Als eine berühmte historische Kulturstadt hat Beijing eine lange Geschichte der Esskultur. Viele Touristen kommen hierher, um bekannte Kulturdenkmäler wie die Große Mauer, die kaiserliche Gartenanlage Yiheyuan (Sommerpalast) zu besichtigen. Sie möchten aber auch die vielfältigen Speisen wie "Peking-Ente" und "Peking-Imbisse" probieren. Ohne Zweifel werden alle olympischen Gäste in Beijing typische chinesische Delikatessen kosten. In China gibt es ein Sprichwort: "Der Proviant geht voraus, bevor die Truppen in Marsch gesetzt werden." Anlässlich des Ein-Jahr- Countdowns für die Olympischen Spiele 2008 treten die Vorbereitungen für die Versorgung der Sportler und Zuschauer mit Lebensmitteln in die letzte Periode.
Kontrollssytem für die Versorgung
Am 6. April 2007 gab Jin Dapeng, Leiter des Stadtamts für Gesundheitswesen der Stadtregierung, auf einer Hygiene-Sitzung bekannt, dass bis Ende dieses Jahres insgesamt 280 Kontrollstationen eingerichtet werden. Eine ihrer wichtigsten Aufgaben ist, jeden Monat alle für die Olympischen Spiele bestimmten Restaurants und Hotels sowie alle Restaurants im Umkreis der bekanntesten Touristenziele zu untersuchen und die Sicherheit der Lebensmittel gewährzuleisten.
Kürzlich wurden alle Restaurants und Hotels an den genannten Orten in die vier Qualitätsklassen A, B, C und D eingestuft. Bis Ende 2007 sollen die nicht qualifizierten Restaurants und Hotels geschlossen werden. Die Restaurants und Hotels, die vertraglich für die Olympischen Spiele bestimmt sind, müssen die A-Qualitätsklasse erreichen. Die Restaurants und Hotels, die für Touristen bestimmt ist, müssen zumindest die B-Qualitätsklasse erreichen.
Sicherheitshalber werden alle olympischen Gemüsepflanzen und andere Lebensmittel unter Kontrolle gebracht. Deshalb wurde in Beijing auch ein vollständiges Kontrollsystem für die Versorgung der Lebensmittel errichtet. Dabei werden moderne Anlagen wie GPS, GIS und RFID eingesetzt. Für jede Gemüsesorte wird ein Archiv errichtet, in dem registriert wird, wo sie angebaut und welche Düngemittel erwendet wurden, von wem sie bearbeitet und von wem sie transportiert wurde. Bevor die Gemüsepflanzen in die Küche kommen, müssen sie von Technikern analysiert werden.
Anbau des olympischen Gemüses
Den Schätzungen der zuständigen Behörden zufolge wird während der Olympischen Spiele 2008 die Zahl der Delegationsmitglieder aller teilnehmenden Staaten und Gebiete 11 900 Menschen ereichen. Hinzu kommen noch 3000 technische Beamte, 7000 Journalisten und 245 000 Mitarbeiter. Jeden Tag werden 60 000 Portionen Essen angeboten, dafür werden über 130 Tonnen Gemüse gebraucht. Wenn man die Touristen einrechnet, werden im August und September 2008 in Beijing insgesamt 5000 Tonnen Gemüse zusätzlich benötigt.
Das olympische Gemüse ist für die Teilnehmer an den Olympischen Spielen bestimmt. Da muss man den Geschmack aller Teilnehmer berücksichtigen. Darüber hinaus müssen diese Gemüsepflanzen für die Ernte im August, dem heißesten Monat in Beijing, quantitativ und qualitativ rechtzeitig angebaut weden. Um den Essgewohnheiten der ausländischen Sportler zu entsprechen, hat man in Beijing schon vor einigen Jahren begonnen, Gemüsepflanzen aus anderen Landesteilen und dem Ausland einzuführen. Inzwischen wurden in der Umgebung Beijings wie in Yanqing und Miyun mehrere Gemüseanbaubasen errichtet, wo insgesamt 300 inländische und ausländische Gemüsepflanzen angebaut werden. Die Anbauarbeiten werden unter der Anleitung von Fachleuten der Agrarakademie der Stadt Beijing durchgeführt. Nach Angaben von Zhang Baohai, dem Agronomen der Agrarakademie der Stadt Beijing wurde in Beijing ein vollständiges System für den Anbau, die Verpackung und den Transport sowie für die Speicherung von Gemüsepflanzen errichtet. Er sagte, "Zum Beispiel werden Paprikaschoten und Tomaten in den Gebieten mit einer Meereshöhe von 300 bis 500 m, Sellerie und Blumenkohl hingegen in den Gebieten mit einer Meereshöhe von 800 bis 1200 m angebaut, Wir beherrschen jetzt die Anbautechnik und können im Jahre 2008 alle benötigten Gemüsepflanzen rechtzeitig liefern".
Vor kurzem hat das Organisationskomitee der Olympischen Spiele 2008 weltweit durch Anwerbung mehrere Verpflegungseinheiten für die Olympischen Spiele 2008 bestimmt. Bis Ende 2007 werden 800 Sternehotels als Verpflegungseinheiten bestimmt. Eines davon ist das Jianguo Hotel. Frau Wang, eine Abteilungsleiterin dieses Hotels, sagte: „Unser Hotel hat in seiner Geschichte von 25 Jahren reiche Erfahrungen bei der Zubereitung von europäischen Speisen gesammelt. Hier werden auch afrikanische und arabische, sowie südasiatische Speisen angeboten. Typische chinesische Speisen sind an unserer Tafel natürlich unentbehrlich. Was essen die Sportler 2008 in Beijing? Mit dieser Frage besuchte ich einen Verantwortlichen der Serviceabteilung des Organisationskomitees der Olympischen Spiele 2008. "Wir werden die Essgewohnheiten aller Sportler berücksichtigen", antwortete er. "Sie können nicht nur europäische oder islamische Speisen essen, sondern auch typische chinesische Speisen probieren. Die chinesischen Speisen machen 30 Prozent aus."
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