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Vorübergehende Produktionseinstellung umweltbelastender Unternehmen in Beijing
   2008-07-21 13:44:03    Seite Drucken    cri
Vom 20. Juli bis 20. September werden mehrere in Beijing ansässige Unternehmen, die in den Bereichen Hüttenindustrie, Baumaterialien, Erdöl und Chemie tätig sind, ihre Produktion vorübergehend einstellen. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, die Schadstoffemission während den Olympischen Spielen und den Paralympics zu senken und die Luftqualität in Beijing zu gewährleisten. Um das Versprechen einer "grünen Olympiade" zu erfüllen, hat Beijing Verfügungen erlassen, um die Schadstoffemission zu reduzieren und die Luftverschmutzung einzudämmen. Zu den bereits getroffenen Maßnahmen gehören unter anderem die Aussortierung rückständiger Betriebe, die Verlegung von Fabriken aus den Stadtbezirken in die Agglomeration sowie die Einstellung der Produktion von Unternehmen mit hohem Schadstoffausstoß. Zur Maßnahme der Produktionseinstellung nimmt Zhong Liangxi, der Direktor der Abteilung für Verwaltung der Verschmutzungsquellen beim Beijinger Amt für Umweltschutz, wie folgt Stellung:

"Während der Olympischen Spiele werden zwei Arten der Produktionseinstellung praktiziert, nämlich die permanente Einstellung sowie die vorübergehende Einstellung. Bei der permanenten Einstellung werden diverse Unternehmen aus den Stadtbezirken abgezogen. Solche Unternehmen müssen ihre Produktionsweise verbessern und entsprechende Standards einhalten. Bei der vorübergehenden Einstellung haben wir den betreffenden Unternehmen am Anfang dieses Jahres mitgeteilt, ihren Produktionsplan anzupassen. Während der Dauer der Produktionseinstellung werden Überprüfungen vorgenommen und die Angestellten erhalten Urlaub. Auf diese Weise werden die Verluste der Betriebe auf ein Minimum gesenkt."

Die Yanshan Zement GmbH im Westen Beijings ist eines jener Unternehmen, das von der vorübergehenden Produktionseinstellung betroffen ist. Laut Angabe der Generalmanagerin, Ding Zhongqin, begann die Yanshan Zement GmbH im Jahr 2000, ihr Produktionsvolumen zu reduzieren, ihre Infrastruktur zu verbessern sowie Anlagen mit hohem Schadstoffausstoß zu ersetzen. Die Feinstaubemission des Unternehmens sank im selben Jahr schon um 40 Prozent. Die Yanshan Zement GmbH wird die Produktionseinstellung während den Olympischen Spielen zur Renovation und Instandhaltung ihrer Produktionsanlagen nutzen. Für das nächste Jahr plant die Firmenleitung überdies die Durchführung einer Restrukturierung, wie uns Generalmanagerin Ding Zhongqin erklärt:

"Das Produktionsvolumen unseres Unternehmens ist gesunken. Allerdings hat sich unser Firmenkonsortium weiter entwickelt. Im nächsten Jahr werden wir die diesbezügliche Restrukturierung abschließen. Das ist eine gute Sache. Der Standort unseres Unternehmens liegt zu nahe zum Stadtbezirk, was sich negativ auf den Umweltschutz auswirkt. Unser Firmenkonsortium hat sich rapide entwickelt. Wir verfügen über mehrere neue Unternehmen und neue Projekte."

Von 1998 bis zur Gegenwart hat die Stadt Beijing bereits über 200 Maßnahmen zur Regelung der Schadstoffemission durchgeführt. Mehrere tausend veraltete Taxis und Busse wurden erneuert, mehrere tausend Kohlekessel renoviert. Dadurch konnte die Luftqualität kontinuierlich verbessert werden. Im Jahr 1998 wurden in Beijing lediglich 100 Tage mit guter Luftqualität gezählt. Neun Jahre später, im Jahr 2007, betrug die Anzahl Tage mit guter Luftqualität bereits 246.

Der in Beijing arbeitende französische Fernsehjournalist Nicolas Vinoy hat diese positive Entwicklung wahrgenommen. Seiner Meinung nach hat die Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren einiges für den Umweltschutz getan:

"Die Kenntnisse der meisten Franzosen über China sind mangelhaft. Die Franzosen denken, Beijing sei eine veraltete Stadt, die mit schweren Umweltverschmutzungen zu kämpfen habe. Ich lebe hier und habe den Eindruck, dass Beijing sehr modern ist. Die städtischen Grünanlagen sind sehr gut. Ich versuche,den Franzosen durch meine Berichterstattung klarzumachen, dass sich China sehr für den Umweltschutz eingesetzt hat. Heutzutage ist Beijing eine moderne Stadt, die großen Wert auf den Umweltschutz legt."

Viele Leute befürchten, dass die aufgrund der Olympischen Spiele getroffenen Maßnahmen nach Ende des Großanlasses wieder rückgängig gemacht würden, wodurch sich die Umweltsituation in Beijing in Zukunft wieder verschlechtern werde. Wang Xiaoming, ein Vertreter des Beijinger Amts für Umweltschutz, gibt diesbezüglich Entwarnung. Die meisten der über 200 für die Olympischen Spiele getroffenen Maßnahmen würden auch nach Beendigung der Olympiade nicht eingestellt. Das grundsätzliche Ziel der Stadtverwaltung Beijings sei es, so Wang Xiaoming, die Luftverschmutzung in Beijing unter Kontrolle zu kriegen und damit die Volksgesundheit sicherzustellen.

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