Die ersten deutschen Athletinnen und Athleten, die an den 29. Olympischen Sommerspielen teilnehmen, werden Anfang August nach Beijing abfliegen. Im Vorfeld ihrer Abreise, also 13 Tage vor der Eröffnung der Spiele, hat der deutsche Bundespräsident Horst Köhler in Berlin eine Abschiedsfeier gegeben.
An der Feier nahmen der deutsche Bundespräsident Horst Köhler, der Vorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Thomas Bach, der Generalsekretär des DOSB und Chef de Mission der deutschen Olympiamannschaft Michael Vesper sowie verschiedene Funktionäre und über 50 Vertreter der Sportler teil.
In seiner Rede betonte Horst Köhler, die Olympischen Spiele seien friedliche, faire Spiele. Sie sollten zu gegenseitigem Verständnis, Respekt und zur harmonischen Koexistenz der verschiedenen Völker beitragen. In einem Interview mit unserem Korrespondenten bestätigte der deutsche Bundespräsident seine Teilnahme an der Eröffnungszeremonie der Paralympics in Beijing am 6. September. Wörtlich sagte er:
"Ich hoffe, dass es eben faire Wettbewerbe sind, Wettkämpfe. Dass sich die Sportler aus den vielen Nationen begegnen, im Dorf und auch sonst. Dass sie sich unterhalten, dass sie sich austauschen, dass sie einen Eindruck bekommen von China und dass insgesamt auch diese Olympischen Spiele in China zur Völkerverständigung beitragen. Das erhoffe ich mir."
Der Vorsitzende des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) Thomas Bach sagte, er unterstütze die Sportler seines Landes, um bei den Spielen in Beijing gute Leistungen zu erringen. In diesem Sinne würden sie auch als Botschafter Deutschlands, der Gesellschaft und des deutschen Sports fungieren. Zu verschiedenen politischen Meinungsverschiedenheiten im Vorfeld der Olympischen Spiele in Beijing sagte Bach:
"Deshalb haben wir im Deutschen Olympischen Sportbund im Interesse der Athleten eben auch rechtzeitig und frühzeitig die Entscheidung für die Teilnahme an den Olympischen Spielen getroffen. Um zu zeigen, dass das Boykott kein Mittel des Sports ist, dass es für den Sport darauf ankommt, Brücken zu bauen und nicht Mauern zu errichten. Und dass es für die Athleten in der Vorbereitung darauf ankommt, Sicherheit zu haben an diesen Olympischen Spielen teilnehmen zu können, sich ungestört vorbereiten zu können. Freuen sie sich zusammen auf diese Olympischen Spiele, freuen sie sich auf die Paralympischen Spiele!"
Nach einem dreiteiligen Nominierungsverfahren werden nun insgesamt 436 deutsche Sportler nach Beijing reisen. Dabei hegen die Athleten auch große Erwartung an die bevorstehenden Spiele. Annett Böhm beispielsweise nahm 2004 zum ersten Mal in Athen an Olympischen Spielen teil. Dabei gewann die Judosportlerin auch gleich die Bronzemedaille in der Klasse bis 70 Kilogramm. Sie hofft nun, dass sie auch bei den Spielen in Beijing wieder eine Medaille gewinnen kann. Zu den bevorstehenden Olympischen Spielen sagte sie:
"Wir Sportler konzentrieren uns jetzt gerade in der Endphase komplett auf unseren Sport. Sport und Politik sind für uns, für mich beziehungsweise, zwei getrennte paar Schuhe. Ich hoffe, es werden schöne Spiele, aber ich bin mir ganz sicher, dass es schöne Spiele werden. Ich kenne es aus Athen, das olympische Dorf, das war wunderschön. Alle Nationen waren zusammen, alle hatten das gleiche Ziel, alle sind ehrgeizig, sind angespannt und das ist eine wunderschöne Atmosphäre, und ich denke, das wird auch in Peking so sein."
Mehrere deutsche Sportler sind bereits nach China gereist. Die deutsche Siebenkämpferin Sonja Kesselschläger ist eine davon. Sie sagte:
"Ich war vor sieben Jahren schon einmal zur Universiade in Peking, und da war alles gut, es war super organisiert und ich habe mir sehr viel angekuckt, hab` natürlich ein bisschen Sightseeing gemacht. Und die Freundlichkeit der Chinesen, das war einfach auch, man war sehr willkommen und es war an sich so ganz nett. Genauso, denke ich, dass es noch besser sein wird und ich habe da keine Bedenken."
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