Die Rolle und Beiträge chinesischer Medien bei der Katastrophenbekämpfung nach dem Erdbeben in Wenchuan

Am 12. Mai ereignete sich um 14.28 Uhr im Kreis Wenchuan in der chinesischen Provinz Sichuan ein verheerendes Erdbeben mit der Stärke von 8,0 auf der Richterskala. 17 Minuten später hat die chinesische Nachrichtenagentur Xinhua eine erste Eilmeldung auf Englisch veröffentlicht, zwei Minuten später eine erste Kurzmeldung. Punkt 15:00 Uhr strahlte der staatliche chinesische Fernsehsender CCTV einen entsprechenden Beitrag in den Nachrichten aus, und die Meldung über das Ereignis schockierte die Menschen in ganz China. Um 15:04 Uhr sendeten sowohl Radio China National (CNR) als auch Radio China International (CRI) erste Berichte über das Erdbeben. Um 16:40 Uhr ist ein Journalistenteam zusammen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao mit einem Sonderflugzeug in das Katastrophengebiet geflogen. Dadurch konnte die Öffentlichkeit schnellstmöglich über die wichtigen Reden des Ministerpräsidenten vor Ort sowie über die Entschlossenheit der chinesischen Spitzenpolitiker bei der Katastrophenbekämpfung informiert werden. Zudem wurde anhand der Medienberichte das wahre Ausmaß des Erdbebens deutlich. Um 19:00 Uhr hat im CNR eine Sondersendung mit Live-Berichterstattungen über die Nothilfe in Wenchuan rund um die Uhr begonnen. Drei Stunden später war eine ähnliche Sondersendung über die Katastrophenbekämpfung auf CCTV zu sehen.

Darüber hinaus haben verschiedene chinesische Medien, einschließlich des Parteiorgans der KP Chinas, der "Renmin Ribao", und dem staatlichen chinesischen Fernsehen CCTV, zahlreiche Journalisten in die Katastrophengebiete entsandt. Auf das Erdbeben haben chinesische Medien eine noch nie da gewesene schnelle Reaktion gezeigt, sei es in Fernsehen, Radio, Zeitung oder Internet. Die unverzügliche und umfassende Berichterstattung vor Ort hat die Aufmerksamkeit von 1,3 Milliarden Chinesen sowie der ganzen Welt auf die kleine Kreisstadt Wenchuan gerichtet. In diesem Sinne kann man sagen, dass durch die Medien eine Informationsbrücke zwischen dem Katastrophengebiet und der Welt gebildet wurde.

Die aktuellsten Informationen über das Erdbeben, darunter die Zahl der Toten und Verletzten oder die Situation in den zerstörten Häusern und an den gesperrten Straßen, wurden durch chinesische Medien rund um die Uhr veröffentlicht. Durch die derartig transparente Berichterstattung wurde das Recht der Bevölkerung auf Information mit größtem Ausmaß respektiert. Auch wurde in den Medien darüber informiert, dass Seismologen und professionelle Hilfsteams in die Erdbebenregionen gereist sind beziehungsweise verschiedene Sach- und Geldspenden umgehend in die Katastrophengebiete geliefert wurden. Zudem wurde über verschiedene Spendenaktionen in unterschiedlichen Orten berichtet. Auf diesem Foto ist ein junger Soldat zu sehen, der ein gerettetes Kind in seinen Armen hält. Das Lächeln des Soldaten und der Blick des Kindes zeigen die Hoffnung auf ein neues Leben nach dem Erdbeben. Schauen wir uns noch ein weiteres Photo an. Darauf sieht man, wie sich ein dreijähriger Junge auf einer Krankenbahre durch Salutieren für die Hilfe der Soldaten bedankt. All diese sachlichen und transparenten Meldungen aus der Erdbebenregion haben sowohl die Chinesen als auch die ganze Welt berührt. Saudi-Arabien hat als erstes Land eine Soforthilfe von 50 Millionen US-Dollar gespendet, eine erste Lieferung von bereitgestellten Zelten wurde umgehend in die Erdbebenregion transportiert und ein von Deutschland bereitgestelltes mobiles Krankenhaus ist ebenfalls schon in der Katastrophenregion eingetroffen.

Offene, sachliche und schnelle Nachrichten sowie transparente Informationen dienen einerseits dazu, Gerüchte zu beseitigen, die Menschen zu beruhigen und neue Kräfte zu schaffen. Beispielsweise herrschten nach dem verheerenden Erdbeben vom 12. Mai in Wenchuan auch Gerüchte über ein angebliches Beben in Beijing, Xi'an und Chengdu. Dank des schnellen offiziellen Dementis in den amtlichen Medien wurde die besorgte Bevölkerung beruhigt. Auch die Menschen in der Erdbebenregion haben durch unterschiedliche Medien, darunter durch den Rundfunk und durch SMS, von der Entschlossenheit und den Anordnungen der Zentralregierung zur Katastrophenbekämpfung sowie von der Hilfsbereitschaft der Landsleute und der Freunde aus aller Welt erfahren. All dies zeigt, dass die Medien bei der Bekämpfung dieser Katastrophe einen unersetzbaren Beitrag geleistet haben. Das öffentliche Image der chinesischen Medien ist dadurch deutlich verbessert worden, und zwar in einer in der Geschichte der chinesischen Medien beispiellosen Form.

Andererseits wurde durch die objektive, sachliche, offene und transparente Berichterstattung der chinesischen Medien über das Erdbeben auch die Nähe zu den Menschen dort verdeutlicht. Durch die von den Medien dokumentierten Szenen des verheerenden Erdbebens, die schwierigen Rettungsarbeiten und die warmherzigen Spenden sind sowohl die Chinesen als auch die Menschen in anderen Ländern der Welt tief bewegt worden. Auch die den Katastrophenopfern gewidmete Fernsehshow auf CCTV am 18. Mai hat alle Zuschauer sehr berührt. Allein bei dieser Sendung wurden über 1,5 Milliarden Yuan RMB an Spendengeldern von Firmen und Unternehmen aus dem Medienbereich gesammelt. Von 19. bis 21. Mai wurde in China eine dreitägige Staatstrauer für die Opfer des verheerenden Erdbebens abgehalten. Am Montag, den 19. Mai, stand um 14:28 Uhr (also um 8.28 Uhr MESZ), exakt eine Woche nach dem verheerenden Erdbeben, das ganze Land still. Die Menschen hielten drei Schweigeminuten ab, Sirenen ertönten. Erstmals in der Geschichte Chinas wurde für einfache Bürger, die Opfer einer Naturkatastrophe wurden, eine Staatstrauer angeordnet. Dadurch wurde nicht nur die menschennahe Idee, sondern auch der tausende Jahre zurückreichende nationale Geist der Chinesen dargestellt.

Darüber hinaus haben chinesische Medien durch ihre objektive, sachliche, offene und transparente Berichterstattung über das Erdbeben auch die Anerkennung der Menschen in anderen Ländern und insbesondere der internationalen Medien erhalten. So teilte beispielsweise ein CNN-Korrespondent mit, "...die von mir veröffentlichten Zahlen und Angaben stammen von der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur." In einem von der BBC am 15. Mai veröffentlichten Kommentar mit dem Titel "Erdbeben in Sichuan als Prüfung für chinesische Medien" hieß es, "die wichtigen Medien in China, darunter auch CCTV, haben nach der Katastrophe möglichst schnell auf ihren Webseiten eine Sonderrubrik über das Erdbeben in Sichuan eingerichtet und rund um die Uhr Informationen über dieses Ereignis aktualisiert. Die derartige schnelle Reaktion wurde von vielen ausländischen Medien mit großer Aufmerksamkeit verfolgt." Die amerikanische Zeitung "Los Angeles Times" kommentierte am 14. Mai: "Die Maßnahmen der chinesischen Regierung nach dem Erdbeben haben der Welt ein neues China, und zwar ein modernes, mitfühlendes, schnellreagierendes und fähiges China, gezeigt." Auch die deutschen Medien, einschließlich des Magazins "Der Spiegel" und der "Deutschen Welle", würdigten die neue Solidarität der Chinesen im Zuge der Katastrophenbekämpfung.