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Beijinger Spiele: Neue Epoche der Medienübertragung
   2008-08-05 14:59:01    Seite Drucken    cri

Studienberichten zufolge ist das Durchschnittsalter der Zuschauer bei Olympischen Spielen in den vergangenen Jahren ständig gestiegen. Bei den Athener Olympischen Spielen waren die Zuschauer durchschnittlich sogar über 40 Jahre alt. Um das Interesse der jüngeren Zuschauer für die Olympischen Spiele zu gewinnen, hat das Internationale Olympische Komitee, das IOC, entschieden, einige Neue Medien wie Internet und Handys als unabhängige Übertragungsmedien mit in das Übertragungssystem der Beijinger Olympischen Spiele einzubeziehen. Damit haben die Beijinger Olympischen Spiele ein neues Kapitel in der Geschichte der olympischen Medienübertragung aufgeschlagen.

Liang Shiyu, eine Studentin aus Beijing, wird während der Beijinger Spiele die Wettkämpfe vor allem über das Internet verfolgen:

"Ich werde mir einige Wettbewerbe der Olympischen Spiele im Internet anschauen, denn ich habe nur einen Computer und keinen Fernseher im Wohnheim an der Uni. Deswegen können wir die Spiele nur über das Internet verfolgen. Abgesehen von den relativ wenigen Werbeeinblendungen besteht der Vorteil des Internets auch darin, dass man sich die Programme frei aussuchen kann und unabhängig von den festgelegten Zeiten der Fernsehprogramme ist."

Der Mitarbeiter der chinesischen Telekommunikationsgesellschaft CNC, Xue Guoli, ist der Meinung, dass das Internet auf Grund der Möglichkeit der Interaktivität während der Olympischen Spiele mehr Popularität als die konventionellen Fernsehprogramme gewinnen wird:

"Im Vergleich zum Fernsehen hat das Internet besondere Vorteile. Durch das Internet kann man die Olympischen Spiele live verfolgen und zugleich mit Freunden diskutieren. Diese Möglichkeit der Interaktion macht das Internet besonders interessant. Man kann auch die Kommentare der anderen lesen, was im Fernsehen unmöglich ist."

Internet, Digitales Fernsehen, IP-Fernsehen, MMS, Handy-Fernsehen, Autofernsehen sowie weitere Neue Medien spielen heutzutage eine immer wichtigere Rolle. Deswegen ist das IOC zur Entscheidung gekommen, einige Neue Medien wie Internet und Handy als unabhängige Übertragungsmedien mit in das Übertragungssystem der Beijinger Olympischen Spiele einzubeziehen.

Ende 2007 hat sich der staatliche chinesische Fernsehsender CCTV gegen einen hohen Betrag die einzige Berechtigung des IOC gesichert, die Beijinger Spiele im Internet und auf Handys auf dem chinesischen Festland und in Macau zu übertragen. Dazu sagte der Mitarbeiter des Senders, Wang Wenbin:

"Die Neuen Medien haben sich in China rasch verbreitet. Derzeit benutzen 253 Millionen Chinesen das Internet, womit China den ersten Platz weltweit einnimmt. Die Zahl der Handybenutzer hat 600 Millionen erreicht. China steht damit auch an der Weltspitze. Die meisten Internetnutzer haben in diesem Jahr den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele große Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn wir ihnen durch Neue Medien olympische Programme anbieten können, dann haben wir einen großen Fortschritt gemacht, was die Befriedigung ihres Bedarfs anbelangt."

Weiter sagte Wang Wenbin, vor und während der Olympischen Spiele werde CCTV durch Neue Medien über 3.800 Stunden an Audio- und Video-Programmen anbieten. Außerdem könnten Nutzer der Neuen Medien auf einer Medienplattform Kommentare zu den Spielen abgeben, Meinungen austauschen und sich in diesem Sinne an den Spielen beteiligen. Die Möglichkeit, sich jederzeit und überall die Spiele anzusehen, sei Realität geworden. Weiter sagte Wang:

"Beim Fernsehen handelt es sich um eine Einwegkommunikation mit einer großen Reichweite. Die größten Besonderheiten des Internets und Handys sind ihre Interaktivität und Mobilität. Wir möchten diese Eigenschaften von Fernsehen und Internet verbinden und ein Seherlebnis durch mehrere Medien anbieten."

Neben in China ist auch in anderen Teilen weltweit eine Medienrevolution im Gange. Nachdem der US-amerikanische Rundfunkssender NBC das Übertragungsrecht für Neue Medien bekommen hat, wurde gleich ein großes Programm ausgearbeitet. Während der Beijinger Spiele wird NBC fast alle olympischen Fernsehsignale auf seine Webseite bringen. Die gesamte Länge der Programme wird voraussichtlich 2.200 Stunden füllen, das sind im Vergleich zu den Athener Spielen um etwa 1.000 Stunden mehr.

Zum ersten Mal sind Neuen Medien offiziell zur Übertragung der Olympischen Spiele zugelassen. Die Übertragungsrechte und -interessen der Neuen Medien haben auch beim IOC und bei weltweiten Übertragungsinstituten Neuer Medien große Aufmerksamkeit gewonnen. IOC-Präsident Jacques Rogge sagte dazu: "Der Urheberrechtschutz Neuer Medien betrifft alle Länder. Falls Probleme auftreten, würde es die gemeinsamen Interessen des IOC und der berechtigten Übertragungsinstitute, und sogar den Ruf des IOC sowie das Image der Olympischen Spiele als Marke schädigen."

In den vergangenen Tagen hat die zuständige chinesische Behörde mitgeteilt, dass alle illegalen Übertragungen der Beijinger Spiele über Internet sowie andere mobile Plattformen untersagt sind. Der stellvertretende Leiter der Verwaltungsabteilung des Staatlichen Amtes für Urheberrechtschutz, Xu Chao, sagte:

"Das IOC hat CCTV als einziger Fernsehanstalt die Übertragungsrechte gewährt. Dazu gehören das konventionelle Fernsehen und auch die neuen Medien, nämlich die Übertragung via Internet und Handy. Ohne Berechtigung dürfen keine Übertragungen der Olympischen Spiele im Internet oder auf Internetplattformen und Webseiten gemacht werden."

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