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Italienisches Restaurant in Wuhan populär geworden
   2007-12-12 15:40:09    Seite drucken   cri

Da ist er wieder, der Duft von Oregano. Micheli Patrizio, ein 43-jähriger Italiener ist dafür verantwortlich. Er wurde in der italienischen Stadt Varese geboren und lebt nun in Wuhan, der Hauptstadt der zentralchinesischen Provinz Hubei. Vor zwei Jahren hat er hier ein italienisches Restaurant namens "Sogni Italiani" eröffnet. Inzwischen ist sein Restaurant sowohl bei den Einheimischen als auch bei den ansässigen Ausländern sehr populär.

Der Name des Restaurants ist bereits ein Teil der Geschichte, denn "Sogni Italiani" heißt schlicht der Traum eines Italieners. Selbstverständlich hat Micheli Patrizio auch noch andere Lebensträume, einer davon ist beispielsweise, eine glückliche Ehe zu führen. Jahrelang hatte er vergeblich nach der wahren Liebe gesucht. Vor sieben Jahren hat er schließlich die Frau fürs Leben gefunden. Zuo Na, ein chinesisches Mädchen mit einem eigenwilligen Charme. Micheli Parizio weiß genau, was ihn an Zuo Na von Anfang an so fasziniert hat:

"Sie strahlt so eine tiefe Ruhe aus. Sie geht alle Dinge mit Bedacht an, nichts kann sie erschüttern. Ich nenne das die chinesische Gelassenheit, uns im Westen ist dieser Wesenszug meist vollkommen fremd."

Zuo Na stammt aus Wuhan, sie wurde hier geboren. Ihre Liebe zur westlichen Kunst hat sie vor sieben Jahren ins ferne Italien verschlagen, sie wollte dort studieren. Micheli Parizio gab ihr Sprachunterricht. Die beiden verliebten sich sofort ineinander, schon bald darauf heirateten sie. Aber Zuo Na litt immer wieder an Heimweh. Nach fünf Jahren war ihr Heimweh so stark, dass etwas passieren musste:

"Schließlich ist Wuhan meine Heimatstadt, ich fühle mich hier wohl. Hierher gehöre ich. Varese ist zwar eine wunderschöne Stadt, aber eben nicht meine Heimat. Micheli bietet China viele Möglichkeiten und Chancen, denn China ist ein riesiges Land."

Die beiden entschlossen sich schließlich dazu, nach Wuhan zu ziehen.

Italien ist ja nicht nur für seine klassische Kunst, sondern auch für seine gute Küche bekannt. Die italienische Küche ist weltweit bekannt und beliebt wegen der leckeren Nudelgerichte, aber auch wegen der Pizza und ihren edlen Köstlichkeiten. Auch der italienische Rotwein hat Weltruhm. Italiens vielseitige Küche hat dafür gesorgt, dass Micheli Patrizio sich einen weiteren Lebenstraum erfüllen konnte, er konnte ein Restaurant eröffnen.

Jahre zuvor hatte Micheli Patrizio damit geliebäugelt, in Rom ein Restaurant zu eröffnen. Aber die hohen Mieten in der italienischen Hauptstadt hatten ihn abgeschreckt. Nachdem er sich in Wuhan eingelebt hatte, stellte er fest, dass es dort eine gute Restaurantstruktur gab. Und wieder regte sich der Gedanken in ihm, ein eigenes Restaurant zu eröffnen. Das Städtebau-Projekt in Wuhan begünstige seine Geschäftsidee.

Denn just vor zwei Jahren hat die Stadtregierung mit dem Bau einer Französischen Straße in der Wirtschaftszone von Wuhan begonnen. Dabei handelt es sich um ein wichtiges Projekt zur geplanten Umgestaltung der Wirtschaftszone. Die Wirtschaftszone, die sich bisher vor allem auf die Automobilindustrie und Bio-Pharmazeutik und einige weitere Hightech-Branchen konzentriert hatte, will nun auch den versäumten Aufbau des Groß- und Einzelhandels nachholen. Daher hat die Wirtschaftszone Wuhan entsprechende Reformen eingeleitet. Die Entwicklung der Gastronomie, des Hotelwesens und der Unterhaltungsbranche soll gefördert werden.

Micheli Patrizio beschloss, seinen zweiten Traum in Wuhan zu verwirklichen, er wollte seinem ersten eigenen Restaurant daher auch gleich einen symbolträchtigen Namen geben. Er nannte es Sogni Italiani, also der Traum eines Italieners:

"Es war ein unbeschreiblicher Moment für mich, als ich die ersten Gäste in meinem eigenen Restaurant empfangen konnte. Ein weiterer Traum war in Erfüllung gegangen. Alle meine italienischen Freunde beneiden mich. Ich habe hier in Wuhan ein Restaurant eröffnet und ein Apartment gekauft. In Italien hätte ich das nie so schnell und vielleicht sogar nie geschafft. Vor 18 Monaten gab es in der Wirtschaftszone Wuhan kaum namhafte Läden. Inzwischen ist der Dienstleistungssektor sehr gut ausgebaut. Niemand weiß, was in den kommenden zwei Jahren hier noch weiter passieren wird."

Schon kurz nach der Eröffnung konnte sich das Restaurant über ein reges Gästeaufkommen freuen. Viele Einheimische kommen ins Sogni Italiani, um die italienische Küche kennen zu lernen. Selbstverständlich hat das Restaurant auf die Ausländer, die in Wuhan leben, eine unbeschreibliche Anziehungskraft. Auch Alan Laine kommt immer wieder hierher:

"Ich habe drei Jahre in Italien gearbeitet. Ich liebe italienisches Essen. Ich bin so froh, dass es nun in der Nähe meiner Wohnung ein so gutes italienisches Restaurant gibt."

Micheli Patrizio ist ein scharfsinniger Geschäftsmann. Er weiß, dass die chinesische Regierung den Aufbau und die Entwicklung der zentralchinesischen Regionen fördert. In den zentralchinesischen Städten ist das Marktpotential noch deutlich höher, als in den entwickelten Küstengebieten. Wer weiß, wie Micheli Patrizio diese Chance noch nutzen wird.

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