Am 24. Februar sind zehn Segelyachten, die am "Clipper 2007-2008 Round the World Yacht Race" teilnehmen, von Qingdao aus nach Hawaii gestartet. Bereits zum zweiten Mal macht diese Regatta in der chinesischen Stadt Qingdao Station. Im Jahr 2006 waren die Segler erstmals in Qingdao an Land gegangen.
Das Team des Olympischen Segelzentrums in Qingdao hat die Regatta auch diesmal sehr gut organisiert. Das Organisationskomitee des "Round the World Yacht Races" äußerte sich über die Vorbereitungsarbeit der Stadt Qingdao sehr positiv. Qingdao hat sich damit wieder mal nicht nur als leidenschaftliche Segelstadt ausgezeichnet, sondern auch weitere wertvolle Erfahrungen in Hinblick auf die Ausrichtung der Olympischen Spiele im August dieses Jahres gesammelt:
Exakt um acht Uhr 49 Ortszeit erschien am 18. Februar das Segel der Yacht "Qingdao" am Eingang des Hafens des Qingdaoer Olympischen Segelzentrums. Mit einem riesigen Feuerwerk haben die Qingdaoer die Einfahrt des Seglers "Qingdao" in den Hafen gefeiert. Skipper Marcus Cholerton-Brown war tief beeindruckt:
"Ich bin bei einer Hafeneinfahrt noch nie so fulminant und feierlich begrüßt worden. Meine Segler und ich waren wirklich beeindruckt und freuen uns riesig. Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich die Stadt Qingdao bei diesem Clipper 2007-2008 Round the World Yacht Race vertreten darf. Qingdao wird in diesem Jahr die Olympischen Segelregatten ausrichten. Im Olympiajahr ist Qingdao eine Station dieses 'Round the World Races', als Skipper des Schiffs, das den Namen der Austragungsstätte der olympischen Segelregatta trägt, empfinde ich große Verantwortung, die Stadt angemessen zu repräsentieren."
Am 16. September 2007 war die Yacht "Qingdao" mit Kapitän Marcus Cholerton-Brown und den anderen neun Yachten vom britischen Liverpool aus zu ihrer Reise um die Welt gestartet.
Obwohl die Yacht schon sechs Wettkampfetappen auf den Strecken nach Frankreich, Brasilien, Südafrika und Australien hinter sich hatte, stellte die 22-tägige Etappe von Singapur nach Qingdao die größte Herausforderung für Skipper, Crew und Schiff dar. Dazu Kapitän Marcus Cholerton-Brown:
"Von Singapur nach Qingdao zu segeln, ist eine schwere Aufgabe. Hier segeln wir gegen den Nordwind, es herrschen oft Sturm und schwerer Wellengang. Oft kommen auch alle Unwegsamkeiten des Ozeans an einem Tag zusammen, es ist wirklich harte Arbeit, diese Passage zu segeln."
Von Singapur nach Qingdao musste die Crew aber nicht nur Naturgewalten besiegen, sie kämpfte auch mit weiteren unangenehmen Überraschungen. So wurde die chinesische Seglerin Du Fei beispielsweise krank:
"Als wir aus Singapur ausliefen, fühlte ich mich drei Tage lang gar nicht wohl. Dann bekam ich hohes Fieber, eine Woche lang hatte ich 41 Grad Fieber, ich musste in der Kajüte bleiben, in der eine Temperatur von 43 Grad herrschte."
Um Du Fei eine gute medizinische Behandlung zukommen zu lassen, entschied sich das Team der "Qingdao", zu wenden und die Philippinen anzusteuern. Aber bevor dieses Unterfangen in die Tat umgesetzt werden konnte, wurde Du Fei plötzlich gesund. Die "Qingdao" konnte auf ihrem Kurs Richtung Qingdao bleiben.
Als die Helden des Meeres nach dieser rauen und ereignisreichen Überfahrt die Küstenstadt Qingdao erreichten, hatten sie das Gefühl, zu Hause angekommen zu sein. Der Segler Paul Scannell von der britischen Yacht „Liverpool" sagte, er sei das erste Mal in Qingdao gewesen und nehme nur positive Erinnerungen mit:
"Qingdao bietet ein sehr schönes Stadtbild und ich habe mich hier sehr wohl gefühlt. Nach der strapaziösen Überfahrt konnte ich mich in Qingdao gut erholen. Die Menschen hier sind sehr freundlich und hilfsbereit, auch das Essen war hervorragend. Wir haben viel frisches Obst und Gemüse an Bord gebracht, damit wir auf dem Weg nach Hawaii in den Genuss von vitaminreicher Nahrung kommen können."
Am 24. Februar um 15 Uhr 30 Ortszeit starteten die Skipper und ihre Crew zu ihrer nächsten Etappe nach Hawaii. Viele Qingdaoer kamen zum Segelzentrum, um die Helden des Meeres gebührend zu verabschieden. Kate Wyse, eine Seglerin aus England, hat sich eine Verletzung zugezogen und konnte daher nicht weiter mitsegeln. Sie muss noch einige Tage in Qingdao bleiben, aber das betrübt sich nicht allzu sehr:
"Obwohl ich wegen meiner Rückenverletzung noch einige Tage in Qingdao bleiben muss, hatte ich aufgrund dieser sehr emotionalen Abschiedszeremonie wenigstens ein bisschen das Gefühl, auf dem Schiff dabei zu sein. Ich werde noch drei Tage hier bleiben und dann in Australien wieder zur Crew stoßen. Qingdao ist eine der schönsten Stationen, die wir bisher angelaufen haben, diese Stadt ist sehr einladend, wir wollten eigentlich gar nicht so schnell wieder weg."
Eigentlich sind zehn Tage ein eher kurzer Zeitraum. Die zehn Tage in Qingdao werden den Seglern und Organisatoren des "Clipper-Round the World Races" aber unvergesslich bleiben. In nur zehn Tagen haben sie einen guten Eindruck von der Schönheit der Stadt und der traditionellen chinesischen Kultur bekommen. Sie haben das hervorragende Essen probiert und die Gastfreundschaft der Qingdaoer kennen gelernt.
Der geschäftsführende Operationsmanager des Races Colin De Mowbray äußerte sich sehr zufrieden über den Empfang in Qingdao:
"Die Organisation in Qingdao war hervorragend. Sie konnten es an den Gesichtern der Segler ablesen, sie haben die Zeit hier genossen, sie waren entspannt und haben sehr viel gelacht. Sie haben ihren Familien und Freunden oft mitgeteilt, dass sie hier bestens betreut werden, und dass die Organisation in dieser sehr schönen Stadt sehr, sehr gut ist."
Als Qingdao im Jahr 2006 erstmals als Station des "Round the World Races" ausgewählt worden war, hatte man gerade erst begonnen, das Segelzentrum zu bauen. Zwei Jahre später konnte Qingdao den Seglern bereits ein topmodernes Segelzentrum und optimale Wettkampfbedingungen bieten. Dazu der Qingdaoer Bürgermeister Xia Geng:
"Bei der Organisation haben wir in vielen Bereichen auf Innovation gesetzt. Immer mehr Bürger unterstützen uns, die Begeisterung für den Segelsport in Qingdao wächst zusehends. Im Vergleich zu 2006 haben wir große Fortschritte gemacht. Wir werden mit den Organisatoren des 'Clipper-Round the World Races' in Kontakt bleiben und hoffen, dass Qingdao auch in Zukunft wieder eine Station dieses Weltumseglungsrennens sein wird."
Die Stadt Qingdao hat mit der Risikoinvestment-Gesellschaft der Segelregatta bereits vereinbart, dass die Yacht "Qingdao" auch in den Saisons 2009/2010 und 2011/2012 an dieser Regatta teilnehmen wird. Die Stadt Qingdao will zu Beginn der kommenden Saison Segler rekrutieren, um sicherzustellen, dass pro Etappenabschnitt mindestens zwei chinesische Segler an Bord sind.
Der Initiator des "Clipper-Round the World Races", der berühmte Einhand-Weltumsegler Sir Robin Knox-Johnston, gab bekannt, Qingdao könne zu einer festen Station der Regatta werden:
"Ich hoffe, dass immer mehr Chinesen sich für den Segelsport begeistern können, und dass es immer mehr chinesische Segler in die Weltelite schaffen werden. Die rasante Entwicklung der chinesischen Wirtschaft wird auch den Segelsport in China fördern. Wenn man genügend Geld hat, will man auch einen elitären Sport, beispielsweise Segeln, betreiben. Ich bin davon überzeugt, dass sich in zehn Jahren einige Chinesen ein eigenes Segelschiff leisten können, das wäre sehr schön. Das wird für Qingdao, aber auch für China eine sehr positive Entwicklung darstellen."