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Autoexperte J.W. Post in China
   2008-06-27 14:20:15    Seite Drucken    cri

Die Entwicklung von energiesparenden, umweltschonenden Gasautos ist mittlerweile zu einem international brennenden Forschungsthema geworden. Das Institut der Automobilingenieurforschung in der südwestchinesischen Großstadt Chongqing ist das erste staatliche Forschungszentrum in China zur Erforschung von Ingenieurtechniken für Gasautos. Der niederländische Experte, J.W. Post, arbeitet hier als technischer Direktor und ranghoher Wissenschaftsrat. Er ist nur 33 Jahre alt und hat bereits den höchsten Preis der chinesischen Regierung für ausländische Experten - den Staatsfreundschaftspreis - gewonnen.

Im Büro von Post sieht man überall Autozubehör liegen - auf dem Tisch und an der Wand. Neben dem Tisch stehen zwei Koffer. Post ist gerade von einer Dienstreise in den Iran zurückgekehrt. Er ist oft mit Geräten unterwegs.

Seit drei Jahren ist Post am chinesischen Institut für Autoingenieurforschung tätig. Seine erste Verbindung mit Chongqing geht aufs Jahr 2003 zurück. Damals arbeitete Post als Projektmanager am Automobilinstitut der niederländischen Organisation für angewandte Forschung. Bei seiner Arbeit handelte es sich um ein Kooperationsprojekt mit der Chang'an Firma in Chongqing und dem chinesischen Institut für Autoingenieurforschung. Mit seinem Wissen und seiner Erfahrung verschaffte sich Post großen Respekt unter seinen chinesischen Kollegen. Im Mai 2005 nahm er das Engagement des chinesischen Instituts an. Er kündigte seinen Job in Holland, verkaufte sein Haus und ging nach Chongqing:

"Ich mag China. Unsere Kooperation war gut verlaufen. So entschied ich mich, zu bleiben. Das war wirklich eine neue Herausforderung. Ich sagte mir, na gut, warum probierst du es nicht einfach?"

Im innovativ günstigen Umfeld wurde Post rasch zu einem verdienstvollen Mann im Bereich Gasautos. Er beteiligte sich an der Festlegung entsprechender Normen für Gasautos und Motoren. Dadurch half er, eine technische Lücke in China zu füllen. Im Jahr 2005 gewann er den Sanxia-Freundschaftspreis der Stadt Chongqing. Ein Jahr später wurde er zum bisher jüngsten Träger des chinesischen staatlichen Freundschaftspreises.

Angesichts der immer kritischer werdenden Abgassituation und der Energieverschwendung in China steht die Entwicklung von Gasautos mittlerweile auf der Tagesordnung der chinesischen Regierung. Post sagt uns, er selber sei ein Augenzeuge der Erfolge Chinas bei der Entwicklung von Gasautos:

"Mit Erdgas angetriebene Autos sind umweltfreundlich. Die durch den Verkehr bedingte Luftverschmutzung in den Großstädten kann dadurch reduziert werden. Die Erforschung von Gasautos hat sich in den letzten Jahren in China sprunghaft entwickelt. Jetzt sind wir in der Lage, gepresstes Erdgas zu nutzen. Ein in China entwickeltes Gasinjektionssystem ist momentan weltweit technisch führend. Um ein solches Niveau zu erreichen, braucht man normalerweise zehn bis fünfzehn Jahre. Aber wir haben das innerhalb von nur zwei, drei Jahren geschafft. Das bedeutet einen großen Durchbruch für China."

Laut Post sind mit gepresstem Erdgas angetriebene Autos derzeit in China noch nicht weit verbreitet. Die chinesische Regierung hat aber das große Potential der Gasautos bezüglich Umwelt- und Energieschutz bereits erkannt. Sobald die nötige Infrastruktur und ein Netzwerk vorhanden sind, werden Gasautos in China populär werden, ist Post überzeugt.

Auf dem Weg zum Labor zeigt Post uns die unterschiedlichen Typen von Gasautos. Einen orangefarbenen Kombi stellt er wie folgt vor:

"Den haben wir neu entwickelt. Er kann sowohl Erdöl als auch Erdgas und Äthanol als Brennstoff nutzen. Erdöl und Äthanol können sogar vermischt verwendet werden."

Danach zeigt uns Post das Versuchslabor, das Qualitätsprüfzentrum, das Autotestlabor und weitere Forschungseinrichtungen seines Instituts. Vor dem Labor für den Ausstoß von Autobrennstoffen stoppt Post:

"In diesem Labor wird der Ausstoß der Autobrennstoffe überprüft. Hier arbeiten wir nämlich am längsten."

Post und seine Kollegen verwenden moderne Anlagen, um die Ausstoßmengen der Gasautos zu testen und zu senken. Er zeigt uns ein Gerät und sagt:

"Mit diesem Gerät kann die chemische Zusammensetzung eines Ausstoßes analysiert werden. Die chemische Reaktion eines Ausstoßes unter der Sonne reizt die Augen und den Hals eines Menschen. Aber wenn man über effektive Kontrollsysteme verfügt, kann die Schadstoffemission auf ein Minimum reduziert werden."

Der Kollege von Post, Li Jingbo, ist zuständig für die Entwicklung von Gasautos. Er schätzt die Arbeit von J.W. Post hoch ein:

"Sein Einsatz als ausländischer Experte ist für uns einmalig. Er verfügt nicht nur über ein außerordentliches technisches Fachwissen, sondern auch über Fähigkeiten in den Bereichen Handel und Außenkommunikation. Über ihn haben wir mehr Kontakte mit ausländischen Firmen geknüpft. Für uns spielt er quasi die Rolle einer Brücke zur Welt."

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