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Der irakische Bogenschütze Ali Adnan will für sein Land die zweite Olympische Medaille gewinnen
   2008-05-26 15:57:56    Seite Drucken    cri

Die sechste Arabische Bogenschieß-Meisterschaft ist vor kurzem in Katars Hauptstadt Doha veranstaltet worden. Ein irakischer Bogenschütze wurde dabei von Journalisten mit großer Aufmerksamkeit beobachtet. Er heißt Ali Adnan und hat sich bereits für die bevorstehenden Olympischen Spiele in Beijing qualifiziert. Er freut sich auf seine Teilnahme und hofft, dass er dort die zweite olympische Medaille für sein Land gewinnen kann.

Ali Adnan ist mittlerweile der beste Bogenschütze im irakischen Team. Trotz einer kurzen Vorbereitungszeit hat er auf der Arabischen Bogenschieß-Meisterschaft 2007 für den Irak eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille gewonnen. Dadurch konnte er sich vorzeitig für die Olympischen Spiele in Beijing qualifizieren. Ali hat im Jahr 2007 an der Asiatischen Bogenschieß-Meisterschaft in der chinesischen Stadt Xi'an teilgenommen. Die Warmherzigkeit und der Enthusiasmus der Chinesen haben ihn damals tief beeindruckt. Er sagte:

"Ich mag China sehr gerne und wünsche dem Land viel Glück. Das chinesische Volk ist sehr freundlich, ich kann mir sehr gut vorstellen, in China zu leben. Ich erwarte gute Leistungen von China. Zudem hoffe ich, dass ich bei den Olympischen Spielen gute Leistungen zeigen kann. Ich bin mir sicher, dass die Spiele in Beijing erfolgreich sein werden. Viele Länder sind überzeugt, dass China die besten Leistungen zeigen wird. Zudem kann das Land die erfolgreichsten Spiele austragen. Ich freue mich, dass ich an den Olympischen Spielen in Beijing teilnehmen werde."

Seit Iraks Teilnahme an den Olympischen Spielen im Jahr 1948 hat das Land nur eine Bronzemedaille gewonnen. Zur Vorbereitung auf die Spiele in Beijing hat das Irakische Olympische Komitee viel Geld und Kraft aufgebracht und schwerpunktmäßig die Disziplinen mit der größten Aussicht auf eine Medaille unterstützt. Dazu gehört das Bogenschießen der Männer. Das Irakische Olympische Komitee hat ein zweimonatiges Training in Südkorea vor den Olympischen Spielen 2008 angeordnet. Südkorea gilt als ein starkes Land im Bogenschießen. Allerdings meinte Ali, sein gegenwärtiges Niveau erreiche noch nicht ganz das der Weltspitze. Allerdings werde er nach allen Kräften versuchen, für den Irak eine Olympische Medaille zu erringen. Wörtlich sagte er:

"Ich weiß, dass Südkorea im Bogenschießen sehr stark ist. Ich werde mein Bestes tun und in Südkorea trainieren. Ich hoffe, dass ich bei den Olympischen Spielen die zweite Medaille für mein Land gewinnen kann. In den 1960er Jahren hat der Irak eine Bronzemedaille gewonnen. Ich bin schon gut vorbereitet auf den Wettkampf mit den anderen Sportlern und möchte dabei eine weitere Medaille gewinnen. Der Irak hat viel durchgemacht. Als das irakische Fußballteam den Meistertitel beim Asian-Cup gewann, war das irakische Volk sehr begeistert. Dies hat auch mich motiviert. Ich hoffe, durch meine Bemühungen die zweite Medaille für mein Land zu gewinnen. Das irakische Volk kann damit größere Solidarität genießen. Ich hoffe, dass der Irak wieder eine Zeit des Friedens wie in der Vergangenheit erleben wird. Ich möchte mich um mein Land bemühen."

1995 hat Ali mit dem Bogenschieß-Training begonnen. Nach dem Ausbruch des Irak-Kriegs 2003 ist das Training allerdings unterbrochen worden. Bis jetzt kann im Irak weder ein geeigneter Trainingsplatz gefunden, noch die Sicherheit der Sportler gewährleistet werden. Ab 2007 hat Ali in Ägypten für die Olympischen Spiele trainiert. Er sagte:

"Nach dem Einmarsch der USA im Irak 2003 sind von der Sicherheitsfrage nicht nur Bogenschützen und andere Sportler betroffen, sondern auch das gesamte irakische Volk. In der Vergangenheit konnten wir nur auf kleinen Plätzen trainieren. Um geeignete Trainingsanlagen und eine sichere Trainingsumwelt zu bekommen, musste ich nach Ägypten reisen."

Ali erzählte, er stamme aus Ameriyah westlich der irakischen Hauptstadt Bagdad. Ameriyah sei oft von Konflikten heimgesucht worden. Wegen der Kriegswirren sei sein Bruder nach Schweden geflohen. Jetzt lebe nur noch seine Mutter im Irak. Ihre Situation sei sehr gefährlich. Ali betonte, er liebe den Irak und Bagdad, allerdings habe der Irak-Krieg 2003 alles verändert:

"Ich habe viele schlechte Sachen erlebt. Ich liebe Bagdad, aber ich bedauere die gegenwärtige Situation dort sehr. Es gibt keinen Frieden und keine Sicherheit. Ich bin sehr traurig darüber, weil ich meine Familienangehörigen und Freunde verloren habe. Bei Konflikten zwischen den US-Truppen und Bewaffneten im vergangenen Jahr wurde mein bester Freund getötet. Ich bin überzeugt, wenn die amerikanischen Truppen den Irak verlassen würden, könnte sich die Lage im Irak verbessern. Ich werde mich darauf freuen."

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