Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Hongkong ist bereit für die Reitsportwettbewerbe
   2008-07-01 16:06:23    Seite Drucken    cri

Die Temple Street in Hongkong. Der Abend bricht an. Diese Straße in Kowloon ist bekannt für den Nacht- und den Flohmarkt. Es ist dort nachts wie tagsüber sehr belebt, und vor allem am Abend machen die vielen Restaurants dort ein gutes Geschäft.

Herr Kwan zum Beispiel betreibt an dieser Straße ein Restaurant, das eine Geschichte von 58 Jahren hat. Der Restaurantmanager ist schon gespannt auf die Olympischen Spiele, vor allem, weil die Reitwettbewerbe in Hongkong ausgetragen werden:

"Ich halte es für eine gute Sache, dass die Reitwettbewerbe in Hongkong stattfinden. Die Menschen in Hongkong haben zwar meist großes Interesse für Wasserspringen und Turnen. In diesen zwei Disziplinen haben chinesische Sportler immer gute Leistungen erbracht. Wenn aber chinesische Athleten Medaillen gewinnen, jubeln die Hongkonger mit."

Vor 1997 stand Hongkong für längere Zeit unter britischer Kolonialherrschaft. Die Briten selbst brillieren im Reitsport, dies hatte natürlich auch Einfluss auf die südchinesische Metropole. So fand 1846 das erste Pferderennen im Happy Valley statt. Mehr als ein Jahrhundert ist seither vergangen. Doch nun strömen immer große Scharen begeisterter Zuschauer jeden Mittwoch und Samstag zu den Pferderennen im Happy Valley.

Nachdem China das Austragungsrecht für die Olympischen Spiele 2008 erhalten hatte, war es für lange Zeit unklar, wo die Reitwettbewerbe stattfinden würden. Letztendlich entschied man sich 2005 für Hongkong. Die wichtigsten Faktoren für diese Entscheidung waren sicher die lange Tradition des Reitsports und das hohe Niveau der Quarantänebestimmungen in Hongkong. Dr. Wan See Ming leitet das Reitsport-Untersuchungszentrum des Hongkonger Jockey Club. Er erklärte uns, man werde dem Reitsport der Olympischen Spiele gewachsen sein, weil Hongkong strengste Quarantänebestimmungen praktizieren und verschiedene Tests der Pferde unternehmen werde:

"In der Regel testen wir im Jahr mehr als 18.000 Tiere. Das Ausmaß der Tests bei den Olympischen Spielen ist jedoch bedeutend kleiner. Ich schätze, wir werden rund 50 Pferde untersuchen."

Doch Hongkong stand in der Vorbereitung vor anderen Schwierigkeiten. Wie kann man innerhalb von drei Jahren die notwendigen Arbeiten abschließen? Wie kann man die Gesundheit der Pferde garantieren, gerade im heißen August? Wie kann man versichern, dass der Alltag der Hongkonger nicht von den Wettbewerben beeinträchtigt wird?

Für die Durchführung der Reitwettbewerbe im Rahmen der Olympischen Spiele hat man in Hongkong eine eigene Gesellschaft gegründet. Lam Woon Kwong ist der Präsident der Hongkonger Gesellschaft für das olympische Reitturnier. Er sagte, er selber und seine Mitarbeiter befänden sich in einem Wettlauf gegen die Zeit:

"Die größte Herausforderung für unser Team und auch für die Regierung der Sonderverwaltungszone Hongkong ist die knappe Zeit. Bis jetzt halten wir streng an unserem Terminplan fest."

Im Juni gab es in Hongkong ein starkes Gewitter. Die Reitsporteinrichtungen blieben jedoch trotz des heftigen Sturms unversehrt. Dazu Chang Wei, Vertreter der Abteilung für die Organisation der Reitwettbewerbe:

"Worin die Herausforderung liegt? Im Boden. Sehen Sie, es hat eben geregnet. Doch auf dem Boden gibt es keine einzige Pfütze. Das heißt, wir haben einen perfekten Belag, der gut durchlässig ist. Wir haben beim Bau mögliche heftige Regenfälle im August oder gar einen Taifun berücksichtigt. Deshalb haben wir darauf bestanden, dass der Belag durchlässig sein muss."

She Jingyu ist für die Stallungen zuständig. Er zeigt uns die rund um die Uhr klimatisierten Einrichtungen:

"Jede Box hat eine Luftaustrittsöffnung. Deshalb bleiben die Temperaturen in jeder Ecke des Stalls gleichmäßig konstant. Die Luft hier zirkuliert alle zwei Stunden, dabei wird die Luft auch noch sterilisiert."

Auch Meteorologen wirken mit, um erfolgreiche Wettbewerbe zu garantieren. Dazu der Meteorologe Edwin S. T. Lai vom Hongkonger Observatorium:

"Wir werden mehr Meteorologen zur Echtzeitbeobachtung am Austragungsort der Reitwettbewerbe schicken. Wir stocken auch den Dienst für Wettervorhersagen auf. Wir ziehen einen Vorteil aus allen verfügbaren Daten, um im Vorfeld mögliche Wetterbedingungen zu simulieren. In einem Wort: wir geben uns große Mühe."

Die Hongkonger Polizei hat ihrerseits einen Plan ausgearbeitet, um Störungen des Alltagslebens der Bevölkerung weitestgehend zu reduzieren.

Das Olympiadorf wurde eigens im umgebauten Royal Park Hotel untergebracht. Die Verantwortliche Leung Oi Sie ist mit den Wohnbedingungen zufrieden:

"Das Dorf ist zwar nicht groß, aber wir haben alles, was man während des Aufenthalts braucht. Wir stellen sogar eine Etage als Servicezentrum zur Verfügung. In dieser Etage gibt es Banken und ein Postamt. Wir unternehmen alles, damit die Athleten es gemütlich haben und gut untergebracht sind. Wir hoffen natürlich auch, dass die Athleten in ihrer Freizeit Hongkong besser kennenlernen können."

Mit dem Näherrücken der Olympischen Spiele zeigt sich der Direktor für Zivile Angelegenheiten der Sonderverwaltungszone, Tsang Tak Sing zuversichtlich:

"In Hongkong soll man nicht nur Wolkenkratzer sehen. Wir demonstrieren auch den Geist der Hongkonger, nämlich Mut für Wettbewerb, Gleichberechtigung, Offenheit und Streben nach vorzüglichen Leistungen. All dies ist gleichzusetzen mit dem olympischen Geist."

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)