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Mark Spitz (1)
   2008-01-28 15:07:29    Seite Drucken    cri

Der große Name der heutigen Sendung ist einer der bekanntesten Athleten aller Zeiten. Sein Agent behauptet, er sei einer von zwei Amerikanern, deren Namen jeder amerikanische Bürger kenne. Auf der Liste der besten Olympioniken der Neuzeit rangiert er je nach Statistik auf Rang drei oder vier. Aber nicht immer hatte der große Mark Spitz konstant gute Leistungen erbracht. Ganz im Gegenteil, innerhalb weniger Jahre hatte es Mark Spitz geschafft, sowohl zu den besten zehn Schwimmern der Welt zu gehören als auch als die größte Enttäuschung aller Zeiten zu gelten. Aber er sollte seine Kritiker zum Schweigen bringen. Allerdings gilt wie für alle erfolgreichen Athleten auch für Mark Spitz das alte deutsche Sprichwort "ohne Fleiß kein Preis."

Spitz wurde am 10.Februar 1950 in Modesto, Kalifornien, geboren. Als er zwei Jahre alt war, zog seine Familie nach Hawaii, wo Vater Arnold dem kleinen Mark das Schwimmen beibrachte. Und offensichtlich machte Mark seine Sache gut. Nach der Rückkehr der Familie in die USA trat der neunjährige Mark in den angesehenen Schwimmverein Arden Hills in Sacramento ein. Der erfolgreiche Trainer Sherm Chavoor wurde Spitzs Coach, er wurde ein lebenslanger Mentor des talentierten Schwimmers. Mark Spitz enttäuschte seinen Trainer nicht. Schon im zarten Alter von zehn Jahren hielt er 17 amerikanische Rekorde in der seiner Altersklasse, zudem hatte er bereits einen Weltrekord aufgestellt. Spitzs gesamte Familie brachte erhebliche Opfer, um Marks Talent zu fördern. Als Mark Spitz 14 Jahre alt war, beschloss sein Vater wieder umzuziehen, damit sein Sohn von George Haines trainiert werden konnte. Haines arbeitete als Trainer im angesehenen Schwimmverein von Santa Clara. Vater Arnold musste von nun an jeden Tag mehr als 120 Kilometer zur Arbeit fahren und er erinnerte Mark auf seine Weise daran, dass er der Familie etwas zurückgeben musste. "Schwimmen ist nicht alles," sagte Arnold immer wieder zu seinem Sohn, "Gewinnen zählt." Und Arnold konnte zufrieden sein. Mit 16 Jahren holte Mark Spitz seinen ersten amerikanischen Meistertitel über die 100 Meter Schmetterling. 1967, ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Mexiko, schwamm Mark Spitz bei den Pan-America-Games in Winnipeg der Konkurrenz davon, er sicherte sich fünf Goldmedaillen in seinen Spezialdisziplinen Kraul und Schmetterling. Als er im kommenden Jahr zu den Olympischen Spielen in Mexiko City anreiste, hatte er bereits zehn Weltrekorde aufgestellt. Der 18-jährige strotzte vor Selbstbewusstsein und erklärte im Brustton der Überzeugung, er werde sechs Goldmedaillen nach Hause holen. Aber es kam ganz anders und Spitz musste lernen, dass man eben nicht immer gewinnen kann. Über die 200 Meter Schmetterling wurde Spitz sogar Letzter und das obwohl er hier den Weltrekord hielt. Über 100 Meter Schmetterling konnte er zwar die Silbermedaille erringen, aber auch das war für ihn eine bittere Niederlage. Denn er verlor ausgerechnet gegen seinen Mannschaftskameraden Doug Russell. Im Vorfeld hatte Spitz Russell zehn Mal in Folge besiegt, und auch über 100 Meter Schmetterling hielt Spitz den Weltrekord. Für die 100 Meter Lagenstaffel wurde nach dem Ergebnis über die 100 Meter dann auch noch Russell ausgewählt, der gewann damit sein zweites Olympisches Gold in Mexiko. Wenngleich Mark Spitz seine vollmundig verkündeten Vorhersagen zwar nicht erfüllen konnte, so erzielte er dennoch eine beachtliche Bilanz. Mit der US-Kraul-Staffel holte er sowohl über 100 als auch über 200 Meter Gold. Im Einzel sicherte er sich über die 100 Meter Kraul immerhin noch einen Platz auf dem Treppchen, er schwamm zu Bronze. Für einen 18-jährigen Olympia-Debütanten, der von vielen Konkurrenten gern auch mit psychologischen Tricks verunsichert wurde, war das sehr ansehnlich. Dennoch war Spitz tief enttäuscht, sein Auftritt in Mexiko war für ihn eine Demütigung. Aber er wollte zurückschlagen und er wusste, dass das Arbeit erfordern würde. Er wollte mit dem Trainer weiter arbeiten, der ihn auch in Mexiko betreut hatte, daher entschied sich Spitz, die Universität Indiana zu besuchen, denn hier betreute Doc Counsilman das Schwimmteam. Bevor Mark Spitz überhaupt in Indiana eintraf, berief Counsilman ein Treffen des Schwimmteams ein. Er appellierte an alle Sportler, Mark Spitz einen fairen Einstand zu ermöglichen. Der erfahrene Trainer wusste, was er tat. Denn Mark Spitz war nie für seine Bescheidenheit bekannt. Einer seiner Trainer drohte sogar einmal damit, ihn aus dem Team auszuschließen, wenn er seine Haltung gegenüber den Teamkameraden nicht ändern würde. Seine Kameraden hatten Mark Spitz als sehr egoistisch erlebt. Aber Spitzs Zeit in Indiana verlief harmonisch, zum einen hatten ihn die Spiele von 1968 etwas ruhiger werden lassen, zum anderen sorgte Counsilman schon von Haus aus dafür, dass seine Stars niemals in einem Wettkampf gegeneinander antraten. Jeder schwamm nur seine Spezialdisziplin, für Spitz war das Schmetterling.

Als Mitglied des Indiana University Schwimmteams gewann Spitz insgesamt acht amerikanische Meistertitel in Einzeldisziplinen. 1971 erhielt er den begehrten James E. Sullivan Award der amerikanischen Leichtathletik Amateur Union. Außerdem wurde er zum Schwimmer des Jahres gewählt.

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