Startseite | Nachrichten | Zeitgeschehen | Chinesischkurs | China ABC | Inet Radio | Frage der Woche | Paralympics 2008 in Beijing | Sendeplan
 

-Empfangsbericht
-Feedback   -Archiv

Sonderpräsentation volkstümlicher Künste Chinas
   2008-04-17 16:08:50    Seite Drucken    cri

Vor kurzem hat das Kulturministerium volkstümlichen Künstlern den Titel "Nationale Fortführer des immateriellen Kulturerbes" verliehen. Im Anschluß daran fand eine Sonderaufführung von Volkskünstlern statt.

Die Volkslieder aus dem Norden der nordwestchinesischen Provinz Shaanxi sind Perlen in der Schatzkammer chinesischer Volkslieder und stellen einen wichtigen Bestandteil des immateriellen Kulturerbes Chinas dar. Wang Xiangrong ist ein bekannter Sänger von Volksliedern aus Nordshaanxi. Vor kurzem wurde er vom Kulturministerium zum Fortführer der Nordshaanxier Volkslieder ernannt. Wang Xiangrong hat aufgrund seines außerordentlichen Gedächtnisses und seiner hohen musikalischen Begabung eine große Menge an Volksliedern auswendig gelernt. Das Volkslied, "Dui Hua", das Sie eben hörten, gehört zu seinem Repertoire. Das Lied befasst sich in Frage- und Antwortform mit zwölf Blumen, die in den zwölf Monaten des Jahres blühen. Sein Gesang ist fröhlich, lebhaft und mitreißend.

Wang Xiangrong freut sich sehr, zum Fortführer der Nordshaanxier Volkslieder ernannt worden zu sein. Anders als seine Vorfahren, die genau wie er die Tradition der Volkslieder pflegten, sei er in eine glückliche Zeit hineingeboren worden, sagte Wang Xiangrong.

"Die Nordshaanxier Volkslieder werden nicht allein von mir gesungen. Sie sind von Generation zu Generation überliefert worden. Früher wurde nicht versucht, die Volkslieder zu bewahren, das heißt, sie entstanden und sie verschwanden auch wieder. Es ist das erste Mal in der Geschichte, daß die Volkskunst eine so hohe Stellung einnimmt. Ich habe das Glück, in eine gute Zeit hineingeboren worden zu werden. Ich werde die Kunst meiner Vorfahren fortsetzen, sie weiterentwickeln und an die kommenden Generationen weitergeben."

Die chinesische Regierung legt großen Wert auf den Schutz des immateriellen Kulturerbes. Im Juni 2007 wurden 226 Volkskünstler zu Fortführern des immateriellen Kulturerbes ernannt. Vor kurzem wurden wieder 551 Volkskünstler mit diesem Titel geehrt. Die Fortführer spielten beim Schutz des immateriellen Kulturerbes eine wichtige Rolle, sagte Chinas Kulturminister Sun Jiazheng. Er fuhr fort:

"Das immaterialle Kulturerbe ist hauptsächlich mündlich überliefert worden. Daher spielen die Fortführer eine entscheidende Rolle für das Fortbestehen ihrer Künste. Sie sind lebende Schatzkammern des immateriellen Kulturerbes und haben aufgrund ihrer hohen Intelligenz und ihres hervorragenden Talents erheblich zum Erhalt der traditionellen Künste beigetragen."

Sun Jiazheng sprach von einer kritischen Lage des Schutzes des immateriellen Kulturerbes. Da die Fortführer älter werden und der Nachwuchsmangel die Weitergabe erschwert, drohten die verschiedenen Volkskünste zu verschwinden. Deshalb sei es für die zuständigen Behörden eine dringende Aufgabe, die Fortführer zu unterstützen und sie zur Weitergabe ihrer Kunst zu ermutigen, so Chinas Kulturminsiter Sun Jiazheng.

Berglieder aus Changyang zeichnen sich durch eine hohe Tonlage und eine lange Melodie aus und werden deshalb von den lokalen Einwohnern als "Schreilieder" bezeichnet. Die Gebrüder Wang stammen aus der Familie eines Liedmeisters. Wang Haoyu, der 10-jährige Sohn von Wang Aihua, ist besonders begabt.

Präsentiert wurden auf der Sonderaufführung Volkslieder aus Nordshaanxi und aus Changyang in der Provinz Hubei, tibetische Volkslieder aus Qinghai, eine uralte Opernform aus Huayin, ebenfalls in Shaanxi, die uigurische Mukam-Kunst aus Xinjiang und die "langen Melodien" der mongolischen Nationalität. "Laoqiang" hat eine 2.000 Jahre alte Geschichte und wird zu Schattenspielen gesungen. Beim Schattenspiel werden transparente, zweidimensionale Figuren vor einer Lichtquelle dicht hinter einem Schirm bewegt, wodurch deren Umrisse auf die Oberfläche projiziert werden. Viele chinesische Lokalopern entspringen dem Schattenspiel. "Laoqiang" war ursprünglich eine Theaterform der Familie Zhang des Kreises Huayin. Die Melodien sind hoch und imposant.

Die langen Melodien gelten als eine typische traditionelle Gesangsform der Mongolen, die sich über Generationen hinweg in der weiten Steppe entwickelt hat. Die Melodien sind Ausdruck der Freiheit und der Weite der mongolischen Steppen und begleiten wiederkehrende Rituale und Zeremonien im alltäglichen Leben. Als überregionale Kultur haben sich die langen Melodien vor allem im nordchinesischen Autonomen Gebiet Innere Mongolei und natürlich auch in der Mongolei ausgebreitet. 2005 hatten China und die Mongolei der UNESCO einen gemeinsamen Antrag vorgelegt, nach dem die langen Melodien in die Liste des mündlichen und immateriellen Weltkulturerbes der UNESCO aufgenommen werden sollten. Der Antrag war erfolgreich.

Die uigurische Mukam-Kunst ist in den überwiegend von den Uiguren bewohnten Gebieten in Xinjiang zu Hause. Sie umfasst Volksweisen, Gedichte, Sagen und Legenden und verkörpert die geschichtliche und kulturelle Tradition der Uiguren vielseitig und lebendig. Yusup Toheti, ein Bauer aus Kashi in Westxinjiang ist zum Fortführer der Mukam-Kunst erklärt worden. Er kann auf seiner Dongbula sieben Melodien der zwölf Mukams spielen und singen. Es freue ihn sehr, zur Entgegennahme der Urkunde zu Ernennung zum Fortführer des immateriellen Kulturerbes in Beijing zu kommen, sagte Yusup Toheti unserem Reporter.

"Es war eine große Überraschung für mich, zum Fortführer des immateriellen Kulturerbes ernannt zu werden. Es hat mich sehr gefreut, nach Beijing zu kommen und vom Kulturminister empfangen zu werden. Ich habe schon ein paar Schüler aufgenommen. Ich werde meine Kenntnisse der Mukam-Kunst an sie weitergeben."

     mehr zum Thema
     Ihr Kommentar

Not Found!(404)

Not Found!(404)