Vor kurzem hat in Beijing im Rahmen der olympischen Testspiele "Good luck Beijing" ein internationales Goalball-Turnier stattgefunden. Das Turnier war zugleich der erste Testwettbewerb für die Paralympics 2008. Die Testspiele werden von BOCOG, dem Beijinger Olympischen Organisationskomitee, veranstaltet. Das BOCOG testet damit die Sportstätten. Aber auch die Mitarbeiter und die Freiwilligen haben dadurch die Gelegenheit, Erfahrungen in Hinblick auf die Ausrichtung der Olympischen Spiele und der Paralympics zu sammeln. Das Goalball-Turnier bot eine gute Möglichkeit zu zeigen, wie ernst das BOCOG die Vorbereitungen für die Paralympics nimmt. Auch die Services für die behinderten Athleten und die behinderten Zuschauer standen bei dieser Gelegenheit auf dem Prüfstand.
Vom 13. bis 16. September wurde das internationale Goalball-Turnier in der Sporthalle der Beijinger Universität für Wissenschaft und Technik ausgetragen. Der Umbau dieser Sporthalle war im August dieses Jahres beendet worden. Im kommenden Jahr finden hier das olympische Volleyball-Turnier und das paralympische Goalball-Turnier statt. Wer die Sporthalle der Beijinger Universität für Wissenschaft und Technik betritt, merkt schon an der Sicherheitsschleuse, dass hier bis ins kleinste Detail auf eine behindertengerechte Bauweise und Ausstattung geachtet wurde. Der Fahrstuhl und die behindertengerechten Einrichtungen sind aus sehr solidem Material errichtet worden. Für Behinderte ist so ein eigener großzügig angelegter Eingangsbereich abgetrennt worden. Alle Treppen und Schwellen können dank der eingebauten Rampen auch von Rollstuhlfahrern problemlos überwunden werden. Viele Einrichtungen weisen Beschriftungen in Brailleschrift auf. Dazu der Manager der Sporthalle Wang Changhe:
"Überall, wo die Sportler entlang müssen, haben wir Blindenwege angelegt. Und wir haben alle für die Athleten relevanten Einrichtungen nicht nur in Chinesisch und Englisch sondern auch in Brailleschrift gekennzeichnet."
Die Ecken der Sporthalle wurden zudem mit speziellen Schutzmaterialien ausgekleidet, damit die Blinden sich während des Turniers nicht verletzen können. Außerdem wurden die Gefahrenzonen mit speziellen Leuchtmarkierungen versehen, die schwerst Sehgeschädigte noch wahrnehmen können. Die Freiwilligen sind angehalten, Armbinden zu tragen, die ebenfalls mit diesen Leuchtmarkierungen versehen sind. Sehgeschädigte können so problemlos und schnell die Freiwilligen ausmachen. Wang Changhe erklärt:
"Alle Freiwilligen tragen Armbinden, die eine extrem starke Leuchtkraft haben. Schwer Sehgeschädigte können diesen Reiz wahrnehmen. Dadurch können sie die Freiwilligen erkennen und schnell finden."
Auch bei den Toiletten haben die Planer auf eine hochmoderne behindertengerechte Gestaltung geachtet. Alle Toiletten können sowohl von Männern als auch von Frauen benutzt werden. Dennoch ist jedes Geschlecht vor den Blicken des anderen Geschlechts gut geschützt. Wang Changhe erläutert das Prinzip:
"Die Halle kann nicht nur für Wettkämpfe für Blinde oder Sehgeschädigte genutzt werden. Daher haben wir darauf geachtet, dass alle Einrichtungen von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen genutzt werden können. Querschnittsgelähmte können beispielsweise nicht alleine auf die Toilette gehen. Sie werden von anderen Menschen betreut. Die Betreuer können weiblich oder männlich sein, daher müssen die Toiletten beiden Geschlechtern zugänglich sein."
Mit dem Umbau der Sporthalle der Beijinger Universität für Wissenschaft und Technik hatte man im April dieses Jahres begonnen. Innerhalb von etwas mehr als 100 Tagen war der Umbau abgeschlossen. In dieser Zeit wurde die Halle vollständig behindertengerecht umgestaltet. Die Verantwortlichen ernteten dafür viel Lob. Wang Changhe erklärte, im Anschluss an das internationale Goalball-Turnier würden die Organisatoren ihre Arbeit kritisch bewerten.
"Wir werden dadurch feststellen, was wir noch verbessern können. Wir werden uns noch weiter steigern. Wir werden dadurch die bestmöglichen Bedingungen für die Olympischen und Paralympischen Spiele schaffen."