Sein Name lautet Cegahas. Allerdings nennen die Leute in der Provinz Qinghai ihn auch gerne "Vater der Tibetischen Antilope". Cegahas ist ein bescheidender, zurückhaltender Mann, allerdings hat er für den Schutz dieser seltenen Tierart in Hol Xil auf der Qinghai-Tibet-Hochebene entschieden die illegale Jagd bekämpft. Er ist ein Mann im Alter von zirka 50 Jahren, und er hat große Bemühungen geleistet, damit die Tibetische Antilope ein Maskottchen der Olympischen Spiele in Beijing geworden ist. Er ist auch der erste Fackelträger beim Lauf des Olympischen Feuers in der chinesischen Provinz Qinghai gewesen, der Direktor des Verwaltungsamtes der Naturschutzzone Hol Xil, Cegahas.
"Zahlreiche Leute haben mir diesen Namen gegeben und nennen mich 'Vater der Tibetischen Antilope'. Viele Menschen in meiner Heimat sagen oft, dass der Vater der Tibetischen Antilope gekommen ist, wenn sie mich sehen."
Auf dem Gesicht von Cegahas zeigt sich ein strahlendes Lächeln. Aber wer kann sich schon vorstellen, wie sehr sich dieser Mann um den Schutz der Tibetischen Antilopen in Hol Xil bemüht hat?
Cegahas wurde in eine Hirtenfamilie im Tibetischen Autonomen Bezirk Yushu in der Provinz Qinghai hineingeboren. Er hat mit eigenen Augen gesehen, dass die Population der Tibetischen Antilope von den schlechten Umweltbedingungen und der illegalen Jagd von 200.000 drastisch auf 20.000 Stück gefallen ist. Diese seltenen Tiere waren dadurch vom Aussterben bedroht. Nach seinem Amtsantritt als Direktor des Verwaltungsamtes der Naturschutzzone Hol Xil ist er zusammen mit speziellen Einheiten gegen die illegale Jagd in Hol Xil vorgegangen. In Hol Xil herrschen komplizierte geographische Bedingungen, die durchschnittliche Meereshöhe dort beträgt zudem über 4.500 Meter. Trotzdem gelang es ihm, dort mit seinen Männern gegen die illegale Jagd vorzugehen. Nach über zehnjährigen Bemühungen konnten die Lebensbedingungen der Tibetischen Antilope schließlich deutlich verbessert werden. Dazu sagt Cegahas:
"Gestern habe ich durch einen Telefonanruf erfahren, dass am Taiyang-See im Binnenland des Hol Xil zirka 10.000 Tibetische Antilopen Junge geworfen haben. Man kann sagen, dass die illegale Jagd in Hol Xil immer weiter abgenommen hat. Die Antilopen kommen auch wieder immer näher an die Menschen heran. Die Harmonie zwischen den Menschen und der Natur ist in Hol Xil langsam wieder aufgebaut worden."
Die Tibetischen Antilopen konnten also von ihrem traurigen Schicksal befreit werden. Cegahas ist natürlich sehr erfreut darüber, dass unter seinen Bemühungen sowie mit der Hilfe der Regierung der Provinz Qinghai die Tibetische Antilope letztlich auch ein Maskottchen der Olympischen Spiele in Beijing geworden ist. Die Figur "Yingying" verkörpert die Antilope und macht diese Tierart dadurch weltweit bekannt. Über seine damalige Entscheidung sagt Cegahas aufrichtig, seine eigentliche Absicht sei sehr einfach gewesen:
"Ich finde, es ist nicht wichtig, ob es gelungen ist, dass die Tibetische Antilope eines der Maskottchen der Olympischen Spiele geworden ist. Am wichtigsten ist, dass alleine schon durch die Bewerbung immer mehr Leute diese Tierart kennenlernen können. So kann die Tibetische Antilope noch besser geschützt werden."
Nach der Bewerbung hegte Cegahas keine großen Hoffnungen. Allerdings hat er schließlich ein Antwortschreiben des Beijinger Olympischen Organisationskomitees erhalten. Dieses Schreiben hat ihm und seinem Team gegen die illegale Jagd Hoffnung gebracht:
"Ziemlich bald hat das Beijinger Olympische Organisationskomitee mir ein Schreiben geschickt. Das Schreiben hat mich tief beeindruckt. Darin hieß es, meine Arbeit und meine erzielten Leistungen für den Schutz der Tibetischen Antilope würden der Idee der ?grünen Spiele' in Beijing entsprechen. Damals war ich sehr begeistert. Durch dieses Schreiben habe ich Hoffnung gefunden."
In den darauffolgenden zwei Jahren haben sich Cegahas und seine Kollegen nach allen Kräften darum bemüht, den Ruf der tibetischen Antilope zu erhöhen. Schließlich wurde die Tibetische Antilope bei einer Ausscheidung im Internet zum Fuwa "Yingying" und somit zu einem der Maskottchen der Olympischen Spiele in Beijing gewählt. Dieser Moment ist noch in schönster Erinnerung von Cegahas:
"Am Tag der Bekanntgabe der Maskotten habe ich die Ergebnisse bei der Live-Übertragung auf dem Sportkanal von CCTV mitverfolgt. Am nächsten Tag habe ich auf der Wangfujing-Straße zahlreiche Fuwas gekauft. Ich habe zirka 4.000 bis 5.000 Yuan RMB dafür ausgegeben, aber ich wollte meinen Landsleuten in meiner Heimat die Fuwas schenken."
Nach Ansicht von Cegahas hat das Fuwa „Yingying" der künftigen Existenz der Tibetischen Antilope große Hoffnung gebracht. Der von diesem Tier verkörperte Geist trägt gleichzeitig zur Austragung der Olympischen Spiele in Beijing bei:
"Die Tibetische Antilope verkörpert auch den olympischen Geist. Durch den olympischen Geist wird gerade auch ein höheres Niveau angestrebt! Die teilnehmenden Sportler hoffen, dass sie bei den Spielen das höchste Niveau erreichen können. Die Tibetische Antilope lebt auf der weltweit höchsten Hochebene, dem Qinghai-Tibet-Plateau. Schneller, denn auf dem Qinghai-Tibet-Plateau mit einer Meereshöhe von 5.000 bis 6.000 Meter kann die Tibetische Antilope schneller laufen als Autos fahren. Mit Stärke und Unerschütterlichkeit kann die Tibetische Antilope selbst in einer Umwelt voller Eis und Schnee überleben. Dies hat die Menschen sehr berührt."