Mexiko-Stadt liegt auf einem Hochplateau. Vor 40 Jahren wurden dort die 19. Olympischen Spiele ausgerichtet. Es war das erste Mal, dass die olympische Fahne in einem lateinamerikanischen Land wehte und gleichzeitig auch das erste Mal, dass die Olympischen Spiele auf einem Hochplateau ausgerichtet wurden. Die Sportveranstaltung hat also einen neuen Rekord in der Geschichte aufgestellt.
1963 wurde Mexiko-Stadt zum Austragungsort der 19. Olympischen Spiele ernannt. Dies führte zu weltweiten Diskussionen. Viele bezweifelten, ob Sportler aus dem Flachland sich den Verhältnissen auf dem Hochplateau mit einer Höhe von 2.240 Metern über dem Meeresspiegel anpassen könnten. Der Vorsitzende des Mexikanischen Olympischen Komitees, Felipe Munoz Kapamas, erinnert sich:
"Am Anfang gab es Gerüchte, dass Mexiko-Stadt wegen seiner Höhe nicht für Sport geeignet sei, weil es weniger Sauerstoff in der Luft gibt. Deshalb hat Mexiko-Stadt vor der Eröffnung der Olympischen Spiele eine „Internationale Woche" ausgerichtet. An drei Wettbewerben haben Sportler aus verschiedenen Ländern in Mexiko-Stadt teilgenommen. Sie fanden dabei, dass es auf dem Hochplateau in einigen Sportarten auch Vorteile gibt."
Tatsächlich hat die Höhe von 2.240 Metern über dem Meeresspiegel Disziplinen wie den Langstreckenlauf und das Schwimmen ein bisschen negativ beeinflusst. Bei Disziplinen wie Kurzstreckenlaufen, Weitsprung und Hochsprung haben die Sportler jedoch wahre Wunder vollbracht. 36 olympische Rekorde und 34 Weltrekorde wurden schließlich bei den Spielen in Mexiko-Stadt gebrochen.
Die Regierung von Mexiko hat im Vorfeld der Sportveranstaltung über 170 Millionen US-Dollar zur Verbesserung der Stadtumwelt bereitgestellt. Sportstadien, Sporthallen und ein olympisches Dorf sind entstanden. Zu jener Zeit wurden in Mexiko-Stadt auch viele kulturelle Veranstaltungen wie Konzerte, Kunstausstellungen oder Theateraufführungen organisiert. Dies machte die Stadt zu einem attraktiven Ziel für Touristen. Laut Felipe Munoz Kapamas kann auch Beijing von den Erfahrungen von Mexiko-Stadt lernen:
"Ich finde, die Austragung der Olympischen Spiele in Beijing hat viele Ähnlichkeiten mit der Ausrichtung der Spiele in Mexiko-Stadt 1968. Davor wurden die Olympischen Spiele nur in entwickelten Ländern ausgerichtet. Und damals wusste man auch nicht viel über Mexiko. Heutzutage weiß man in vielen Ländern auf der Welt auch nicht viel über China. Das Land kann sich dank dieser Gelegenheit der Welt präsentieren."
Carlos Padilla Becerra war 1968 Chef der mexikanischen olympischen Delegation. Er hat Anfang dieses Jahres China besucht und die Sporteinrichtungen in Beijing, Qingdao und Hongkong besucht. Er weiß die Bauarbeiten zu würdigen:
"Alle Sporteinrichtungen wurden sehr schön errichtet. Es gibt technisches Know-how und die Baustile sind modern. Die Sporteinrichtungen bieten den Sportlern eine sichere Umgebung, und auch für die Zuschauer sind sie bequem. Ich habe gesehen, die Chinesen erwarten bereits die Olympischen Spiele. Sie wollen im August Freunde aus aller Welt begrüßen. Die Chinesen wollen mit dieser Gelegenheit auch die Entwicklung und die Öffnung Chinas zeigen. Ich bin zuversichtlich, dass China gute Olympische Spiele ausrichten kann, weil die Chinesen viele Bemühungen unternommen haben."
Der amtierende Generaldirektor des Mexikanischen Olympischen Komitees, Eduardo Gorraez Larrinaga, drückt noch eigene Wünsche für die Olympischen Spiele in Beijing aus:
"Ich glaube, die Eröffnungs- und Abschlussfeier der Beijinger Olympischen Spiele werden wirklich hervorragend sein. China hat seine eigenen Besonderheiten in der Kunst und im Kulturbereich. Jedes Austragungsland will natürlich sein eigenes Bild zeigen. Auch China wird sich von seiner besten und schönsten Seite präsentieren. Die chinesischen Sportler werden bestimmt auch viele Medaillen gewinnen."