Vor kurzem hat die südkoreanische Sportvereinigung die Vorbereitungen der Athleten des Landes der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Athleten und Trainer aus Südkorea sind der Meinung, dass die Austragung der Olympischen Spiele im benachbarten China auch einen kleinen Vorteil für sie selbst darstellt. Die Südkoreaner können so in Beijing ihre Stärke präsentieren und ihr Bestes zeigen.
Im Nationalen Trainingszentrum Tae Neung bereiten sich gegenwärtig 356 Athleten der jeweiligen südkoreanischen Nationalmannschaften in 13 Sportarten auf die Olympischen Spiele in Beijing vor. Das Trainingszentrum wird in Südkorea auch als "Wiege der Weltmeister" bezeichnet.
Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Südkoreas, Lee Yun Taek, teilte mit, in Athen habe Südkorea neun Goldmedaillen gewonnen und damit den zehnten Platz im Medaillenspiegel eingenommen. Er hoffe, dass die südkoreanische Delegation in Beijing mehr als zehn Goldmedaillen erringen und bessere Leistungen als in Athen erzielten könne. Er sagte:
"Einen Platz unter den Top Zehn einzunehmen ist das gemeinsame Anliegen aller Südkoreaner. Um das Ziel zu erreichen und die Aufgaben zu erfüllen, werden wir unser Bestes tun."
In Taekwondo sowie im Bogenschießen, Judo, Ringen, Handball der Damen, Gewichtheben der Damen, Tischtennis, Badminton und Schwimmen der Männer haben die Südkoreaner gute Chancen zu Gold. Seit den Olympischen Spielen 2000 in Sydney ist Taekwondo olympische Sportart. Dem Trainer der südkoreanischen Taekwondo-Nationalmannschaft Kim Sei Hyeok zufolge werden seine Sportler in Beijing an Wettkämpfen in vier Disziplinen teilnehmen. Mindestens zwei Goldmedaillen wollen die Südkoreaner dabei gewinnen:
"Wir erhoffen uns zwei oder sogar noch mehr Goldmedaillen in Beijing. Die gesamte Leistung unserer Mannschaft sollte besser als in Athen sein. Nach den Olympischen Spielen in Sydney erzielte die chinesische Taekwondo-Mannschaft große Fortschritte. China verfügt außerdem noch über Top-Sportler wie Chen Zhong. Ich hoffe, dass das chinesische Team ebenfalls gute Leistungen erbringen kann. Ich bin davon überzeugt, dass die Spiele in Beijing erfolgreiche Olympische Spiele werden."
Bei den Beijinger Spielen werden im Schwimmen 47 Goldmedaillen vergeben. Früher war Schwimmen eine Schwäche Südkoreas. Seit einigen Jahren jedoch zeigt der Nachwuchsschwimmer Park Tae Kwon in internationalen Wettkämpfen gute Leistungen. Seine Ergebnisse werden freilich von der Öffentlichkeit aufmerksam verfolgt. Der Cheftrainer der Schwimm-Nationalmannschaft Roh Min Sang sagte vor der Presse, Park Tae Kwon sei erst 19 Jahre alt und habe eine vielversprechende Zukunft vor sich. Er hoffe, dass Park Tae Kwon in Beijing gute Leistungen erbringen könne:
"Park Tae Kwon wird im Freistil über 200, 400 und 1.500 Meter teilnehmen. Seine größten Chancen liegen über 400 Meter. Die Anlagen in der Nationalen Schwimmhalle sind perfekt. Eine Goldmedaille in so einer modernen Schwimmhalle zu erringen, ist der Traum von Tae Kwon und von mir."
Traditionell ist Südkorea auch stark im Tischtennis. Im Einzel der Herren in Athen besiegte Yoo Seung Min seinen chinesischen Konkurrenten Wang Hao und gewann so eine Goldmedaille für Südkorea. Derzeit bereitet er sich mit viel Einsatz auf die bevorstehenden Spiele vor. Er stellt sich als Herausforderer und wird sein Bestes zeigen:
"Wie alle wissen, sind die chinesischen Tischtennisspieler die besten in der Welt. Ich betrachte mich als Herausforderer und kämpfe um ein gutes Ergebnis. Ich war oft in China bei Wettkämpfen und kenne daher das Temperament der chinesischen Fans. Ich hoffe, dass sie auch mir zujubeln werden. Ich werde ihnen wunderbare Spiele bieten."
Unter den Ballsportarten hat Südkorea im Damen-Handball die Möglichkeit, Gold zu holen. Die Mannschaftsführerin und Torfrau Oh Yuong Ran sagte, die Spielerinnen in ihrer Mannschaft seien durchschnittlich gesehen relativ alt. Beijing könnte daher die letzte olympische Bühne für sie sein:
O-Ton 5
„Wir schätzen diese Gelegenheit sehr und trainieren gerade hart für die Olympischen Spiele. Eine Goldmedaille ist unser Ziel. In Beijing müssen wir keine Zeitverschiebung bewältigen. Auch das Klima in Beijing ähnelt dem unseren in Südkorea. Im Vergleich zu den Konkurrenten aus Europa kommen uns die Verhältnisse hier zugute."
Die Delegation aus Südkorea, die zu den Beijinger Spielen anreisen wird, umfasst 388 Sportler. Sie werden in Beijing in 25 Sportarten an den Olympischen Spielen teilnehmen.