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Schutz des immateriellen Kulturerbes in Ningxia
   2007-11-01 15:07:18    Seite drucken   cri

Das Autonome Gebiet der Hui-Nationalität Ningxia in Nordwestchina ist eines der fünf chinesischen autonomen Gebiete ethnischer Minderheiten. Ningxia ist zwar wirtschaftlich betrachtet schwächer als die Küstenprovinzen Ostchinas, das Autonome Gebiet ist dafür aber sehr reich an Kultur. Vor kurzem hat das Gebiet Ningxia nun seine erste Liste des immateriellen Kulturerbes veröffentlicht.

Ningxia, im Einzugsgebiet des Gelben Flusses gelegen, ist das größte Siedlungsgebiet der Hui-Nationalität in China. Folgerichtig ist die Hui-Kultur dort auch am besten erhaltengeblieben. Zu den gut erhaltenen Kulturgütern zählen die Hua'er Volkslieder, traditionelle Trachten und Musikinstrumente, die Scherenschnitt-Kunst und vieles mehr. Viele dieser Dinge sind inzwischen in die Liste des immateriellen Kulturerbes Ningxias aufgenommen worden. Jin Zongwei, Leiter des Zentrums für den Schutz des immateriellen Kulturerbes Ningxias erklärte, nach welchen Kriterien die Objekte für die Liste ausgewählt werden:

"Was auf die Liste des schützenswerten immateriellen Kulturguts kommt, muss über eine lange Geschichte verfügen, es muss im Leben der Bevölkerung eine Rolle gespielt haben und noch immer lebendig sein. Dies sind die wichtigsten Kriterien, die wir zugrund legen, wenn wir immaterielles Kulturerbe auswählen."

Jin Zongwei sagte weiter, derzeit gebe es in Ningxia knapp 100 Objekte des immateriellen Kulturerbes die sich in sieben Kategorien einteilen und von nahezu 150.000 Personen übertragen ließen. Auf der ersten Liste des schützenswerten Kulturerbes stehen nun 31 Objekte. Eine Hochburg des immateriellen Kulturerbes ist der Kreis Longde. Volkstümliche Malerei, Scherenschnitte, Stickerei, Ziegelschnitzerei und Lehmskulpturen, all diese Traditionen sind in diesem Kreis noch lebendig. Der Kreis Longde wurde zur Heimat verschiedener Volkskünste ernannt, er leistet einen wichtigen Beitrag zum Fortbestehen der traditionellen Volkskunst, sagt Wang Lianxi vom Kreiskulturhaus. Die Ernennung der Region beispielsweise zur Heimat der Stickerei, hat zahlreiche Volkskünstler dazu animiert, neue Werke zu schaffen. Dazu Frau Wang Lianxi:

"Wir haben die Volkskünstler in jeder Hinsicht unterstützt, wir sorgen beispielsweise dafür, dass ihre Werke ausgestellt werden. Gleichzeitig fördern wir die Ausbildung von Nachwuchskräften. Seit die jungen Leute die Bedeutung der Volkskunst erkannt haben, sind sie mit großer Begeisterung und mit Lerneifer dabei."

Aber es gibt nicht nur volkstümliche Kunst. Auch im Sport gibt es Traditionen. Die Sportart "Keule der Familie He" ist eine solche traditionelle volkstümliche Sportart Ningxias. Seit mehr als 180 Jahren wird dieser Sport betrieben. Damit ist diese Körperertüchtigung schon an die fünfte Generation weitergegeben worden. Diese Sportart dient aber nicht nur der Ertüchtigung, sondern hat auch einen großen Unterhaltungswert. Allerdings fehlt in dieser traditionellen Sportart der Nachwuchs. He Jiangong, ein Bewahrer der "Keule der Familie He"-Sportart sagte vor Journalisten, er hoffe, dass man diese Sportart mit Hilfe der Regierung bekannter machen könne.

"Wir hätten sowohl unseren Vorfahren als auch den kommenden Generationen gegenüber ein schlechtes Gewissen, wenn diese traditionelle Sportart aussterben würde. Wir können sie aber nur bewahren, wenn die Menschen diese Sportart kennen, mögen und betreiben. Ich wünsche mir daher, dass "Keule der Familie He" in den Dörfern und Schulen verbreitet wird."

Ningxia hat schon in den 1990er Jahren kommunale Gesetze und Vorschriften zum Schutz des immateriellen Kulturerbes ausgearbeitet. 2005 wurde nun ein eigenes Zentrum für den Schutz des immateriellen Kulturerbes eingerichtet. Ein Jahr später wurden die Schutzvorschriften für das immaterielle Kulturerbe Ningxias umgesetzt. Jin Zongwei vom Schutzzentrum für das immaterielle Kulturerbe des Autonomen Gebiets der Hui-Nationalität Ningxia sagte:

"Wir haben festgelegt, dass das immaterielle Kulturerbe auf drei Arten geschützt werden soll. Zum einem sollen Räumlichkeiten und Geldmittel für die Bewahrer bereitgestellt werden. Zweitens wollen wir Lehrgänge in Schulen abhalten und drittens wollen wir die Kulturhäuser verschiedener Ebenen in unsere Arbeit zum Schutz des immateriellen Kulturerbes einbinden."

Noch vor Ende 2008 solle eine allgemeine Untersuchung zum immateriellen Kulturerbe Ningxias abgeschlossen sein, gab Jin Zongwei bekannt. Außerdem will man ein Archiv und eine Datenbank für das immaterielle Kulturerbe einrichten. Im Anschluss an die Studie soll zudem eine "Liste der allgemeinen Untersuchung des immateriellen Kulturerbes Ningxias" herausgegeben werden, weitere Kulturschutzzentren sollen auf verschiedenen Ebenen gegründet werden. Bis 2020 soll das wertvolle Kulturerbe Ningxias durch ein fundiertes Schutzkonzept umfassend bewahrt werden.

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