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Die erste Olympia-Teilnahme des sudanesischen Schwimmers Ahmed Adam
   2008-08-21 14:13:39    Seite Drucken    cri

Die Olympischen Spiele bieten den Superstars des Weltsports eine hervorragende Bühne, um sich von ihrer besten Seite zu präsentieren. Ihre Top-Leistungen verkörpern den olympischen Geist "schneller, höher, weiter". Die Olympischen Spiele sind aber auch für unbekannte Sportler interessant. Sie bieten ihnen die Möglichkeit, sich mit den Weltbesten zu messen und sich mit Athleten aus aller Welt auszutauschen. Der Beitrag der Olympischen Spiele zur Förderung des Weltsports und zur Vertiefung des Verständnisses zwischen allen Völkern der Welt kann nicht in Zahlen ausgedrückt werden.

In der Qualifikation über 50 Meter Freistil der Männer an den Olympischen Spielen in Beijing nahm auch der Schwimmer Ahmed Adam teil. Adam stammt aus einem Vorort der nordsudanesischen Stadt Atbarah. In seiner Qualifikationsgruppe kam er nicht über den letzten Platz hinaus. Seine ersten Olympischen Spiele beendete er schließlich als Fünftletzter von insgesamt 97 Teilnehmern in seiner Disziplin. Trotz seiner Klassierung in den hinteren Rängen war die Teilnahme an der Beijinger Olympiade für Adam ein unvergessliches Erlebnis:

"Ich bin sehr stolz, am olympischen Schwimmwettbewerb teilgenommen zu haben. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen ist für mich eine große Ehre. Dies ist eines der größten Erlebnisse in meinem Leben. Die Olympischen Spiele bieten mir die Chance, mich intensiv mit Schwimmern aus anderen Ländern auszutauschen. Ich betrachte meine Beteiligung als eine wichtige Erfahrung, um von anderen zu lernen. Dadurch kann ich meine Trainingsmethode verbessern und bessere Leistungen erbringen. Ich werde die Erfahrungen, die ich an den Olympischen Spielen gemacht habe, in meinem Land weitergeben."

Der 20-jährige Ahmed Adam sei ein folgsamer und fleißiger Sportler, erzählt sein provisorischer Trainer Majid Talat. Eigentlich sei Adam ein Langstreckenschwimmer. Aufgrund einer Forderung des Internationalen Schwimmverbands habe er aber am Wettkampf über 50 Meter Freistil der Männer teilnehmen müssen, obwohl dies nicht seine Paradedisziplin sei.

Adam ist mit seiner Leistung alles andere als zufrieden, hofft aber, zur Entwicklung des Freistilschwimmens in seinem Heimatland Sudan beitragen zu können:

"Die Athleten im Freistil-Wettkampf an der diesjährigen Olympiade schwimmen gut und schnell. Wir kennen diesen Schwimmstil im Sudan nicht. Ich werde diesen Schwimmstil aber meinen Landsleuten beibringen. Die Sudanesen können diesen Schwimmstil dann ebenfalls trainieren, wodurch der Freistil in unserem Land verbreitet wird."

Olympia sei wie eine große Familie, so der 20-jährige Sudanese weiter. Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Ländern würden an den Olympischen Spielen zusammentreffen. Das Verhältnis der Athleten untereinander sei wie das Verhältnis zwischen Brüdern und Schwestern. Das an den Olympischen Spielen in Beijing Erlebte motiviere ihn, noch härter zu trainieren:

"Die Teilnahme an den Olympischen Spielen fördert mein Schwimmtraining erheblich. Ich werde in Zukunft viel härter trainieren, um meinen Schwimmstil zu verbessern. Mein Ziel ist es, ein Sieger im Schwimmbecken zu werden."

Als Kind habe er große Angst vor dem Wasser gehabt, sagt Adam. Sein Elternhaus sei lediglich 500 Meter vom Nil entfernt gewesen. Trotzdem hätten ihm seine Eltern aus Angst vor Unfällen verboten, im Wasser zu spielen. Im Alter von sechs Jahren habe er schließlich begonnen, Schwimmen zu lernen. Um seine Angst vor dem Wasser zu überwinden, habe ihn sein Vater eigenhändig ins Schwimmbecken geworfen. Von diesem Moment an habe ihn das Schwimmen nicht mehr losgelassen.

Im Jahr 2006 belegte Adam den zweiten Platz über 15 Kilometer Schwimmen an den sudanesischen Meisterschaften. Im vergangenen Jahr gewann er insgesamt sieben Meistertitel. Diese nationalen Titelgewinne ebneten ihm den Weg an die Olympischen Spiele in Beijing.

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