Als eine traditionsreiche Sportnation war Deutschland mit den Ergebnissen der vergangenen Olympischen Spiele unzufriedenen. In Athen wollte Deutschland eigentlich mit China um den dritten Platz im Medaillenspiegel ringen. Am Ende belegte Deutschland mit 14 Goldmedaillen nur Platz sechs. Der Deutsche Olympische Sportbund hat einen Plan zur Verbesserung der sportlichen Leistungen ausgearbeitet und hofft, dass bei den bevorstehenden Beijinger Spielen wieder bessere Leistungen erzielt werden.
Die Qualifikationen für die Olympischen Spiele verlaufen in Deutschland in drei Phasen. Die ersten zwei Phasen wurden jeweils am 27. Mai beziehungsweise am 23. Juni beendet. Die Entscheidung der dritten Phase wird am 15. Juli stattfinden. Danach werden 450 Personen für die Olympischen Spiele nominiert. Der Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes Michael Vesper teilte mit, Deutschland wolle bei den diesjährigen Beijinger Spielen unter den besten fünf Nationen sein. Er sagte:
"Das ist unser Ziel, das Ergebnis von Athen wieder erreichen oder besser, noch verbessern. Man muss sich noch mal vor Augen halten, dass wir mit der ersten gesamtdeutschen Mannschaft nach der Wiedervereinigung 1992, in Barcelona etwa 100 Medaillen gewonnen haben. In Athen waren es unter 50. Das heißt, wir haben seit 92 einen deutlichen Abwärtstrend zu verzeichnen, den wollen wir stoppen. Wir wären wie gesagt froh, wenn wir den sechsten oder fünften Platz erreichen, wie das in Athen der Fall war, und dann greifen wir weiter an, in Richtung auf London."
Momentan bereiteten sich die deutschen Athleten aktiv auf die Beijinger Spiele beziehungsweise auf die letzte Qualifikationsrunde in Deutschland vor. Zu den Vorbereitungen der deutschen Schwimmmannschaft zählte auch ein spezielles Höhentraining. Der Deutsche Olympische Sportbund hielt Konferenzen ab, um den anderen Sportverbänden nicht nur die Pläne der Vorbereitung, Teamgründung Sportmedizin, Psychologie, und Anti-Doping-Richtlinien vorzustellen, sondern auch Auskünfte über Beijing zu übermitteln, wie zum Beispiel Informationen über die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit und -qualität, den Zeitunterschied sowie über die Versorgung der Athleten mit Essen und Trinken. Außerdem arbeitete der Deutsche Olympische Sportbund mit der Deutschen Olympischen Gesellschaft und der deutschen Bundeswehr zusammen. Das deutsche Innenministerium stellte 20 Millionen Euro für die Athleten bereit. Obwohl die Vorbereitungen der Olympischen Spiele von allen Seiten unterstützt wurden, sagte der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach, ehrlich:
"Deutschland hat in den letzten Jahren im Olympischen Sport durchaus ein Tal durchschritten. Und es wird nicht einfach sein, aus diesem Tal herauszukommen. Gerade, wenn man die Anstrengungen sieht, die China mit seinen Sportlern unternimmt aber auch viele andere Nationen. So hoffe ich, dass wir in Beijing dann ehrenwert abschneiden werden. Unsere Planungen in unserer neu gegründeten deutschen Sportorganisation richten sich dann aber schon auf London 2012."
Deutschland hat in Sportarten wie Kanu, Rudern, Radrennen, Pferdesport, Schwimmen und im Schließen gute Chancen, Goldmedaillen zu gewinnen. Die deutschen Sportler werden auch in der Leichtathletik, in Trampolin, Fußball, Hockey, Fechten, Judo und im Modernen Fünfkampf eine starke Konkurrenz sein. Bei den europäischen Schwimmmeisterschaften haben deutsche Sportler viele Weltrekorde gebrochen. Die deutsche Schwimmerin Britta Steffen hat als der neue „fliegende Fisch" mehr als 40 Meistertitel in internationalen Kämpfen gewonnen. Zudem ist der berühmte Sportschütze Ralf Schumann nicht zu unterschätzen. Der Weltmeister im Reckturnen, Fabian Hambüchen, die deutsche Männerhandballmannschaft und die deutsche Frauenfußballmannschaft haben auch ausgezeichnete Möglichkeiten, in Beijing gute Leistungen zu erzielen. Hinsichtlich der Beijinger Spiele sagte Fabian Hambüchen mit voller Zuversicht:
"Das Motto 'Dabei sein ist alles` hat sich bei mir ist schon in Athen erfüllt. Da war das Motto eher da, jetzt ist es eigentlich, einfach meine Träume zu erfüllen. Ich möchte mal ganz oben stehen, dafür habe ich so hart wie möglich trainiert und dann schauen wir ob´s klappt. Die 7.3, die muss jetzt irgendwann einmal geturnt werden. Also ich will nicht ungetestet nach Peking gehen, sondern ich werd die turnen, auch wenn die Chancen so sind, dass ich das gar nicht turnen müsste. Das ist mir aber in dem Moment, denke ich, einmal egal, weil, wie gesagt, ich will mich für Peking testen und das ist das Wichtigste dieses Jahr.