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Die Shui-Nationalität in der Provinz Guizhou
   2007-12-06 16:22:36    Seite drucken   cri

Die Shui sind eine der 55 ethnischen Minderheiten Chinas. Die Mehrheit der Shui lebt in der südwestchinesischen Provinz Guizhou. Die Shui sind eine der wenigen ethnischen Minderheiten Chinas, die sowohl eine eigene Sprache als auch eine eigene Schrift haben.

Bei den Shui werden Gäste traditionsgemäß mit selbst gebranntem Reiswein begrüßt, bevor sie das Dorf betreten. Zu diesem Anlass werden klangvolle Trinklieder gesungen. Der Autonome Kreis Sandu der Shui-Nationalität ist landesweit der einzige autonome Kreis dieser Nationalität. Die Geschichte und Kultur der Shui-Nationalität ist in diesen Dörfern sehr lebendig. Daneben sind die Shui-Dörfer im Kreis Sandu auch noch in eine wunderschöne Landschaft eingebettet. Daher ist dieses Ziel ein Muss auf jeder Kulturentdeckungsreise in die Provinz Guizhou. Seit 2006 wird das Dorf Shuige, das als Modell für die Kultur der Shui-Nationalität gilt, von der Provinz Regierung gefördert. Der Tourismus habe eine schnelle Entwicklung des Dorfes möglich gemacht, sagt die lokale Regierungsvertreterin Hu Xueli:

"Schon 2005 haben wir probeweise versucht, die Entwicklung des Dorfes Shuige durch den Tourismus zu fördern. Inzwischen dauert diese Testphase nun schon drei Jahre. Im Dorf Shuige hat sich seither viel verändert. Der Lebensstandard der Dorfbewohner steigt kontinuierlich. Man kann aber auch anderweitig Entwicklungen erkennen, beispielsweise hat sich Produktionsmenge erhöht, die Lebensbedingungen der Dorfbewohner haben sich verbessert, es ist sauberer und ordentlicher geworden und die Verwaltung ist demokratischer. Das Pro-Kopf-Einkommen der Dorfbewohner lag im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 1.883 Yuan RMB. Der Pro-Kopf-Getreideertrag lag bei 376 Kilogramm. Der Tourismus lockt immer mehr Besucher ins Dorf Shuige, auch das hat dazu beigetragen, dass sich das Einkommen der Dorfbewohner erheblich erhöht hat."

Die traditionellen Holzschindelhäuser, die in Terrassen angelegten Felder, die piktographische Shui-Schrift, die fröhlichen Volkslieder und die eigenwillige Stickerei ziehen die Touristen wie ein Magnet an. Die Dorfbewohner, die bisher eher ein isoliertes Leben führten, lernen durch den Kontakt mit den Touristen ein anderes Leben kennen. Viele Dorfbewohner haben erkannt, dass die Menschen die Traditionen und das traditionelle Leben der Shui sehr interessant finden. Daher werden traditionelle Musik und Tänze, die in Vergessenheit geraten waren, wieder belebt.

Die Entwicklung des Tourismus trägt zum Schutz der traditionellen Kultur der Shui bei. Viele Eltern geben die traditionellen Lieder, Geschichten und auch das Kunsthandwerk, das nur mündlich überliefert wird, nun wieder verstärkt an ihre Kinder weiter. In den Schulen werden traditionelle Handwerkskünste wie beispielsweise das Sticken gelehrt. Dorfbewohner, die um Arbeit zu finden in die Städte gegangen waren, kehren in ihre Heimat zurück. Hier können sie nun ihren Lebensunterhalt durch den Tourismus verdienen. Sie präsentieren beispielsweise Lusheng-Konzerte und traditionelle Festtagstänze. Das Lusheng ist ein traditionelles Blasinstrument. Die traditionelle Kultur ist die Grundlage des Tourismus und der Tourismus sorgt für die Erhaltung der Traditionen. Das Leben der Dorfbewohner werde dadurch bereichert, sagt Dorfbewohner Wu Hongzhuan:

"Unser Begrüßungsensemble hat mehr als 50 Mitglieder. Wir treten pro Woche drei bis fünf Mal auf. Wir dürfen nun auch als Künstler angesehen werden."

Das Dorf Shuige ist eines der Beispiele dafür, dass der Tourismus den Schutz der Traditionen in der Provinz Guizhou erfolgreich unterstützen kann. Dank des umsichtigen Vorgehens der Verwaltungen aller Ebenen haben die von nationalen Minderheiten bewohnten Regionen Guizhous den lokalen Gegebenheiten entsprechend einen eigenen Entwicklungsweg gefunden. Dazu Wang Fuyu von der Provinzverwaltung:

"Wir haben hier einen nachhaltigen Tourismus gefördert. Der Umweltschutz und der Schutz der Traditionen und der Folklore der ethnischen Minderheiten Guizhous haben dabei oberste Priorität. Im Jahr 2006 ist die Zahl der Touristen um 40 Prozent gestiegen. Die Bauern profitieren erheblich vom Tourismus. Die Einnahmen der Provinz durch den Tourismus sind in den vergangenen drei Jahren jährlich um die Hälfte gestiegen."

Der Tourismus hat den Bewohnern des Dorfes Shuige Wohlstand gebracht. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres sind 100.000 in- und ausländische Besucher registriert worden. Insgesamt wurden zwei Millionen Yuan RMB durch den Tourismus erwirtschaftet. Dazu Dorfbewohner Meng Zekun:

"Bevor unser Dorf für den Tourismus erschlossen wurde, musste ich mich als Gastarbeiter in den Städten im Süden verdingen. Damals verdiente ich monatlich nur 1.000 Yuan RMB. Jetzt arbeitet meine gesamte Familie für den Dorftourismusverein. Allein dadurch verdiene ich nun monatlich zirka 2.000 Yuan RMB. Wir verkaufen zusätzlich noch Kunsthandwerk."

Die Entwicklung des Tourismus hat aber nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch den Schutz der Kultur der Shui-Nationalität gefördert. Die Shui sind sich heute, da sie die Entwicklung der anderen Teile Chinas durch den Kontakt mit den Touristen besser kennen, bewusst, wie wichtig es ist, ihre eigene wertvolle Kultur zu bewahren. Die Shui sind der Regierung sehr dankbar, dass sie nun ein besseres Leben führen können. Dazu Dorfbewohner Wu Hongzhuan:

"Wir sind vom ganzen Herzen dankbar, dass der Staat die ethnischen Minderheiten zum Beispiel durch die Armutsbekämpfungsfonds unterstützt hat. Wir wollen uns für diese Unterstützung bedanken, indem wir nun unseren Beitrag zum Aufbau unseres Staats leisten."

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