Die französische Hauptstadt Paris ist die Heimatstadt von Pierre de Coubertin, dem "Vater der modernen Olympischen Spiele", wie er gerne genannt wird. Paris hat in den Jahren 1900 und 1924 die Olympischen Sommerspiele ausgerichtet. Die Verantwortlichen im Bereich Tourismus haben die unzähligen Vorteile, welche die Austragung der Olympischen Spiele Paris gebracht haben, nie vergessen. Wir haben dazu den Leiter des Tourismusamtes von Paris, Paul Roll, interviewt.
Paul Roll ist der Ansicht, dass reichhaltige Tourismusressourcen die Basis für den Tourismus in einem Land oder in einer Stadt seien. Die Ausrichtung einer großen Sportveranstaltung, besonders die der Olympischen Spiele, sei eine gute Möglichkeit zur Vergrößerung der Einflußmöglichkeiten der betreffenden Stadt oder des jeweiligen Landes.
"Alle sportlichen Großveranstaltungen bieten den Austragungsstädten die Chance, sich bestens zu präsentieren. Mit der Verstärkung der Kontakte sowie dem Willen zum gegenseitigen Verständnis zwischen den verschiedenen Ländern können die Austragungsstädte auch ihre positiven Seiten hervorheben."
Roll sagte weiter, bei der Austragung der Olympischen Spielen in Paris 1900 und 1924 seien die Kommunikationsmöglichkeiten und auch die Medien noch sehr unterentwickelt gewesen im Vergleich zu heute. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen sei aber auch damals schon ein gutes Reisemotiv gewesen. So seien 1924 über 3.000 Sportler aus 44 Ländern nach Paris gekommen. Nach ihrer Rückkehr erzählten die Teilnehmer natürlich ihren Verwandten und Freunden von ihren Erlebnissen in Paris. Heutzutage gebe es die Medien, welche die Berichterstattung übernehmen würden. Und auch die Austragungsstädte selbst würden so weltweit bekanntgemacht werden.
"Die sportlichen Großveranstaltungen werden heute von den Austragungsstädten und den jeweiligen Ländern gut vorbereitet. Auch kann jeder Mensch ins Ausland reisen und dort Souvenirs kaufen. Das Austragungsrecht der Olympischen Spiele ist somit zu einem wertvollen Schatz geworden."
Roll sagte außerdem, durch die Vorbereitungen der Olympischen Spiele könnten die Austragungsstädte auch ihr Stadtbild verbessern und sich positiv entwickeln.
"Durch die Austragung der Olympischen Spiele können die betreffenden Städte ihre Attraktivität für Urlauber deutlich erhöhen. So wird zum Beispiel die touristische Infrastruktur verbessert oder auch der Bau von neuen Sporteinrichtungen ermöglicht. Weil der Eröffnungstag der Olympischen Spiele schon Jahre im Voraus bekannt ist, müssen auch alle dazugehörigen Arbeiten vor diesem Zeitpunkt abgeschlossen werden. Das wiederum erfordert viel Effizienz."
In den vergangenen Jahren wurden in Paris viele wichtige internationale Sportveranstaltungen abgehalten, zum Beispiel die Fußball-Weltmeisterschaft 1998, die Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2003 sowie die Rugby-Weltmeisterschaft 2007. Dadurch konnten die Verantwortlichen in Paris viele Erfahrungen sammeln.
Paul Roll erwähnte zudem, man habe im Vorfeld der Veranstaltungen an zahlreichen Plätzen Großleinwände aufgestellt, damit auch Menschen ohne Eintrittskarten die Sportwettbewerbe verfolgen konnten. Viele ausländische Touristen seien wirklich froh darüber gewesen, da sie dadurch auch sehr einfach Kontakt mit der lokalen Bevölkerung aufnehmen konnten.
"Wir haben dank verschiedener Umfragen erfahren, dass viele Touristen, die während der Sportwettbewerbe in Paris waren, sehr mit diesen Aktionen zufrieden waren. Sie konnten so auch ein lebhaftes Paris kennenlernen. Obwohl oft sprachliche Unterschiede zu überwinden waren, gab es gemeinsame Themen zu diskutieren. Es besteht beim Sport immer die Möglichkeit, sich durch Gesten, Mimik oder Fotos zu verständigen."
Abschließend drückte Paul Roll auch noch seine Glückwünsche für die Olympischen Spiele in Beijing aus:
"Dies alles ist eine gute Chance, durch die China seine Hauptstadt Beijing und die chinesische Kultur der ganzen Welt präsentieren kann. Weltweit wird man die besondere und traditionelle chinesische Kultur spüren. Ich glaube, China wird diese Gelegenheit nutzen und die Aufgabe erfüllen."