Der Kompass ist ein Messgerät zur Bestimmung einer Richtung, zum Beispiel die Himmelsrichtung, den Navigationskurs, oder die Peilrichtung. Die älteste Ausführung ist der Magnetkompass, welcher anhand des Erdmagnetfelds die Bestimmung der magnetischen Nordrichtung erlaubt, wodurch die restlichen Himmelsrichtungen bestimmt werden können.
In der chinesischen Frühling- und Herbstperiode, etwa 770 bis 476 vor Christi Geburt, hatten die Chinesen während des Bergbaus den Magnet kennengelernt. In der Zeit der streitenden Reiche, etwa 475 bis 221 vor Christus, wurde der Magnet zur Erkennung der Himmelsrichtung entwickelt. Er wurde damals als Si'nan bezeichnet, was auf Chinesisch bedeutet, "die Südrichtung zu zeigen".
Ein Teil des Si'nans, der aus einem ganzen Magnet hergestellt wurde, sieht ähnlich wie ein Löffel aus. Der Griff dieses Löffels ist ein wenig uneben, während seine Unterseite glatt ist. Außerdem besteht der Si'nan noch aus einem bronzenen, glatten Fundament, auf dem verschiedene Linien und Schriften eingraviert wurden. Der Löffel wird in die Mitte des Fundaments gelegt. Danach dreht man den Löffel an seinem Griff. Wenn der Löffel stoppt, zeigt sein Griff bestimmt in Richtung Süden.
Die Menschen in der damaligen Zeit begaben sich tief ins Gebirge, um dort Jade zu fördern. Der Si'nan wurde mitgeführt, um die Orientierung nicht zu verlieren.
Damit zählt der Si'nan zum ältesten Kompass Chinas, beziehungsweise der ganzen Welt.