Bislang will keine Regierung die Olympischen Spiele in Folge der Unruhen in Tibet in der vergangenen Woche boykottieren. Britischen Medien zufolge betonte dies IOC-Präsident Jacques Rogge vor kurzem.
Rogge erklärte, das IOC stünde täglich im Kontakt mit dem BOCOG, dem Beijinger Olympischen Organisationskomitee. Allerdings erörtere man dabei keine politischen, sondern sportliche Themen. Er begrüße es, dass die Regierungen aller großen Sportnationen einen Olympia-Boykott einhellig ablehnten. Auch die Sportminister und die Olympischen Komitees der europäischen Länder hätten sich bereits gegen einen Olympia-Boykott ausgesprochen. Der Präsident des Europäischen Olympischen Komitees Patrick Hickey habe betont, dass ein Olympia-Boykott noch nie erfolgreich gewesen sei.
Rogge sagte, die Olympischen Spiele 1976 in Montreal, 1980 in Moskau und 1984 in Los Angeles seien boykottiert worden. Die Einzigen, die dadurch bestraft worden seien, seien die Athleten gewesen.
Meldung zufolge hatte auch ein Sprecher der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel betont, dass ein Olympia-Boykott wegen der Unruhen in Tibet nur die Sportler bestrafe. Diese Meinung vertreten auch der französische Staatssekretär für Sportangelegenheiten und der zuständige Minister Sloweniens, das turnusmäßig die EU-Ratspräsidentschaft inne hat.
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