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Chinesisches Behindertenensemble gastiert in Deutschland
   2007-06-22 18:27:22    Seite drucken   cri

Das Chinesische Behindertenensemble hat am Dienstag in Berlin das Tanzdrama "Tausendhändige Guanyin" aufgeführt und begeisterte das Publikum. Berlin war die letzte Station der Europa-Tournee des Chinesischen Behindertenensembles. Die brillanten Darbietungen chinesischer Behinderter haben das Publikum in Europa sehr beeindruckt.

"In der Seele eines jeden Menschen schlummern immer Träume und Sehnsüchte. Jedes Tanzstück, das wir zeigen, tragen wir mit unserem ganzen Herzen vor, mit jedem Lied, das wir singen, verleihen wir der Stimme unserer Seele Ausdruck," erklärt Tai Lihua, eine Tänzerin des Chinesischen Behindertenensembles. Wenn Sie spricht, hört es sich zunächst sehr eigenwillig an. Ihre Aussprache ist beeinträchtigt, da sie im Alter von zwei Jahren in Folge eines schweren Fiebers taubstumm wurde. Seitdem lebt sie in ihrer eigenen Welt, in totaler Stille. Sie ist die Haupttänzerin im Tanzdrama "Tausendhändige Guanyin". Sie hört nichts, ist aber dennoch die einzige chinesische Tänzerin mit Weltgeltung. Sie ist bereits in der berühmten Carnegie Hall in den USA und in der Mailänder Scala aufgetreten. In Gebärdensprache erläutert sie unserem Reporter:

"Jeder Mensch hat Träume. Aber nur, wenn man sich um sie bemüht, sich dafür einsetzt, dann kann man sie auch erreichen. Das ist die Botschaft dieses Tanzdramas, die ich dem Publikum vermitteln will."

Neben dem Tanzdrama "Tausendhändige Guanyin" bot das chinesische Behindertenensemble auch das Klavierstück "Mondschein" und das Lied "Freunde" und einiges mehr dar. Der Optimismus, die Zuversicht und die Ausdauer der behinderten Künstler haben das Publikum sehr berührt.

Der blinde Yang Haitao trägt die Sonne im Herzen und das merkt man ihm an. In China wurde der Sänger mit dem Titel "Sänger des Paradieses" ausgezeichnet. Das deutsche Publikum hat den Liedtext zwar nicht verstehen können, es belohnte Yang Haitaos Auftritt aber mit tosendem Beifall. Dazu Yang Haitao:

"Seit ich mich erinnern kann, hat mich Musik immer begeistert. Musik hat mir stets sehr viel Freude bereitet. Es war daher mein Kindheitstraum, Sänger zu werden. Denn schon als Kind habe ich gern der Musik gelauscht. Nun habe ich endlich das erreicht, was ich in meinem Leben wirklich erreichen wollte."

Ein weiterer Star des Behindertenensembles ist der taubstumme Tänzer Zhao Ligang. Mit seiner Partnerin Tai Lihua brachte er den einfühlsamen Tanz "Schmetterling werden" in Berlin auf die Bühne. Der Tanz erzählt die tragische Romeo- und Julia-Geschichte in einer chinesischen Version. Zhao Ligang hat eine sehr ruhige Art, er ist eher schüchtern. Auf der Bühne verwandle er sich in eine vollkommen andere Peron, berichtet Zhao Ligang unserem Reporter in Gebärdensprache.

Das Publikum in Berlin war von der Darbietung des Chinesischen Behindertenensembles begeistert. Lange spendeten die Zuschauer Beifall. Ulrich Ralf berichtet von seinen Eindrücken:

"Es war ausgezeichnet und überwältigend. Wenn ich denke, daß diese Menschen alle behindert sind, dass sie nicht sehen und hören können wie wir oder sich nicht so bewegen können wie wir. Dieser Abend hat mich tief berührt, er war sehr, sehr schön."

Ma Canrong, der chinesische Botschafter in Deutschland sagt:

"Die Künstler haben mit ihrer ausgezeichneten Vorführung bewiesen, daß behinderte Menschen im kulturellen, aber auch im sportlichen Bereich ebenso Höchstleistungen erbringen können wie gesunde."

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