Der chinesische Schwimmer Zhang Lin wurde am Sonntag Zweiter über 400 Meter Freistil. Damit holte er die erste Medaille für die chinesische Schwimm-Mannschaft bei den Beijinger Olympischen Spielen.
Der 21-jährige Zhang Lin ist im Finale auf den letzten Metern hervorragend geschwommen und konnte noch einige Weltklasseschwimmer, wie Grand Hackett aus Australien und Larsen Jensen aus den USA überholen. Nur einer, der Südkoreaner, Park Taehwan, war noch schneller. Trotzdem gelang Zhang ein Durchbruch in der Geschichte der chinesischen Schwimm-Mannschaft. Der alte Rekord der chinesischen Schwimm-Mannschaft der Männer war ein vierter Platz bei den Olympischen Spielen vor zwölf Jahren. Die vielen applaudierenden Zuseher konnten von Zhangs innerer Anspannung nichts merken, er wirkte sehr gelassen:
"Ich bin glücklich darüber, eine olympische Medaille für die chinesische Schwimm-Mannschaft gewonnen zu haben. Das ist ein Durchbruch für unser Team. Ich hoffe, dass die Schwimm-Mannschaft beziehungsweise die ganze chinesische Sportdelegation bessere Leistungen als bei den Spielen in Athen erzielen können."
Die Sportler aus Asien sind zu einer starken Konkurrenz bei internationalen Schwimmwettbewerben geworden. Kitajima Kosuke aus Japan und Park Taehwan aus Südkorea haben bereits Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen gewonnen. Damit üben sie einen großen Druck auf die chinesische Mannschaft aus. Um einen Durchbruch bei den Olympischen Spielen in Beijing erzielen zu können, ist Zhang Lin im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr nach Australien gereist. Sein Training dort wurde von, Lord Dennis, dem Trainer des australischen Schwimmers, Grant Hackett, geleitet. In den vergangenen sechs Monaten konnte Zhang Lin seine Technik erheblich verbessern. Inzwischen hat er mehrere neue Rekorde bei asiatischen beziehungsweise chinesischen Wettbewerben aufgestellt. Dadurch weckte er die Hoffnung der chinesischen Schwimm-Mannschaft auf eine olympische Medaille. Seinen Erfolg bei den Olympischen Spielen verdankte Zhang Lin unter anderem der guten Zusammenarbeit zwischen den Trainern aus Australien und China:
"Dennis ist ein guter Trainer. Ich habe mit ihm und meinem chinesischen Trainer gut zusammengearbeitet. Diese Medaille hat vielerlei Bedeutungen. Alleine hätte ich das nicht schaffen können."
Zhang Lin schaut sich gerne Zeichentrickfilme an, Computerspiele mag er auch. Aber im Schwimmbecken wird er kämpferisch. Obwohl er von Park Taehwan besiegt wurde, haben seine Technik und sein Ehrgeiz viele ausländische Journalisten tief beeindruckt. Stainislav Scepan, ein slowakischer Fernsehjournalist, ist ein erfahrener Beobachter der Schwimmwettbewerbe. Er betonte:
"Der Wettkampf über 400 Meter Freistil der Männer war sehr spannend. Es ist eine Überraschung, dass der Südkoreaner Park Taehwan die Goldmedaille in dieser Disziplin gewonnen hat. Dass der chinesische Sportler Zhang Lin noch die Silbermedaille holen konnte, hat mich wirklich beeindruckt. Zhang Lin ist phantastisch geschwommen."