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Lutz Kraft leitet in Hangzhou Siemens-Sparte Hochspannungsschalter
   2008-02-27 15:10:55    Seite Drucken    cri

In der wirtschaftlich-technologischen Entwicklungszone von Hangzhou, der Hauptstadt der ostchinesischen Provinz Zhejiang, hat sich eine Vielzahl ausländischer Unternehmen angesiedelt. Darunter auch die Hochspannungsschalter-Sparte des Siemens-Konzerns, also die Siemens High Voltage Circuit Breaker Co. Ltd. Hangzhou. Geleitet wird das Unternehmen von Lutz Kraft, einem weißhaarigen Deutschen, der voll und ganz in seiner Arbeit aufgeht. Vor lauter Hektik fehlt im oft sogar die Zeit zum Mittagessen. Trotz des Stresses, der hier zum Alltag gehört, bereut er die Entscheidung, im wirtschaftlich dynamischen Hangzhou einen Produktionsstandort zu errichten, nicht. Vor zwölf Jahren setzte er die Entscheidung in die Tat um, er erinnert sich:

"Anfang 1995 hat die Siemens AG beschlossen, ein Werk für Hochspannungsschalter zu bauen. Wir haben in ganz China nach dem richtigen Standort gesucht. Wir waren in Beijing und in Xian. Da war es gerade Winter. Bei der bitteren Kälte fühlten wir uns nicht wohl. Als wir in Hangzhou ankamen, war es Frühling."

Mit ein paar Kollegen und neun Millionen US-Dollar in der Tasche reiste Lutz Kraft monatelang durch verschiedene chinesische Städte. Als sie in Hangzhou eintrafen, war es Frühling, die schönste Jahreszeit in der ostchinesischen Metropole mit ihren sagenumwobenen Sehenswürdigkeiten. Der Deutsche hatte das Gefühl, in Hangzhou ein Paradies gefunden zu haben. Denn ein chinesisches Sprichwort besagt, "Im Himmel gibt es das Paradies und auf Erden die Städte Suzhou und Hangzhou". Lutz Kraft sah das Sprichwort bestätigt. Also beschloss er mit seinen Kollegen, den Produktionsstandort in Hangzhou zu errichten:

"Wir haben uns für Hangzhou entschieden, weil es uns landschaftlich so gut gefallen hat. Wir hatten damals keine Ahnung von den Zukunftsplänen der Stadt. Später haben wir festgestellt, dass auch viele unserer Kunden sich sehr gern hier angesiedelt haben. Als sie erfuhren, dass wir in Hangzhou sind, kamen auch sie umgehend hierher. Unsere Geschäftsentwicklung hat das sehr beflügelt."

Ende 1995 unterzeichneten Lutz Kraft und Song Zhusheng, ein Vertreter eines Stromversorgers der Provinz Zhejiang, eine Kooperationsvereinbarung. Beide Firmengründer suchten umgehend nach geeigneten Mitarbeitern. Dazu Lutz Kraft:

"Song Zhusheng und ich waren zum Zeitpunkt der Firmengründung die einzigen Mitarbeiter. Anfangs waren wir also ziemlich klein. Wir haben unseren Produktionsbereich schrittweise erweitert, dann kam der Vertrieb dazu. Ende 1996 haben wir bereits 50 Mitarbeiter beschäftigt. 40 davon arbeiten noch heute bei uns."

Nur wenig Angestellte verlassen die Siemens-Niederlassung in Hangzhou freiwillig, die Abwanderungsrate ist verschwindend. Inzwischen sind aus den 50 Mitarbeitern der Anfangsphase 560 Mitarbeiter geworden.

Der Geschäftserfolg hat bewiesen, dass die Entscheidung für Hangzhou als Produktionsstandort richtig war. Innerhalb von ein paar Jahren konnte das junge Unternehmen alle Erwartungen deutlich übertreffen. Inzwischen ist das Unternehmen in China Marktführer, es ist das am dynamischsten wachsende und effizienteste Joint Venture der Siemens AG in China. Und der Münchener Elektronikkonzern hat inzwischen mehr als 50 Gemeinschaftsunternehmen in China. Den Erfolg des Unternehmens in Hangzhou führt Lutz Kraft auf Folgendes zurück:

"Maßgeblich für den Erfolg ist natürlich das große Potential des chinesischen Marktes. Die Nachfrage nach unseren Produkten ist sehr groß. Darüber hinaus haben wir das chinesische Konzept der Personalverwaltung mit modernen deutschen Ideen in diesem Bereich in Einklang bringen können. Und wir haben einen perfekten Standort gefunden. Sowohl was die Arbeit als auch das Leben angeht, ist es nirgendwo in China besser."

Selbstverständlich hat die Geschäftsführung großen Anteil am Erfolg eines Unternehmens. Xuan Gelun war einer der ersten Mitarbeiter des Hochspannungsschalter-Herstellers in Hangzhou und hat die gesamte Entwicklung des Unternehmens miterlebt. Er sagt, Lutz Kraft habe ihm Mitarbeitern ausreichend Raum zur Entfaltung ihrer Ideen eingeräumt:

"Er hat unzählige Ideen für die weitere Geschäftsentwicklung. Wenn man einen Blick auf die bisherige Entwicklung unseres Unternehmens wirft, stellt man fest, dass wir uns in den vergangenen mehr als zehn Jahren rasant entwickelt haben. Das wäre mit einer rein konservativen Geschäftsführung nicht möglich gewesen."

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