer Kontinuität die Politik der Öffnung und der Reform weitergemacht wird. Natürlich ist für mich ganz wichtig, wie China die Außenpolitik führt. Die Welt ist durcheinandergeraten durch, vor allem durch die Amerikaner, aber auch durch die Europäer, und China versucht, diese Beziehungen in eine ruhige Fahrbahn zu bringen, was ja alleine mit dem Begriff ausgedrückt wird ‚Schicksalsgemeinschaft der Menschheit gestalten‘. Zunächst steht im Mittelpunkt der chinesischen Politik der Mensch. Und das inspiriert ja auch die Menschen selbst wieder, mehr zu tun für ihr Land. Und ich denke, allein die Tatsache, dass die Politik der Kommunistischen Partei Chinas den Menschen dient, ist auch gleichzeitig eine Ursache dafür, dass die Politik erfolgreich ist.“