In Xinjiang ist die vierköpfige Gesangsgruppe namens Pappel aus vier Männern auf der Bühne sehr gefragt. Obwohl die vier Sänger keine Profis sind, werden sie bei den Zuschauern sehr beliebt.
Die Gesangsgruppe wurde in der Hauptstadt Xinjiangs, Ürümqi, gegründet. Die vier Mitglieder haben alle unterschiedliche Berufe. Yao Qingle, die erste Stimme, arbeitet im 474. Krankenhaus der Chinesischen Befreiungsarmee. Ji Xinsheng, die zweite Stimme, arbeitet im Eisenbahnamt in Ürümqi. Liu Ming, die dritte Stimme, ist in einer Traditionellen Chinesischen Klinik in Ürümqi tätig und Wang Qinlin, die vierte Stimme, arbeitet in einer Xinjianger Filiale der Chinesischen Landwirtschaftsbank. Ihre Leidenschaft für Musik verbindet die Vier. Wenn sie über die Gründung ihrer Gesangsgruppe vor über zehn Jahren sprechen, sind sie sehr aufgeregt. Dazu sagt Ji Xinsheng,
"Wir vier sind schon seit langem Gesangsliebhaber. Früher waren wir Mitglieder eines anderen Chors. Eines Tages unterhielten wir uns beim Essen, ob es nicht super wäre, wenn wir eine vierköpfige Gesangsgruppe, also ein Männer?Quartett, gründeten. Gedacht, getan! Anschließend suchten und probten wir einige Lieder. Den Versuch betrachten wir inzwischen als geglückt. Seitdem singen wir zusammen."
Einige Zeit waren die vier Männer sehr aufgeregt, nachdem sie ihre eigene Gesangsgruppe gegründet hatten. Wie sollte die Band heißen? Sie überlegten. Viele Menschen Xinjiangs verbinden mit ihrer Heimat einerseits endlose Wüste, andererseits aber auch grüne Pappeln. Diese hier seit langem ansässige Baumart wird von den Einwohnern als Helden-Baum bezeichnet. Es wird gesagt, eine Pappel könne 1000 Jahre leben. Außerdem könne sie nach ihrem Tod für weitere 1000 Jahre nicht umstürzen. Nachdem sie schließlich umgestürzt ist, könne sie für abermals 1000 Jahre nicht verfaulen. Daher kommt der Name der Gruppe Pappel! Dazu sagt Ji Xinsheng,
"Der Name unserer Band ist durchaus von Bedeutung, denn er repräsentiert eine Besonderheit Xinjiangs. Wenn man Pappel hört, denkt man sofort an Xinjiang. Noch wichtiger ist, dass uns der Geist der Pappel ermutigt."
Anfangs hatte die Gesangsgruppe Pappel keinen Ort und auch keine gute Anlage zum Proben. Oft war es so, dass die Vier nach dem Feierabend telefonierten, sich verabredeten und sie sich im Büro von einem der Vier trafen, um dort Singen zu üben. Es war auch oft so, dass sie vor dem Proben gemeinsam nur eine Kleinigkeit aßen, um die Zeit fürs Proben zu sparen. Daran erinnert sich Liu Ming , die dritte Stimme,
"Am Anfang war es schwierig für uns. Wang Qinlin fuhr uns überall zum Proben hin, im Sommer und im Winter, bei Wind und Wetter."
Im Jahr 2002 sang die Gesangsgruppe Pappel zum ersten Mal auf einer richtigen Bühne. Auf einem Kulturabend in der Stadt Fukang in Xinjiang waren die Lieder der Gruppe Pappel bei den Zuschauern sehr beliebt.
Langsam wurden die vier Männer immer bekannter. Ji Xinsheng erzählt uns lachend,
"Einmal, als wir eine Gesangsaufnahme beendet hatten, passierte es, dass, als ich nach Hause kam und diese Aufnahme spielte, meine Frau zu mir aufgeregt sagte: Wenn ihr wie diese Gruppe sänget, könntet ihr wirklich erfolgreich sein. Sie wusste nicht, dass diese Aufnahme tatsächlich von uns stammte."
Durch unermüdliches Proben sangen die vier Männer von Pappel immer besser. Im Jahre 2004 nahmen sie am Ersten Traditionellen Symphonischen Konzert in Xinjiang teil. Im Jahre 2005 sang die Gruppe alle Chorgesänge für Männer aus dem Gesangs- und Tanzstück "Gäste aus dem Eisgebirge". In diesem Jahr hatten sie die Idee, sich durch CCTV, den Zentralen Chinesischen Fernsehsender, den Zuschauern ganz Chinas vorzustellen. Im November 2005 kam die Gruppe auf Einladung vom CCTV nach Beijing. Sie hatten es geschaffen und ihre Lieder brachten die Zuschauer nach Xinjiang. Ji Xinsheng sagt,
"Viele Menschen lernen uns durch CCTV kennen. Sie sagen, die Gesangsgruppe Pappel mache der Xinjianger Bevölkerung Ehre. Das freut uns sehr."
Die vier Männer sagen oft, ihr Erfolg sei auch der Unterstützung ihrer Familien, Freunde und Arbeitskollegen zu verdanken. Nun haben sie noch einen Wunsch. Sie hoffen nämlich in naher Zukunft ein eigenes Album veröffentlichen zu können.
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