In Fuzhou, der Hauptstadt der südostchinesischen Provinz Fujian, lebt seit den 1990 Jahren ein ganz besonderer Ausländer. Der Kanadier Brian Hodge ist stolz auf seinen Beitrag zum Ausbau der chinesisch-kanadischen Wirtschaftsbeziehungen.

Seit Jahren bemüht sich der mittlerweile 72-jährige Kanadier darum, zwischen chinesischen und kanadischen Unternehmen eine Brücke zu schlagen. Für seine Verdienste wurde er bereits einmal mit dem Freundschaftspreis der chinesischen Regierung ausgezeichnet. Brian Hodge widmet sich auch der Verbreitung der Englischkenntnisse an Mittel- und Hochschulen, indem er in seiner Freizeit Sprachkurse an vielen Schulen und Universitäten organisiert.

Sein Hauptgeschäft liegt jedoch im Pharmabereich. Brian Hodge ist Präsident des kanadischen Pharmaunternehmens Rocky Mountain (Fuzhou) Drug Co. Ltd., das sich auf die Verarbeitung von importiertem kanadischem Ginseng spezialisiert hat:

"Wir sind ein Pharmaunternehmen. Wir verarbeiten importierten kanadischen Ginseng und setzen die Produkte auf dem chinesischen Markt ab."

Rocky Mountain (Fuzhou) Drug Co. Ltd. ist eine Tochtergesellschaft des namhaften kanadischen Unternehmens R.M. Ginseng Canada Inc., das sich aus mehreren landwirtschaftlichen Betrieben zusammensetzt. Bereits in den 1980er Jahren, also zu Beginn der chinesischen Reform und Öffnung, hat Brian Hodge China besucht. Zu jener Zeit war er Leiter des Handelsamts der kanadischen Provinz British Columbia. Die enormen Veränderungen, die durch die Reform und Öffnung herbeigeführt wurden, haben ihn tief beeindruckt:

"Mein erster Chinabesuch war im Jahr 1984. Damals war China äußerst arm und rückständig. Als ich drei Jahre später, also im Jahr 1987, das Land noch einmal bereiste, stellte ich fest, dass sich die Situation bereits beträchtlich verbessert hat. Und in den 1990er Jahren ging alles noch einmal viel besser."

In den 1990er Jahren ging Brian Hodge in Ruhestand. Diese Chance nutzte der Pharmakonzern R.M. Ginseng Canada, das Unternehmen stellte ihn umgehend ein. Seitdem fungiert er als Asien-Chef des kanadischen Ginseng-Produzenten. Nachdem Brian Hodge sich in den ostchinesischen Küstenprovinzen an Ort und Stelle informiert hatte, entschied sich der Konzern, seinen Standort in China in der Provinz Fujian aufzubauen:

"Ehrlich gesagt hatte ich bereits während meines Aufenthalts in Shanghai die Absicht, in Fujian einen Produktionsstandort für kanadische Firmen aufzubauen, weil die Provinz schon damals von einem ausgereiftem Markt, einer kompletten Infrastruktur und großem Potential an Arbeitskräften geprägt war. Während meiner Marketing-Studie habe ich große Unterstützung von der Stadt Fuzhou und der Provinz Fujian erhalten, sei es bei technischen Dingen, sei es hinsichtlich der rechtlichen Rahmenbedingungen. Außerdem stellten sie mir zahlreiches Informationsmaterial zur Verfügung, das ich nach Kanada mitgenommen habe mit dem Ziel, die Vorstandsmitglieder unseres Konzerns von den vorzüglichen Standortvorteilen in der Provinz Fujian zu überzeugen."

Dennoch verlief das Geschäft unmittelbar nach der Firmengründung alles andere als reibungslos. Die Firma musste anfangs Geschäftsverluste hinnehmen. Später hat dann Brian Hodge einen Chinesen als Geschäftsführer eingestellt. Jiang Shaoshu, der neue Mann im Amt, konnte schnell ein hervorragendes Team zusammenstellen und die Firma dadurch auf den Erfolgsweg bringen:

"Ich habe einen sehr professionellen Geschäftsführer mit 17 Jahren Managementerfahrung eingestellt. Er hat ein sehr effizientes Team gebildet. Mittlerweile ist unser Geschäft bereits in die Phase einer Expansion eingetreten. Wir haben neue Flächen gekauft, auf denen ein neues Produktionswerk gebaut werden kann. Alle Formalitäten dafür sind bereits erledigt worden, das Baudesign ist vollendet, das Kapital unterwegs. Alles ist sehr aussichtsreich."

Neben seinem eigenen Geschäft widmet sich Brian Hodge überdies dem Ausbau der chinesisch-kanadischen Wirtschaftsbeziehungen. Er sieht sich als eine Brücke zwischen den Unternehmen und den lokalen Behörden beider Länder.