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Das Projekt "Goldener Phönix" unterstützt Schulkinder aus der Bergregion Longquan
   2007-12-14 17:01:55    Seite drucken   cri

Die 14jährige Fu Qin wohnt auf dem Longquan-Berg im Bezirk Longquanyi in der südwestchinesischen Provinz Sichuan. Als sie noch die Schule in ihrer Heimatregion besuchte, lebte sie zusammen mit ihrer Schwester und ihren Großeltern auf dem Berg. Ihre Eltern arbeiteten als Wanderarbeiter in anderen Orten. Fu Qin ging insgesamt sechs Jahre lang in der Bergregion zur Schule.

"Meine Schule hieß Tuanjie-Schule. Sie lag in einem sehr entlegenen Gebiet. Es gab insgesamt nur 100 Schüler und zehn Lehrer. Ich musste jeden Tag etwa 40 Minuten zu Fuß zur Schule gehen. Das Schulgebäude war ein altes Haus mit einem undichten Ziegeldach."

Die kleine Fu Qin hat sich im Unterricht angestrengt und hatte sehr gute Noten. Leider gab es in der Nähe ihres Dorfes keine Mittelschule. Der Fußweg zur nächsten Mittelschule hätte fast eineinhalb Stunden betragen. Deswegen machten sich Fu Qin und ihre Eltern große Sorgen. Die Kosten für die Unterbringung in der Mittelschule hätte die Familie nicht aufbringen können. Wäre die ganze Familie zusammen in die große Stadt der Mittelschule gezogen, wäre die finanzielle Belastung noch größer geworden. Dann hatte Fu Qins Lehrer eine gute Nachricht..

"Mein Lehrer sagte mir, ich müsse mich noch mehr anstrengen beim Lernen, denn die Lokalverwaltung biete zurzeit viele Unterstützungsprogramme an, zum Beispiel das "Goldene-Phönix-Projekt". Schüler mit guten Noten könnten eine Schule in der Stadt besuchen, ohne Schulgeld dafür zu bezahlen."

Die Bergregion macht 42 Prozent der ganzen Fläche des Longquanyi-Bezirks aus. Es gab dort nur wenige kleine Schulen. Die Infrastruktur war schlecht und die Lehrer waren nicht besonders gut ausgebildet. Deswegen hatten viele Schüler Lernschwierigkeiten. Angesichts dessen startete der Bezirk von Longquanyi im Februar 2005 das Projekt "Goldene-Phönix", damit die Kinder aus der Bergregion in der Stadt lernen können.

Fu Qin profitiert von diesem Projekt. Mittlerweile wurden alle Mittelschulen in der Bergregion geschlossen. Mehr als 3.100 Kinder aus den Bergregionen besuchen städtische Schulen. Sie können dort kostenlos lernen und wohnen und bekommen Schulbücher. Darüber hinaus erhalten sie jeden Monat Zuschüsse in Höhe von 100 Yuan RMB für das Essen, 20 Yuan für die Verkehrsnutzung und 10 Yuan für das Warmwasser. Außerdem werden ihnen zwei Garnituren der Schuluniformen zur Verfügung gestellt.

Die in der Wirtschaftsentwicklungszone der Stadt Chengdu liegende Projektschule, die Fu Qin jetzt besucht, ist eine Internatsschule. Im Januar 2007 wurde die Schule errichtet und nach acht Monaten eröffnet. Mittlerweile besuchen alle Schüler aus der Bergregion diese neue Schule. Das Gebäude ist noch nicht ganz fertig gestellt. Die Bedingungen werden um einiges besser sein als in den alten Schulen. Es gibt große Klassenzimmer, saubere Wohnheime, einen Sportplatz, Labore für den Physik-, Chemie und Biologieunterricht und einen Computerraum.

Neben der guten Ausrüstung hat die Mittelschule auch gut ausgebildete Lehrkräfte. Der Rektor der Mittelschule Zhang Yulin erzählte uns, woher die Lehrer kommen:

"Ein Teil unserer Lehrer sind hervorragende Lehrer aus dem Bezirk Longquanyi. Ein anderer Teil kommt von außerhalb des Bezirks. Die Lehrer werden landesweit ausgewählt. Die dritte Quelle sind ausgezeichnete Hochschulabsolventen."

Wegen der geringen Lernunterstützung durch die Eltern litten früher viele Schüler der Mittelschule an psychischen Problemen, wie z.B. Autismus. Dank der Internatsschule hat sich das erheblich gebessert. Die Schüler haben auch schon konkrete Zukunftspläne. Die kleine Fu Qin sagte vor dem Journalisten:

"Ich werde einmal an der Universität studieren, um mich bei meinen Eltern zu bedanken. Ich möchte später als Büroangestellten arbeiten, damit meine Eltern ein besseres Leben führen können. Ich möchte in einer Großstadt leben, wie Beijing oder Shanghai."

Ihre Klassenkameradin Zou Dan möchte Lehrerin werden.

"Ich mag den Chinesisch-Unterricht am liebsten. Später möchte ich einmal Lehrerin werden, weil ich wie unsere Lehrer sein möchte. Ich möchte mich für die Unterstützung der ganzen Gesellschaft erkenntlich zeigen."

Nachdem das "Goldene-Phönis-Projekt" im Longquanyi-Bezirk erste Erfolge erzielt hat, hat die Stadtregierung beschlossen, dieses Projekt auch auf weitere Regionen auszuweiten, um eine ausgewogene Entwicklung sowohl in der Stadt als auch in den ländlichen Gebieten zu realisieren. Der Direktor des Arbeitsbüros des Erziehungsamts Chengdu Zhou Jiping sagte:

"Ausgewogenheit ist das Ziel, das wir anstreben. Aber dieses Ziel gilt nicht als das endgültige. Unser endgültiges Ziel ist es, durch die Ausgewogenheit oder relative Ausgewogenheit die individuellen Charaktereigenschaften der Kinder zu fördern, damit sie sich in allen Bereichen umfassend entfalten können. Dies kann eine solide Basis für ihre zukünftige Entwicklung schaffen."

In China gibt es noch viele arme Bergregionen. Die Zahl der Kinder, die zuhause bleiben, weil ihre Eltern für ein besseres Leben in den Städten arbeiten, hat schon 20 Millionen erreichen. Die chinesische Regierung und die ganze Gesellschaft sollen sich weiterhin bemühen, um die Bildungskluft zwischen den Städten und den ländlichen Gebieten zu verringern und die Gleichberechtigung der Erziehung zu realisieren. Kinder aus abgelegenen Regionen sollten die gleichen Ressourcen nützen können wie Kinder aus den Städten.

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