Vor kurzem hat das chinesische Gesundheitsministerium neue Arbeitsrichtlinien für die notfallmedizinischen Einrichtungen erlassen. Die Aufgaben der verschiedenen Gesundheitsbehörden und medizinischen Einrichtungen aller Ebenen sind nun für den Fall einer plötzlich auftretenden gesundheitlichen Bedrohung klar geregelt. Diese Arbeitsrichtlinien tragen daher dazu bei, die Reaktionszeiten auf Bedrohungen der Gesundheit der Bevölkerung deutlich zu verkürzen. Das gesundheitliche Notfallsystem wird weiter optimiert. Überraschend auftretende gesundheitsgefährdende Ereignisse können in China künftig gewissenschafter, koordinierter und effektiver behandelt werden.
In den vergangenen Jahren wurde China von einigen plötzlich auftretenden schweren Krankheiten heimgesucht. Sowohl die SARS-Epidemie als auch die Ausbreitung des Vogelgrippe-Virus H5N1 trafen China unvorbereitet. Das Auftreten dieser Krankheiten hatte gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung der Wirtschaft und Gesellschaft in China. Sowohl das Leben als auch die Besitztümer der Bevölkerung waren gefährdet. Durch die Verabschiedung der neuen Arbeitsrichtlinien für das Notfallmanagement könne man in Zukunft schneller und effektiver auf derartige Vorfälle reagieren, sagte der Sprecher des chinesischen Gesundheitsministeriums Mao Qun'an:
"Die Arbeitsrichtlinien basieren auf den praktischen Erfahrungen, die wir in den vergangenen Jahren bei der Bewältigung gesundheitlicher Bedrohungen gewonnen haben. Konkret haben wir Richtlinien für die Arbeit der Verwaltungsebene im Falle von gesundheitlichen Bedrohungen erlassen, aber auch Normen für die ständige Kontrolle und die Vorwarnung, für die Behandlung am Ort des Auftretens, für die Arbeit der Labornetzwerke und für die Ausbildung von Fachkräften. Die bestehenden Leitfäden wurden standardisiert."
Die neuen Richtlinien definieren auch, wer im Falle einer ernst zu nehmenden gesundheitlichen Bedrohung der Bevölkerung Gegenmaßnahmen ergreifen muss. Die einzelnen Gesundheitsbehörden verschiedener Ebenen sind verpflichtet, die vorgeschriebenen Aufgaben im Falle einer Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung gewissenhaft umzusetzen. Die Gesundheitsbehörden sollen spezielle Abteilungen für derartige Notfälle einrichten, diese Stellen sollen die Arbeit im Falle eines Notfalls koordinieren. Medizinische Einrichtungen, Krankenhäuser und Kliniken sind verpflichtet, über eventuelle Bedrohungen der Gesundheit der Bevölkerung ausführlich zu berichten. Betroffene sollen umgehend an Ort und Stelle behandelt werden. Die Diagnose muss sofort gestellt werden, eine Ansteckung Anderer muss in den medizinischen Einrichtungen durch gewissenhaftes Arbeiten verhindert werden. Auch die Organisationen für Krankheitsvorbeugung und -kontrolle müssen in der Krankheitsvorbeugung und -kontrolle aktiv werden und gegebenenfalls Schutzmaßnahmen beim Auftreten einer gesundheitlichen Bedrohung der Bevölkerung durchführen. Die Organisationen und Einrichtungen sind angehalten, alle verfügbaren Informationen zu sammeln, ihre Kontrollfunktion auszuüben und eventuelle gefährliche Einzelfälle zu melden sowie epidemiologische Untersuchungen durchzuführen. Außerdem muss es mehr Schnelltests vor Ort geben, auch die Zahl der Labortests soll erhöht werden.
Die neuen Richtlinien sehen zudem die Bildung von Beratungskommissionen aus Spezialisten vor. Dazu Mao Qun'an:
"Die Beratungskommissionen, in denen Spezialisten sitzen sollen, haben die Aufgabe, Vorschläge für sinnvolle Alarmstufen, Kontrollmaßnahmen und Vorbereitungen für den Notfall zu unterbreiten. Die Experten sollen an der Erstellung und Revidierung von Notfallplänen und an der Ausarbeitung der entsprechenden technischen Konzepte zur Bewältigung eventueller Notfälle beteiligt werden. Sie sollen auch ihre technischen Kenntnisse zur Bewältigung von derartigen Notfällen einbringen. Sie sollen zudem Empfehlungen aussprechen, wann ein Notfall als bewältigt betrachtet werden kann. Auch die Nachbearbeitung der Vorfälle sollen die Experten begleiten."
Die Richtlinien fordern den Ausbau einer sinnvollen und effizienten Organisationsstruktur zur Bewältigung eventueller Bedrohungen der Volksgesundheit. Das System muss Kontrolle, Vorwarnung und Behandlung beinhalten. Alle Bereiche müssen aufeinander abgestimmt sein. Die Gesundheitsbehörden und andere Organisationen in diesem Bereich sollen eng zusammenarbeiten, damit rechtzeitig die neuesten Daten über die Krankheiten oder Epidemien erfasst und zusammengeführt werden können.
Das chinesische Gesundheitsministerium und die meisten lokalen Gesundheitsbehörden der verschiedenen Ebenen haben inzwischen Notfallzentren für den Fall einer Bedrohung der Gesundheit der Bevölkerung eingerichtet. Im Auftrag des chinesischen Gesundheitsministeriums wurde die Staatliche Beratungsmission für gesundheitliche Bedrohungen der Bevölkerung gebildet, ihr gehören zahlreiche Spezialisten an. Chinaweit ist ein Expertenpool gebildet worden, auf den im Falle einer plötzlich auftretenden gesundheitlichen Bedrohung der Bevölkerung zurückgegriffen werden kann, um sicherzustellen, dass alle technischen Möglichkeiten zur Bewältigung der Bedrohung erörtert werden.
Die meisten medizinischen Einrichtungen und Präventionszentren sind inzwischen an das Online-Meldesystem für Infektionskrankheiten und plötzlich auftretende Krankheiten mit Epidemiepotential angeschlossen. Außerdem gibt es ein landesweites Ausbildungsprogramm zur Bewältigung von Notfällen. Mit dem Programm will man sicherstellen, dass auf dem Land ausreichend Lehr- und Fachkräfte für den Bereich des gesundheitlichen Notfallmanagements ausgebildet werden.