Die Stadt Korla im Süden des autonomen Gebietes Xinjiang ist landesweit für die in der Region wachsenden Birnen bekannt. Korla wird deshalb auch "Stadt der Birnen" genannt. In dieser Stadt lebt unsere heutige Protagonistin Frau Ju Aihua.
Frau Ju Aihua ist heute 39 Jahre alt. Wenn ihr Name erwähnt wird, sind die Menschen um sie herum voller Lob für Ju Aihua. Dazu sagt ihre Freundin Dong Xiuhua,
"Im Alltagsleben sind wir wie leibliche Schwestern. Wenn wir Schwierigkeiten haben, gehen wir zu ihr und sprechen mit ihr. Auch wenn wir bei der Arbeit Probleme haben, kommt Ju Aihua zu uns und hilft uns gerne."
Besonders lobenswert an Ju Aihua sind ihre Warmherzigkeit sowie ihre Leistung, es zu einem gewissen Wohlstand gebracht zu haben. 1999 führte der landwirtschaftliche Betrieb, in dem Ju Aihua arbeitete, Reformen durch. Von da an musste jeder Mitarbeiter die Kosten für Produktionsmittel selbst tragen. In jener Zeit übernahm Ju Aihua 23 Hektar landwirtschaftliche Fläche, auf denen sie Melonen und Zuckerrüben anpflanzte.
Um den Ertrag zu erhöhen, verließ Ju Aihua bereits früh ihr Haus und kehrte erst spät zurück. Täglich ging sie auf ihr Feld und kümmerte sich um den Anbau. Die Eltern von Ju Aihua verfolgten dies mit gemischten Gefühlen. Ihre Mutter Huang Cuiying sagt:
"Meine Tochter machte die Feldarbeit auf einem so großen Feld ganz allein. Sie ist auch nur eine Frau. Dies brach mir das Herz."
Aber fleißige Arbeit bringt die Freude der Ernte. Dank des intensiven Anbaus und der sorgfältigen Pflege erwirtschaftete Ju Aihua in dem Jahr, in dem sie das Feld übernahm, mehr als 30.000 Yuan RMB. Später kaufte sie einen Traktor. Diesen benutzte Ju Aihua während der Hauptsaison, um das Feld zu bestellen und Unkraut zu entfernen. Während der Nebensaison erledigte sie damit verschiedene Transporte. Dadurch konnte sie noch zusätzlich etwas dazuverdienen. In jener Zeit hatte Ju Aihua auch die Idee, durch eine Kapitalakkumulierung vertragliche Verpachtungen zu ermöglichen und die Wirtschaftsfläche zu vergrößern.
Im Jahr 2002 begann der landwirtschaftliche Betrieb, eine langfristige Verpachtung des Ackerbodens zu ermöglichen. Daraufhin beschloss Ju Aihua, den Ackerboden, den sie übernahm, trockenzulegen und die Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen. In den kommenden Jahren brachte Ju Aihua über 300 Tonnen Dünger aus, um so die Bodenqualität weiter zu steigern. Fruchtbarer Boden ist eine wichtige Voraussetzung für eine gute Ernte. Ju Aihua hat ihren Weg zu einem Leben mit bescheidendem Wohlstand stetig weiterverfolgt. In den vergangenen Jahren warf sie aber auch einen Blick auf die Menschen neben ihr.
"Ich habe nun ein gutes Leben geführt. Aber es gibt noch viele Menschen, deren Leben schwieriger ist als meins. Ich wollte diesen Menschen mit meiner Kraft helfen."
Viele Menschen, die mit Ju Aihua gemeinsam aufgewachsen sind, schufteten als Wanderarbeiter in verschiedenen Orten, verdienten aber oft nicht viel. Ju Aihua bekam dies mit und fühlte sich oft traurig. Sie ging daher zu ihren Bekannten, erzählte von ihren eigenen Erfahrungen und versuchte, sie zu einer Rückkehr nach Hause zu überreden und ihr Interesse für die landwirtschaftliche Arbeit zu steigern. Dank ihrer Ermutigung und ihrer Hilfe gingen über 20 Menschen zurück in die alte Heimat und beschäftigten sich wieder mit der Arbeit in der Landwirtschaft.
Gao Guilan übernahm beispielsweise vor einigen Jahren ebenfalls eine Ackerfläche. Wegen mangelnder Erfahrung und unzureichender technischer Mittel führte sie aber lange Zeit ein schweres Leben. Ju Aihua unterstützte sie daher und brachte Gao Guilan ausführlich ihr Wissen über die Arbeit in der Landwirtschaft bei. Während der Hauptsaison stellte Ju Aihua für Gao Guilan Helfer ein, und nach den Mäharbeiten halfen Ju Aihua und ihr Mann mit ihren Traktor beim Transport. Dank der Hilfe von Ju Aihua stieg die Zuversicht der Familie von Gao Guilan über die neue Aufgabe in der Landwirtschaft, und auch das Einkommen der Familie erhöhte sich Jahr für Jahr. Ju Aihua verfolgte diese Entwicklung aufmerksam und kam zu dem Schluß, dass sich ihr Einsatz gelohnt hatte.
Viele Menschen wurden von dem Einsatz Ju Aihuas ermutigt und helfen seitdem ebenfalls aktiv anderen Menschen, die sich in Schwierigkeiten befinden. Wang Aiping etwa sagt über Ju Aihua:
"Sie kümmert sich immer um ihre Mitmenschen. Wenn ich Problem habe, gehe ich zu ihr. Ich vertraue ihr."
In den vergangenen zwanzig Jahren wurde Ju Aihua für ihre Leistungen mehrmals ausgezeichnet. Erst im August noch wurde sie vom chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao während einer Inspektionsreise in Xinjiang persönlich empfangen. Dazu sagt Ju Aihua:
"Ich bin sehr stolz darauf und auch sehr begeistert darüber. Aber ich muss mich auch für die Unterstützung und die Hilfe meiner Mitmenschen bedanken. Künftig muss ich noch sowohl in der Arbeit als auch im täglichen Leben fleißiger sein. Ich will ein gutes Vorbild sein und gehe mit den anderen auf dem Weg zu einem Leben mit bescheidenem Wohlstand voran."
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