Marco Polo war ein Reiseprofi. Er hat im 13. Jahrhundert insgesamt vier Jahre gebraucht, um von Venedig aus China zu erreichen. Acht österreichische Abenteurer sind in vier Landrover auf Marco Polos Spuren nach China gefahren.
Die Abenteurer haben unterschiedliche Berufe. Unter ihnen sind zum Beispiel ein Pilot, ein Techniker und eine Lehrerin. Ihre Gemeinsamkeit ist die Begeisterung, mit dem Auto zu reisen. Innerhalb von zwei Monaten hat die Gruppe entlang der Seidenstraße zwölf Länder durchquert. Ihr Ziel war es, die österreichische Fahne nach Beijing zu bringen. Harald Auzinger, der Leiter der Expedition, erklärt uns:
"Wir wollten etwas Besonderes und etwas Einzigartiges machen. Und dann hatten wir die Idee, dass wir gesagt haben, wir fahren zu den nächsten Olympischen Spielen nach Beijing. Wir fahren mit dem Auto dort hin, weil da sicher niemand sonst mit dem Auto so weit fahren wird. Und die nächste Idee war dann der Brückenschlag, die Verbindung zwischen Athen und Beijing, die letzten Olympischen Spiele und die nächsten Olympischen Spiele und dazwischen liegt die Seidenstraße. Das war die Idee dazu."
Am 13. Juni startete die Gruppe in Wien. Die Route ging von Italien über Griechenland in die Türkei. Entlang des Schwarzen Meeres führte die Expedition durch den Iran, Turkmenistan bis Usbekistan. Dann fuhr sie durch Kirgisistan, Kasachstan, Russland und die Mongolei. Nach über 15.000 Kilometer hat sie endlich im August, pünktlich vor Beginn der Beijinger Spiele, ihr Ziel erreicht. Vor kurzem haben Sie dem österreichischen Team die rot-weiß-rote Nationalfahne übergeben. Harald Auzinger war sehr stolz darauf:
"Wir sind sehr stolz, dass wir die österreichische Fahne von Österreich mit dem Auto hier nach China transportieren durften. Das ist eine Auszeichnung für uns und das macht uns auch sehr stolz. Natürlich unterstützen wir damit auch das österreichische Team und die Olympischen Spiele, das ist ganz klar."
In China haben die Mitglieder viel gesehen und erlebt. Die für sie exotische Umgebung hat sie tief beeindruckt. Sie durchquerten den chinesischen Teil der Wüste Gobi, deren Landschaft für sie besonders schön war. Lukas Feichtinger aus der Gruppe sagte:
"Die Landschaft war sehr vielfältig. Die Mongolische Wüste, die jetzt zu dieser Jahreszeit etwas grün ist, war sehr interessant. Dann durch diese verschiedenen Bergtäler, durch die wir gefahren sind. Wir haben nach Möglichkeit Autobahnen vermieden, haben uns hier vorgearbeitet in diese wundervolle Stadt, die mich sehr beeindruckt, was China in den vergangenen Jahren hier geleistet hat."
Lukas Feichtinger erzählte uns auch über einige interessante Erlebnisse. Während der Reise haben sie einen historischen Teil der chinesischen Mauer gesehen, was sie sehr fasziniert hat:
"Wir haben einen sehr verfallenen, nur mehr in Ansätzen sichtbaren Teil der historischen Mauer gesehen. Es war die Bauweise für uns noch zu erkennen, diese Lehmkerne, der noch existieren, die Steine runherum waren verschwunden. Das hat uns sehr gefreut, wir konnten teilweise den Verlauf der Mauer in der Landschaft verfolgen. Und allein dieses Bauwerk ist ja welthistorisch bedeutsam und wurde von uns auch so empfunden."
Die leidenschaftlichen Chinesen haben die Reisenden auch tief beeindruckt. Die meisten Chinesen empfingen sie sehr gastfreundlich. Dies hat die Reisenden, die zum ersten Mal in China sind, sehr gerührt. Ursula Hauer sagte uns:
"Die Menschen sind alle sehr freundlich, wir sind begrüßt worden auf der Straße und aus den Autos heraus. Viele Leute haben gerufen, "Welcome to China", und das ist ein schönes Gefühl."
In der nordchinesischen Stadt Jining wurden die Touristen in einem Lokal von der Besitzerin freundlich mit einem Lied begrüßt. Dies war ganz etwas Besonderes für sie. Ursula Hauer sagte:
"Das war ganz speziell. Die hat sich gefreut, dass Ausländer zu ihr gekommen sind, offensichtlich sind dort wenige Fremde. Und aus lauter Freude hat sie für uns ein Begrüßungslied gesungen. Das war ja so typisch chinesisch, sehr schön. Das hat mich sehr gefreut und sehr berührt."
In Beijing haben die acht Österreicher viele Sehenswürdigkeiten besucht, unter anderem die Verbotenen Stadt, den Tian´anmen-Platz und die Große Mauer. Sie waren von der langen Geschichte Beijings und der chinesischen Kultur beeindruckt und haben sich auch vom Olympia-Fieber der Chinesen anstecken lassen. Harald Auzinger sagte:
"Das ist sehr schön, da ist überall Olympia. Die Leute sind freundlich. Überall stehen die Volontäre, überall die Flaggen und die Souvenirs und alle diesen Dinge. Wir werden versuchen, noch Karten zu bekommen, für irgendwelche Bewerbe, um auch dieses Feeling der Olympischen Spiele zu erleben und mitzubekommen."
Die Abenteurer haben während ihrer Reise viel erlebt. In Beijing werden sie die Athleten anfeuern. Dies wird von der chinesischen Bevölkerung und auch von den Österreichern hoch geschätzt. Der Generalsekretär des Österreichischen Olympischen Komitees, Dr. Heinz Jungwirth, freut sich über die Aktion der Gruppe:
"Wir freuen uns sehr, dass Sportler, in diesem Fall sind es Motorsportler, den völkerverbindenden Gedanken so ausführen, dass sie von Wien bis hierher nach Beijing durch alle Länder fahren, der Seidenstraße entlang. Das ist ein sehr schönes Zeichen, dass diese Länder alle irgendwo zusammengehören. Wir freuen uns, dass wir hier in Beijing mit den Leuten zusammentreffen können."
Von den Beijinger Olympischen Spielen sind alle Menschen begeistert. Jeder möchte etwas für die Spiele tun und sie unterstützen. Wir schließen uns Ursula Hauer an und wünschen allen Olympiateilnehmern gute Leistungen:
"Ich wünsche natürlich allen Sportlern, egal welcher Nation, dass Sie gut abscheiden."