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Auf der Suche nach Pinguinexkrementen am Südpol
   2007-09-28 16:57:02    Seite drucken   cri

Ende Oktober werden sich zwei Doktoranden und eine Masterstudentin des Forschungslabors für Polarregionen der Chinesischen Wissenschaftlich-Technischen Universität auf die Reise in die Antarktis begeben und an einer mehr als 100-tägigen wissenschaftlichen Expedition teilnehmen. Es handelt sich dabei um die erste Südpolreise der drei Teilnehmer. Die beiden Doktoranden werden in der lebensfeindlichen Umgebung der Antarktis nach Pinguinexkrementen suchen. Die Masterstudentin wird auf dem chinesischen Eisbrecher "Schneedrachen" über 100 Tage im Südpolarmeer verbringen.

In Pinguinausscheidungen sowie an Robbenfellen hatten Mitarbeiter des Forschungslabors für Polarregionen der Chinesischen Wissenschaftlich-Technischen Universität bereits früher Hinweise über verschiedene Veränderungen, hervorgerufen durch menschliche Aktivitäten, gefunden. Der Anteil der von den Pinguinen ausgeschiedenen Exkremente in der Antarktis ging jedoch aufgrund der Auswirkungen der globalen Klimaveränderungen zurück. Die beiden Doktoranden, Yang Zhiyong und Huang Tao, werden nun jeweils nahe der Forschungsstation "Great Wall" sowie bei der Forschungsstation "Zhongshan" Untersuchungen anstellen. Sie werden dabei nach Ablagerungen von Pinguinexkrementen suchen. Diese wollen sie als Träger von Umweltinformationen auswerten, um den Zusammenhang zwischen der Öko-Umwelt am Südpol und menschlichen Aktivitäten zu erforschen.

Im Vergleich zu der Station "Great Wall" im Westen der Antarktis sind die Verhältnisse rund um die Forschungsstation "Zhongshan" noch unangenehmer. Zudem sind dort auch weniger Schichten und Ablagerungen von Pinguinausscheidungen vorzufinden. Dr. Zhu Renbin, ebenfalls Mitarbeiter des Forschungslabors für Polarregionen der Chinesischen Wissenschaftlich-Technischen Universität, hatte 2005 an einer wissenschaftlichen Expedition in die Südpolarregion teilgenommen. Er sagt, es sei sehr kalt und trocken in der Region rund um die Station "Zhongshan". Auch sei die UV-Strahlung dort besonders stark. Überall sei nur triste Landschaft zu sehen. Der 25-jährige Huang Tao muss also in dieser extremen Umgebung seine Augen besonders offen halten, um alte Pinguinausscheidungen auf den dortigen Höhenzügen sowie auf der nahen Pinguininsel ausfindigzumachen und einzusammeln. "Die Doktoranden versuchen, Pinguinexkremente aus verschiedenen Zeitabschnitten zu finden, um so eine Vergleichsforschung über den Osten und den Westen der Antarktis erstellen zu können", sagt Dr. Zhu.

Die drei Nachwuchsforscher werden zusammen mit dem 24. chinesischen Expeditionsteam in die Südpolregion reisen. Das alles findet im Rahmen des diesjährigen "Internationalen Polarjahres" statt, dem größten internationalen Forschungsprojekt bezüglich der Polarregionen seit fast 50 Jahren. Ein wichtiges Thema des Internationalen Polarjahres ist, die Einflüsse der globalen Erwärmung auf die beiden Polregionen der Erde zu erforschen.

Xia Chonghuan studiert im zweiten Jahr eines Masterstudienganges. Sie wurde zwar in der Küstenstadt Dalian geboren, Xia Chonghuan ist aber noch nie zuvor auf einem Hochseeschiff unterwegs gewesen. Im Rahmen der diesjährigen wissenschaftlichen Expedition zum Südpol wird sie etwa fünf Monate auf dem Eisbrecher "Schneedrachen", darunter auch im Südpolarmeer, verbringen. Xia Chonghuan sagt dazu, ihre Aufgabe sei es, Luftproben aus verschiedenen Gebieten dort zu sammeln, um diese später zu analysieren. Dadurch solle festgestellt werden, ob sich in der Luft der Antarktis das Schwermetall Quecksilber befindet beziehungsweise ob dieses durch menschliche Aktivitäten auf der nördlichen Hemisphäre dorthin gelangte. Zusätzlich werde auch nach den Auswirkungen des Quecksilbers auf die Umweltverhältnisse der Südpolarregion geforscht.

Zurzeit aber hat die Studentin noch keine Zeit, an das Leben auf dem Schiff zu denken. Fast niemand habe der Seekrankheit entkommen können, sagen hingegen Mitglieder früherer chinesischer Expeditionteams. "Ich bin jetzt damit sehr beschäftigt, die Apparate zu testen und Vorbereitungen zu treffen", sagt die Studentin. Natürlich habe sie auch große Erwartung an das Leben auf einem Schiff. "Ich hoffe, auch verschiedene Fische zu sehen und auf der Fahrt ins Polarmeer herrliche Sonnenaufgänge zu bestaunen."

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