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Chongqing - die jüngste regierungsunmittelbare Stadt in China
   2007-06-15 13:05:50    Seite drucken   cri

Chongqing - die jüngste regierungsunmittelbare Stadt in China

Im südwestlichen Teil Chinas gibt es eine attraktive Stadt. Sie wurde am Fuße einiger Berge errichtet sowie vom Jangtse und dem Jialingjiang-Fluss umfasst. Sie wird daher auch gerne als "Stadt in Bergen" oder "Flussstadt" bezeichnet. Sie ist die einzige regierungsunmittelbare Stadt in Westchina, und der Name dieser Stadt lautet Chongqing. Seit 1997 ist Chongqing die vierte regierungsunmittelbare Stadt Chinas. Nun sind zehn Jahre seit diesem Ereignis vergangen.

Fritz Wyss war der deutsche Konsul in Chongqing während der Qing-Dynastie. Er fuhr 1911 mit dem Schiff von Wuhan nach Chongqing und trat dort sein Amt als Konsul an. Während seiner Schiffahrt auf dem Jangtse durchquerte Wyss auch einen phantastischen Landschaftsteil - die Drei Schluchten. Die Arbeit der Treidler, so wurden früher Schlepper genannt, die vom Ufer aus Schiffe durch Flüsse und Kanäle zogen, machte einen tiefen Eindruck auf ihn. Instinktiv hatte Wyss viele Fotos und Tonaufnahmen von den Treidlern und dem Chuanjiang-Arbeitslied gemacht. Diese sind bis heute als wertvolle Bild- und Tonaufnahmen erhalten.

Chongqing liegt im Oberlauf des Jangtse. Der Jangtse-Fluss ist 6.300 km lang und durchquert China von Ost nach West. Der Fluss wird auch als der "goldene Wasserweg" bezeichnet. Direkt am Jangtse gelegen ist Chongqing schon längst zum größten Handelsknotenpunkt im südwestlichen Teil Chinas geworden.

Seit den Vorjahren des Zweiten Weltkrieges erhielt Chongqing immer größere Aufmerksamkeit in aller Welt. 1937 wurde die damalige chinesische Hauptstadt Nanjing von japanischen Truppen besetzt. Die Nationalregierung wurde daraufhin nach Chongqing verlegt. Bis zum Sieg im Widerstandskrieg 1945 war Chongqing daher acht Jahre lang "Kriegshauptstadt".

Zusammen mit der Nationalregierung siedelten sich noch eine Reihe von Industriebetrieben, Schulen und Verbänden sowie viele Persönlichkeiten in Chongqing an. Der jetzige Bürgermeister der Stadt Chongqing, Wang Hongju, sagt, dass gerade diese Zeit die Entwicklung von Chongqing gefördert habe.

"Während des Widerstandskrieges gegen Japan wurden die ersten Industriebetriebe in China zusammen mit der damaligen Regierung nach Chongqing verlegt. Es kamen damals mehr als 2.500 Betriebe hierher."

1949 wurde dann die VR China gegründet. Chongqing war damals eine der regierungsunmittelbaren Städte des Landes. Als schwerpunktmäßiges Aufbaugebiet des neuen China kam eine große Anzahl von Industrieunternehmen nach Chongqing. Damit wurde die Grundlage für die Industrie in Chongqing gelegt. Die Stadt ist seitdem eine der Industriebasen in China geworden. Ab 1954 war die Provinz Sichuan für die Verwaltung von Chongqing zuständig. Seit 1997 aber hält Chongqing erneut den Status einer regierungsunmittelbaren Stadt. Ihr Verwaltungsgebiet wurde zudem vergrößert. Die Region der Drei Schluchten wurde Chongqing unterstellt. Die Zentralregierung hat Chongqing vier wichtige Aufgaben zugewiesen, nämlich die Organisation der Migration, die Armenhilfe, die Umstrukturierung veralterter Industrien und den Umweltschutz. Dazu sagt der Direktor der Entwicklungs- und Reformkommission der Stadt Chongqing, Yang Qingyu:

"Chongqing wurde 1997 erneut in eine regierungsunmittelbare Stadt umgewandelt. Ein Hauptgrund dafür ist, dass durch den Bau des Drei-Schluchten-Projekts viele Menschen umgesiedelt werden mussten. Die chinesische Regierung schenkt den Millionen Umsiedlern große Aufmerksamkeit. Im Hinblick auf die wirtschaftliche Verwaltung mussten wir Chongqing schnell in eine regierungsunmittelbare Stadt einstufen, um das Migrationsproblem lösen zu können."

Das Drei-Schluchten-Projekt ist das bisher größte Wasserbauprojekt der Welt. Der Staudamm wird nahe der Stadt Yichang in der Provinz Hubei gebaut. Das Stauseegebiet liegt jedoch innerhalb der Grenzen von Chongqing. Bis Ende des vergangenen Jahres hat Chongqing schon insgesamt 1,03 Millionen Umsiedler untergebracht. Der Wasserstand des Drei-Schluchten-Stausees erreichte im Oktober 2006 eine Höhe von 156 Metern. Nun können auch Schiffe mit 10.000 Bruttoregister-Tonnen direkt in den Hafen Chaotianmen in Chongqing einlaufen, dem größten Hafen am Oberlauf des Jangtse.

Heute hat Chongqing eine Fläche von 82.400 Quadratkilometern. 40 Bezirke und Kreise sind Chongqing unterstellt. Die Bevölkerungszahl erreicht 32 Millionen. Damit ist Chongqing die regierungsunmittelbare Stadt mit der größten Fläche und der höchsten Bevölkerungszahl sowie mit den reichsten Naturschätzen in China. Seit zehn Jahren ist Chongqing schon ein beliebtes Gebiet für Investitionen in Westchina geworden. Viele multinationale Konzerne kommen in die Stadt. Dazu noch einmal der Bürgermeister Wang Hongju:

"Für eine Stadt ist die Lage die wichtigste objektive Bedingung. Die geographische Lage von Chongqing ist gut. Sie liegt im Südwesten Chinas, gerade im Mittelpunkt von China."

Man kann sagen, dass Chongqing an einer Verbindungsstelle zwischen dem wirtschaftlich entwickelten Osten und dem Westen mit seinen reichen Naturschätzen liegt. Wang Hongju betont, dass Chongqing außerdem noch sehr verkehrsgünstig liege. Das dortige Schienennetz, die Autobahn und der Lufttransport seien hoch entwickelt. Darüber hinaus gebe es hier noch den "goldenen Wasserweg", den Jangtse also. Dank diesen Voraussetzungen strebt Chongqing weiter vorwärts mit dem Ziel, die wirtschaftliche Metropole am Oberlauf des Jangtse zu werden.

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